stein sein weisses körniges Ansehen durch Einwirkung
dieses Augitgesteins erhalten hat.
Das Augitgestein ist aber eigentlich nur ein
Uebergangsgestein zu einem viel mächtigeren Hornblendegestein;
denn ohne dass wir wiederum die
Gränze wahrnehmen konnten, erschien weiter fortgehend
bald ein recht ausgezeichneter Dioritporphyr,
der indessen im Anfänge von etwas anderer Beschaffenheit
war, als er sich in grösserer Entfernung
von dem Augitgesteine zeigte. Die Grundmasse
dieses Dioritporphyrs ist nämlich zuerst gelblichbraun,
feinsplittrig und hart, dabei aber ziemlich
porös und klüftig. Von den eingewachsenen Krystal-
len sind die Hornblendekrystalle graulichschwarz, regelmässig
begränzt nnd eine bis mehrere Linien lang,
die Albitkrystalle fleischroth, tafelartig und ebenfalls
sehr gut ausgebildet, wie sie auch die einspringenden
Winkel sehr deutlich zeigen. S ie liegen in der
Grundmasse in grösser, die Hornblende gegen den
Albit in überwiegender Menge, und lassen sich aus
derselben leicht herauslösen. Nach und nach wird
aber die Grundmasse dichter, und erhält eine mehr
röthliche Farbe, die mit der der eingewachsenen Albitkrystalle
fast übereinstimmt, die Hornblende wird
nun schwärzlichgriin, und tritt an Menge mehr gegen
den Albit zurück. Das Gestein ist auch hier noch
vollkommen porphyrartig, gleicht aber doch bei der
sehr übereinstimmenden Farbe der Grundmasse und
der eingewachsenen Albitkrystalle im Ansehen sehr
dem oben S . 141 beschriebenen Diorite aus der Gegend
von Slatoust.
Wir verfolgten das Gestein eine Zeit lang, und
gingen in den Wald hinein, der ferner von dem See
immer dichter wird, wandten uns aber dann, als wir
keine Veränderung an dem Gesteine bemerkten, links
zum Berge Auschkul, hinter dem erwähnten Baschkirendorfe
fortgehend. Wir kamen hier an eine
bis zum Dorfe fortgehende Schlucht, in welcher
wir rothen Jaspis fanden; nach diesem sahen
wir aber anstehendes Gestein erst auf dem nordöstlichen
Abhange des Berges selbst. Es war wieder
Dioritporphyr, den wir hier trafen, von anderem Ansehen
als der, welchen wir eben verlassen hatten,
aber doch wohl nur eine Abänderung desselben. Die
Grundmasse war nämlich vorherrschend, gelblichweiss
bis röthlichgrau, feinsplittrig und häufig mit kleinen
Dendriten auf den Kluftflächen durchzogen; nur sehr
sparsam fanden sich darin kleine, wie die Grundmasse
gefärbte Albitkrystalle, und noch seltener kleine grau-
lichweisse Quarzkörner, aber keine Hornblendekrystalle.
Aus diesem Gestein bestand auch der Gipfel
des Auschkul, keinesweges aber aus Quarz oder Hornstein,
wie man angegeben hat.
Der Auschkul erhebt sich von allen Seiten sehr
steil, und ist deshalb beschwerlich zu ersteigen. Er
ist wie die Ufer des Sees mit dünner Birkenwaldung
und hohem Grase bedeckt, das stellenweise so hoch
war, dass es uns über den Kopf zusammenschlug, und
ich Herrn Hofmann, der dicht neben mir ging, nicht
erkennen konnte. Es fing dabei an zu regnen, und
das Gras von dem Regen der früheren Tage noch
nass, durchnässte unsere Kleider völlig. Auf dem
Gipfel angelangt, war die Aussicht wegen des trüben
Wetters nicht weit, aber doch sehr eigenthüinlich.
Wir sahen den See am Fusse des Berges, jenseits
die Goldwäsche und rund herum die hüglige Ebene,
welche mit Birkenwaldung schwach bedeckt war,
und zwischen den Kuppen leuchteten überall die vielen
in der Gegend entspringenden Flüss§ hindurch. Von
den ferneren höheren Gebirgen konnten wir nur die
westwärts sich hinziehenden Naralinskischen Berge
erkennen; den dahinter liegenden Ural, wenn er überhaupt
von hier aus sichtbar ist, wie auch die östlichen
Iiumatschinskischen Berge verbargen die Wolken.