
Boden eine mehr oder weniger dicke Salzlage haben.
Zu den bedeutendsten Salzseen gehört der berühmte
El t on-Se e , der im 49. Grade, in der Breite von
Dubowka an der Wolga und etwa 1ÜO Werste von
derselben entfernt liegt. Er hat einen Umfang von 47
Wersten, und aus ihm findet die grösste Salzgewin-
nun»1 sta tt1). Ferner der B a s k u n t s c h a t s k i s c h e
Salzsee oder Bogdo S e e , der einige 70 Werst im
S . des vorigen, und der Wolga daher bei ihrer in
dieser Breite schon veränderten südöstlichen Richtung
näher als der vorige gelegen ist; er hat nur 40 Werst
im Umfang, ist also kleiner gls der Eltonsee, enthält
aber am Boden eine dickere Salzlage als dieser; und
endlich der I n d e r s k i s c h e Salzsee, der in Rücksicht
der Breite zwischen beiden, aber schon auf der Ostseite
der Steppe, einige Werste jenseits des Uralflusses
liegt, und wie der Baskuntschatskische See 40
Werste° im Umfange hat. Zu den ausgedehntesten
Salzpfützen gehören die Chaki im Südwesten der
Rvnpeski, eigentlich mehrere nebeneinander liegende
Pfützen, die bei hohem Wasser zusammen eine Ausdehnung
von 100 und einigen 20 Wersten in der
Richtung von NW; nach SO. haben, und d ieS a lz -
pfütze I'orlo Kum oder Ka tma s im N. der Ryn-
neski; hierzu sind aber auch die beiden nebeneinander
liegenden Seen Kamy s c h S ama r a zu rechnen,
im Osten des Vorigen und etwa 120 Werste vom
Ural entfernt, da dieselben nur im Frühjahr hohes
Wasser haben, im Sommer aber ebenfalls sehr em-
trocknen, so dass ihr Wasser dann nicht mehr trinkbar
ist Sie haben beide eine von IV nach S. lang-
o-ezoo-ene Gestalt, und bestehen eigentlich aus einer
grossen Menge einzelner durch Canäle verbundener
Bassins, die sehr schilfreiche Ufer haben. Sie entha -
( y Von diesem See ist weiter unten eine ausführliche Beschreibung
gegeben.
ten übrigens eine Menge Fische, besonders Hechte und
Karpfen” ln ihrem Nordende ergiessen sich die beiden
grössten Steppenflüsse, die beiden U s e en , die am
Obschtschei Syrt entspringen, und die nördliche Steppe
in südöstlicher Richtung in einer Entfernung von 20
bis 30 Wersten von einander durchfliessen *). Sie
haben eine Breite von 20 Faden mit 2 bis 6 Faden
hohen Thonufern, und ihre Niederungen sind mit demselben
Gesträuch, wie die Gründe der Rynpeski, bewachsen,
dem einzigen Gehölz in dieser sonst ganz
waldlosen Oede. Im Frühjahr schwellen sie durch die
Schneewasser des Obschtschei Syrt sehr an, und treten,
durch viele schilfreicheNiederungen in ihrem Abfluss gehemmt,
nicht allein an diesen Stellen 20 bis 30 Werst
weit aus, sondern übersteigen auch noch ihre hohen
steilen Ufer; wodurch aber die Steppe hier ausserordentlich
an Fruchtbarkeit gewinnt, und auch in den
trockensten Jahren das vortrefflichste Heu liefert.
Aber ungeachtet der grossen Wassermasse, die sie
den Kamysch Samara Seen zuführen, haben diese doch
keinen Abfluss;* sie verlieren ihren sämmthehen Zufluss
durch Verdunstung; und treten nach ihrer Anschwellung
sogar sehr schnell in ihre früheren engen
Gfänzen zurück; sie stellen demnach im Kleinen dasselbe
Schauspiel dar, wie das Kaspische Meer im
Grossen. Ein anderer Steppenflnss findet sich noch
ostwärts von beiden Useen, er zieht sich 40 Werst
u n t e r h a l b ITralsk von dem Ural ab, und fliesst südlich
dem flachen und seichten Zaghan Nor zu, hängt aber
nur bei hohem Wasser mit dem Ural zusammen; im
Sommer vertrocknet er stellenweise und hat dann stinkendes
und brakiges Wasser. P
So steinlos auch im Allgemeinen die Steppe ist,
so finden sich d o c h hin und wieder in ihr einzelne
’ ) Der östliche UBeen wird der grosse, der westliche der Hein«
Üsfeen g e n a n n t;’ dieser*’ist übrigeiis eben sri gröss, n u r Welliger wass
e r r e i c h , als der erslere;