
zu einander stehen. Die schiefe Endfläche P der
Hornblende ist ^cgcn die vordere Seitenkante 5 auf
welcher sie gerade aufgesetzt ist, unter einem Winkel
von 104° 5 7 ' geneigt, der nicht viel von dem Winkel
von 106° 6' verschieden ist, unter welchem die
schiefe'Endfläche des Augits (die Abstumpfungsfläche
der Kante 4 ) auf der Abstumpfungsfläche r der vorderen
Seitenkante aufgesetzt sein würde. Eben so
weichen auch die Winkel der Flächen aus der Diagonalzone
der schiefen Endflächen gegeneinander, der
Flächen * bei der Hornblende, und der Flächen * bei
demAugite, d. i. die Winkel 123° 4 ' und 120° nicht
viel von einander ab. Die Winkel der vertikalen
Prismen der Hornblende und des Augits sind zwar an
und für sich sehr verschieden, aber sie kommen mit
denen anderer Prismen sehr überein, die zu den vorkommenden
in sehr nahen Verhältnissen stehen; denn
bezeichnet man z. B. das rhombische Prisma des Augits
mit dem Winkel von 8 7 ° 8 2 ' mit ( a : b .•* qd c),
und berechnet danach den Winkel eines Prisma (a:
2b .-ao c ) , so ergiebt sich für dieses ein Winkel von
124 ° 48', der dem Winkel des vertikalen Prisma der
Hornblende von 124° 34' sehr nahe kommt.
Die Unterschiede in den Winkeln zwischen Hornblende
und Augit sind also nach den Haüysehen
Winkelbestimmungen nicht abweichender, als sie häufig
bei isomorphen Species, wofür man bei der Aehnlich-
keit der Winkel die Hornblende und den Augit halten
könnte, Vorkommen; nach den neueren, mit dem
Reflexionsgoniometer angestellten Messungen verringern
sich aber diese Unterschiede noch mehr und fal-
len oft ganz weg. So beträgt nach Mi t s c h e r l i c h 1)
bei der Hornblende die Neigung der Seitenflächen g e gen
einander 124° 3 1 ', nach Kupf f e r 2) bei dem
®) S cli w e i g g e r ’s Jo u rn al f. Chem. N, R. Bd, V H. 2.
2) K a s t n e r ’s Archiv Bd, X S. 305.
» 8 7 ° 6,' r r 124 ° 3ft/ 50'-
Augit8 7 °6 '; aber 2 la n g . = l a n g . -------- ^------
Ferner beträgt nach Kupf f er beim Augit die Neigung
der Flächen « gegeneinander 120 0 5 7 ' , und
nach"Nordensk i ö ld1) bei der Hornblende von Paria
s die Neigung der Flächen r gegeneinander 1481
26|', nach meinen Messungen bei der Hornblende vom
Vesuv 148° 25' ; ' aber 2 Tang. 1?°---— = Tang.
148° 22' 42"a>.
— 3 ^ * *
Aber ungeachtet dieser Uebereinstimmung in den
Winkeln, und der Möglichkeit, dass die vertikalen
rhombischen Prismen der Hornblende und des Augits
an einem und demselben Krystalle Vorkommen können,.
ist es doch sehr bemerkenswerth, dass sie bis jetzt nie
zusammen vorkommend beobachtet worden sind. Ich
habe in dieser Rücksicht die mir zu Gebote stehenden
Krystalle sehr sorgfältig untersucht. Bei der Hornblende
finden sich öfters Zuschärfungsflächen der scharfen
Seitenkanten, oder Abstumpfungsflächen der Kanten
zwischen M und * (Taf. II.), wie z.B. bei der grünlichschwarzen
Hornblende von Nordmarken in Wernj-
land, und bei den kleinen schwärzlichgrünen sehr
Glänzenden Krystallen vom Vesuv, aber diese Flächen
gehören stets den Prismen (a.'l&.-cec) an, wenn man
die gewöhnlichen Seitenflächen mit den Winkeln von
124° mit (a : b : gc c) bezeichnet, nie aber, dem rhombischen
Prisma (a : {b : oo c), welches dem des Augits
entsprechen würde. Eben so finden sich bei dem Au-
gite nicht selten Zuschärfungsflächen der vorderen
schärferen Seitenkanten, wie z. B. bei dem grünlich-
®) S c h w e i g g e r ’s Jo u rn a l f. Chem. N. R. Bd. I S. 408.
2) Die Flächen r bei der Hornblende liegen zwar am oberen
Ende auf der hinteren S e i t e , während die Flächen s bei dem Augite
auf der vorderen lieg en , doch ist dieser Umstand für diese Vergleichung
kein Hinderniss, da bei der Hornblende die Neigungen von
P gegen ~ und von - gegen — gleich sind.
M r M