ist dieser Uebergang aus der einen Form in die andere
sehr bemerkenswert!! *).
Eben so wie man bei der Schmelzung eines Dio-
psides immer wieder eine krystallinische Masse erhält,
welche die Spaltungsflächen des Augites hat, so g e lingt
es auch durch Zusammenschmelzung von Kieselsäure,
Kalkerde und Talkerde in den richtigen Ver*
hältnissen, krystallisirten Augit zu erhalten; die Herren
Mi t s ch e r l i c h undBe r thi e r haben darüber g e meinschaftlich
eine Menge Versuche angestellt, welche
letzterer später noch allein fortsetzte : aber Hornblende
darzustellen glückte ihnen nicht, wie sie auch die
Versuche abändern möchten. So befinden sich auch
öfters unter den krystallisirten Hohofenschlacken solche,
welche die Form des Augites haben, nie aber
hat man Krystalle gefunden, welche die Form der
Hornblende hatten.
Auch in dem g e o g n o s t i s c h e n Vo rkommen
verhalte« sich Hornblende und Augit im Allgemeinen
sehr verschieden. Die Hornblende findet sich in Ce-
birgsgesteinen, die Quarz oder freie Kieselsäure, wenn
auch nur als zufällige»Gemengtheil, enthalten, und sie
ist darin meistentheils mit Mineralien verbunden, die
gesättigte Verbindungen der Kieselsäure sind, wie Feldspath
und Albit; der Augit kommt nie in Gebirgsarten
vor, die Quarz enthalten, und findet sich in der R egel
mit Mineralien zusammmen, die nicht gesättigte Verbindungen
der Kieselsäure sind, wie Labrador, Olivin
und Leucit. Man kann sogar fast die sämmtlichen
massigen Gebirgsarten, je nachdem sie Hornblende
oder Augit enthalten oder enthalten können, in zwei Klas-
Bei der Schmelzung der Hornblende geht allerdings eine kleine
Veränderung in der Mischung vor sich, indem die Flusssäure mit
einem Antheil Kieselsäure entweicht, doch ist dieser Verlust nicht
bedeutend, und beträgt beim Tremolite nach v o n B o n s d o r f f nur
2 20 pC t, ist also nicht hinreichend , eine der Zusammensetzung des
Uiopsids entsprechende Mischung hervorzubringen.
sen theilen, zu deren einer der Granit, Syenit, Diorlt,
der rothe Porphyr und Dioritporphyr, zu der anderen
der Hypersthenfels, Gabbro, Dolerit, Nephelinfels,
Augitporphyr und Lencitophyr gehört. Nur höchst
selten kommen Hornblende und Augit in den Gebirgs-
gesteinen zusammen vor, und wenn diess der Fall ist,
finden sie sich gewöhnlich entweder in regelmässiger
Verwachsung mit einander, wie Augit und Uralit *),
oder unter g a n z verschiedenen Verhältnissen, wie z .B .
in den Laven vom Vesuv, bei welchen die in der
Grundmasse eingewachsenen Krystalle Augit und Leucit
sind, und Hornblende nur an den Wänden der
Blasenräume, in dünnen nadelförmigen und überaus
glänzenden Krystallen vorkommt, nie aber in der
Grundmasse selbst. Zwar giebt es einige Trachyte
und Basalte, die Hornblende und Augit, ohne mit
einander regelmässig verwachsen zu sein, enthalten,
aber diese Fälle gehören zu den seltenem, und verdienen
deshalb noch besonders untersucht zu werden*).
Ebenso finden sich zuweilen Basalte, in welchen Hornblende
und ein basisches Silikat, der Olivin, vorkommt.
Aus dieser Vergleichung geht wohl offenbar hervor,
dass Hornblende und Augit, bei aller stattfindenden
Aehnlichkeit, doch auch wiederum zu grosse Verschiedenheiten
zeigen, um sie in eine Gattung zu vereinigen.
Sind ’ aber Hornblende und Augit zwei ganz
verschiedene Gattungen, so kann man über dieUralit-
krystalle bei den Beziehungen, in denen sie zu beiden
Gattungen stehen; nur zwei Meinungen haben, man
x) Von diesen r e g e l m ä s s i g e n Verwachsungen i s t noch weiter unten
ausführlich die Bede.
* ) Es wäre möglich, dass diese Fä lle noch auf andere Weise
gedeutet werden müssen, und die Hornblende in diesen Gebirgsarten
n u r ein fremdartiger Einschluss wäre, der durch den Basalt erwärmt
und erweicht ist, und hei där Erh ärtu n g eine krystallinische Beschaffenheit
angenommen hat.