
Setzung in die Kirgisensteppe bis zum Airuk (II, 194),
nach den wenigen Nachrichten zu urtheiien, die mau
über diesen Theil des Ural hat. Im nördlichen Ural
kommt er ebenfalls häufig, doch, wie es scheint,
immer nur in geringer Menge vor, z. B. bei Bogos-
lovvsk (I, 426).
Wo er in grösseren Massen erscheint, findet er
sich immer in mehr oder weniger grossen Lagern mit
grünen Schiefern, Thonschiefer und Augitporphyr, und
mit den ersteren gleichmässig geschichtet, wie besonders
in der Gegend von Orsk, wo sich zu gleicher
Zeit theils in den zu seiner Gewinnung angelegten
Steinbrüchen (II, 185), theils bei den durch den Durchbruch
des Ural (Jaik) entstandenen Gebirgsprofilen
(II, 192) seine Lagerung vortrefflich beobachten lässt.
Kleinere Massen kommen mehr unregelmässig mit
Diorit- und Augitporphyr vor, wie zu Gräsnuschinsk
(II, 184) und Bogoslowsk.
Er findet sich in verschiedenen grünen, grauen,
rothen und gelben Farben, die oft in Lagen und Streifen
oder auf unregelmässige Weise mit einander wechseln,
so dass er bald als einfarbiger Jaspis, bald als
Band- oder gefleckter Jaspis erscheint. Der bei Orsk
in grossen Lagern vorkommende Jaspis ist einfarbig
und graulichgrün. Nicht selten ist er auch mit Adern
weissen Quarzes durchzogen, wie z. B. beim Urai-r
durchbruch (II, 192). Er ist ferner gewöhnlich ganz
dicht, matt und eben im Bruch ynd undurchsichtig,
nimmt aber durch das Schleifen eine schöne Politur an,
daher er, je nach der Grösse der Blöcke, in welchen
er sich gewinnen lässt, zu grösseren und kleineren
Vasen, Tisch- und Kaminplatten, Säulen, Badewannen
und anderen Gegenständen verarbeitet wird. Zuweilen
nur1 findet er sich wenigstens stellenweise etwas
blasig und porös. Chemische Zusammensetzung, die
von dem von Orsk II, 187 angeführt ist, sowie Gesteins
- Uebergänge und Lagerung,, machen es sehr
wahrscheinlich, dass er nichts anderes, als ein veränderter
Thonschiefer sei. Für einen erhärteten Thonschiefer
erklärt ihn auch schon He rma nn , der in
seiner Uebersicht der uralischen Mineralien ein grosses
Verzeichniss seiner verschiedenen Fundorte anführt1)»
II. A ei t er es neplu ni s che s Gebi rg e .
Das neptunische Gebirge besteht am Ural fast nur
aus den älteren Schichten, Grauwacke, Thonschiefer,
■ Kieselschiefer, älterem und jüngerem Uebergangs-,
■dem Sibirischen und Devonischen System angehörigen
Kalkstein4). Es findet sich in den Thälern im Innern
des Ural, und an den Rändern o st- und westwärts,
hat überall mit dem metamorphischen Gebirge eine
*) Mineralog. Besclir. des ural. E rzgebirges Th, II S. 281 — 205.
2) Nur im hohen Norden hat man noch Juraschichten beobach-
|tet. Sie linden sich an den Ufern der Soswa und Tosja, 460 We r ste
von Bogoslowsk, in der Breite von Beresoff am Ob, und man
[verdankt diese merkwürdige Entdeckung dem Berg-Oflicier S t r a -
[chewsky, der im Jahre 1838 der Nordexpedition ( I , 384) Vorstand*).
Herr v. Buch hat die in diesen Schichten vorkommenden
Versteinerungen nach den Exemplaren, die ihm Herr General v o n
T s c h e w k i n zugesandt hatte, bestimmt**), und dadurch ausgemacht
Jdass die Schichten, sandig - thonige Kaiksteinschichten mit Glimmer-
lilältchen und Mergel, den oberen Juraschichten angehören, und nicht
mehr den Charakter der Schichten an der Wolga und am Ilek (I I
242, 196 und 212) tragen. He r r v.Buc h macht auf das merkwürdige
Vorkommen dieser Juraschichten aufmerksam, da dergleichen unter
solcher Breite weder in Europa , noch in Amerika bekannt sind, da-
igegen sie in Asien vielleicht in noch höherer Breite Vorkommen mögen,
nach der in Wr a n g e l s sibirischer Reise mitgetheilten Nachricht
zu urtheiien, dass S a n n i k o f f 1811 Ammoniten mit perlraut-
terglänzender Schale von der Ostseife der neusibirischen Insel F a dejeff
nach Irkutzk gebracht habe.
*) Vergl. AI. de Humb o l d t : Asie centrale Th. 1 S. 487.
) K a r s t e n und v on De c h e n Archiv für Mineralogie und
Geognosie B. XV S, 103.