
Coregoni-Reihe:
I. Lo n g i c o rn i s - I n s i g n i s -Gruppe.
1. B. c. berolinensis Imhof.
2. B. c. longicornis Schoedler.
3. B. c. insignis Lilljeborg.
4. B. c. devergens Lilljeborg.
II. Mi x t a - Gruppe.
1. B. c. sibirica Daday.
| 2. B. c. kessleri Kessler (Uljanin).
KessZen-Untergruppe ö r r 1i 3_. „B . c. acrocoregoni . B-ou rck,h, ardt.
Í 5. B. c. gibberiformis Lilljeborg.
Littjeborgn-TJnteTgmip])e: | 6. B. c. Jcivi Linko.
l 4. B. c. lilljeborgii Sars.
III. Eucoregoni -Gruppe.
1. B. c. coregoni Baird.
I 2. B. c. retro-extensa Lilljeborg.
ifeiro-esciewsa-Unter&g ru1p rp e: ,\ 3.. _B . c. gibbernm. a LHilljMeborg.
I 4. B. c. gibbera Scboedler.
(?z6&era-Untergruppe: | l I5 . BD. c. t,h7 ersiIte s F-r,oppe.
IV. C r a s s i c o r n i s -Gruppe.
1. B. c. crassicornis Lilljeborg.
2. B. c. globosa Lilljeborg.
I. Gruppe: Longicornis-Insignis-Gruppe.
Die ausgewachsenen Sommerweibchen dieser Gruppe besitzen s tet s einen deut l i ch e n t wickel
ten Mucro und vor demselben eine verschieden große, aber stets deutlich entwickelte Seta
Kurzi. Der Mucro kann im Extrem (Max. = 700) eine Länge haben, wie sie in der Longispina-Beihe
überhaupt nicht erreicht wird, doch finden sich andererseits innerhalb der Longicornis-Insignis-Giuppe
alle Übergänge zu Formen mit kurzem Mucro. Eine Richtungsänderung des ventralen Konturs des
Mucros macht sich mitunter (aber auch dann nur schwach) bemerkbar; eine Mucrobucht (zwischen
Seta Kurzi und Mucro) ist undeutlich ausgebildet oder fehlt. In der Gesamtrichtung des Mucros
finden sich alle Übergänge von genau ventralwärts gerichtetem zu gerade caudalwärts verlaufendem
Mucro. Fast stets sitzt der Mucro mit brei t er B a s is der Schale auf. Incisuren am Mucro sind.bei
einigen Formen dieser Gruppe noch deutlich bis zur 5-Zahl ausgebildet, fehlen aber bei den meisten
Formen vollständig oder sind rudimentär. Die 1. Antennen (16—24 Incisuren). sind mittellang bis
lang (C + D bis über 1000, bei ausgewachsenen Sömmertieren nicht unter 600) und von sehr verschiedener
Form: hakenförmig, schwach S-förmig, selten gleichmäßig schwach gekrümmt oder
gradlinig. Stirn meist flach, nur selten gewölbt. Rostrum kurz und stumpf bis lang und spitz. Die
Größe des Auges zeigt alle Übergänge von groß zu sehr klein (59—120). Der vordere Dorsalkontur
ist zum Teil konvex, zum Teil weist er eine stark ausgebildete Konkavität auf. Die Reihe umfaßt
äußerst niedrige bis sehr hohe, gewölbte Formen (H = 700—1000). Absolute Länge eiertragender
Sommerweibchen 500—1000 (x. Die sehr ausgeprägte temporale Variation besteht im wesentlichen
in sommerlicher Verlängerung der 1. Antennen und des Mucro (vgl. pag. 84.)
1. Subspezies: B. c. berolinensis Im h o f.1)
(Tab. I; Fig. 12—26).
Syn. B. berolinensis Imhof (’88).
B. bohemica Zachai :ias (’87, I, II, III), (’88), (’02).
B. bohemica Poppe (’89,1), (’90).
B. berolinensis und B. bohemica Hartwig (’95).
Eubosmina longispina (ex parte) Seligo (’07).
B. coregoni berolinensis Keilhack (’08).
forma typica:
S o m m e r f o r m (Tab. I, No. 6—10; Fig. 13—17).
Für die ausgewachsenen Sommerformen von B. c. berolinensis ist am meisten cha r akt e r
i st i sch die Ausbildung des Mucro. Derselbe ist stets sehr lang; zu Beginn des Sommers beträgt
Mu. zwar nur etwa 170, im Hochsommer aber 300—600 (Max. 700). Seine sehr auffällige Form kommt
dadurch zustande, daß er mit äußerst breiter Basis den Schalenklappen aufsitzt. Im Extrem führt
das dahin, daß der eigentlich caudale Schalenrand2), der in sanftem Bogen von der dorso-caudalen
Schalenecke zur Mucrospitze abfällt, seiner g a n z e n L ä n g e nach die dorsale Begrenzung des
Mucro bildet. Der Winkel, den der Ventralkontur des Mucros mit dem ventralen Schalenrand bildet,
variiert von 135 180°, liegt aber meist letzterem Werte bedeutend näher, d. h. der Ventralkontur
des Mucro bildet gewöhnlich die fast gradlinige ununterbrochene Fortsetzung des ventralen Schalen-
rändes. Stets 1—5 Dörnchenincisuren am Mucro. 1. Ant enne (mit 19—24 Incisuren) stets lang
(C- fD == 700 900, Max. 957), gewöhnlich hakenförmig gekrümmt; doch variiert die Form der
1. Antennen und damit die Länge der Projektion (Pr. = 400—700) stark. Der Antennenstiel ist
senkrecht nach unten gerichtet, worauf es zum Teil zurückzuführen ist, daß Pr. nie 1000 sich annähert.
H im Mittel 710—790 (Max. 870). Ros t r um (Fig. 25) sehr kurz (A + B = 120—140),
stumpf; Stirn flach, mit dem vorderen Kontur des Antennenstiels häufig eine gerade Linie bildend.
Höchste Stelle des Dorsalkonturs bei ausgewachsenen Weibchen stets hinter der Mitte der Längsachse
gelegen, daher vorderer Dorsalkontur äußerst flach und allmählich ansteigend. Auge klein
(O = 59—70). Absolut e Länge im Mittel 800—900 p. (Max. 980 tx). Re t i cul at i on meist nicht
bemerkbar, Striatur am Kopf vorhanden.
Junge Sommer t i er e (Tab. I, No. 18; Fig. 23) zeigen (abgesehen von der geringen absoluten
Länge) folgende Eigentümlichkeiten im Vergleich zu den ausgewachsenen Weibchen: Ihr Mucro
(Mu. ca. 500, mit 2—3 Incisuren) ist relativ länger; H (ca. 600) relativ niedriger; 1. Antennen (C+D =
J) Über die angewandte Maßmethode vgl. pag. 7, 8. Die Temporalvariation behandele ich auf pae. 69 f: Abbildungen
bei Hartwig (’97), Keilhack (’08. ’09), Seligo (’07).
*) Von einem solchen kann man hier eigentlich nicht reden, da derselbe sich vom dorsalen Mucrorand nicht absetzt.