
 
        
         
		richtig sein.  Eine Ausnahme ist allerdings mit dem Straußsee bei Straußberg zu machen.  Ich fand  
 nämlich  in meinen Fängen vom 20. VI.  ’08  und 29.  IV.  ’10  in diesem  See nur  Longirostris-Formen,  
 und  bin  der Meinung,  daß  hier  ein  Schreib-  resp.  Druckfehler  bei Hartwig  vorliegt;  denn Hartwig  
 führt die Straußberger Bosmine nicht,  wie sonst richtig als B.  longicornis  Schoedler auf,  sondern als  
 eine  B.  longicornis  0.  F.  Müll.  Offenbar  soll  es heißen B.  longirostris  0.  F.  Müll.! 
 Keilhack  bildete  ’08  eine  Form  ab,  die  er  als  B.  bohémica  Hellich  bezeichnete,  schrieb  aber  
 schon:  „Hellichs  bohémica  dürfte  übrigens  der  Longicornis  sehr  nahe  stehen,  oder  sogar  mit  ihr  
 zusammenfallen“.  09,  I   sprach  er  sich  dann  entschieden  dafür  aus,  daß  B.  longicornis  Schoedler  
 zu B. coregoni und nicht zu B. longirostris zu  stellen sei, und identifizierte die von ihm ’08 B. bohémica  
 Hellich  genannte  Form mit B.  longicornis.  Ich habe mich  im Vorgehenden  dieser Auffassung vollständig  
 angeschlossen.1) 
 Verbreitung. 
 Da ich aus den  dargelegten Gründen alle  Berichte über das Vorkommen von B .  c.  longicornis außerhalb  der  
 Mark zum mindesten  für äußerst zweifelhaft halte, stelle ich im  folgenden nur die märkischen  Fundorte  dieser Form  
 zusammen.  Am häufigsten fand ich B . c.  longicornis  im Tegeler See,  wo  sie  schon  Zacharias  ’87  gefunden  hatte,  
 und  weiter  havelaufwärts  bis  zum  Havelsee,  dem  obersten  Seebecken,  das  die  untere  Havel  bildet.  Havel-  
 abwärts kommt sie, wie  schon  Keilhack (’08)  für seine B .  bohémica meldete,  in  allen mit  der Havel in offener Verbindung  
 stehenden  Seen bis zum  Plaueschen See vor.  Demnach  lebt B .  c.  longicornis im ganzen lakustren unteren  
 Havelgebiet.  Im  System  der  Spree  fand  ich B .  c. longicornis in von mir selbst gefischtem Material nicht,  dagegen  
 in  älterem  Material  von  Prof.  0.  Zacharias  und  W.  Weltner  vom  Müggelsee  (selten).  Auch  Hartwig  fing  am  
 8.  IX.  85  ein  Exemplar  im  Müggelsee.  In  der  Rüdersdorfer  Seenkette  fand  Hartwig  ’95  B .  longicornis  im  
 Kriensee,  und  ich  selbst  traf  im  Stienitzsee  (dem  obersten  See  der  Rüdersdorfer Seekette)  eine B . c.  kessleri,  die  
 häufige  Übergänge  zu  B .  c.  longicornis  aufwies,  an. 
 Die  einzige B . c. longicornis recht nahestehende nicht  märkische Form ist die schon erwähnte  (pag. 35) vom  
 Luggewieser See (Material Seligo 18. VII. 02, Kr. Lauenburg, Hinterpommern, Fig. 33, Tab. II, No. 14), die eine  Übergangsform  
 zu B . c. kessleri darstellt.  Ähnliche Formen kommen nach Seligo im Schwanauer-, Schmolow- und Kschy-  
 wener  See  vor. 
 3.  Subspezies:  B.  c.  insignis  Lilljeborg. 
 Syn.  B.  insignis  Lilljeborg  (’01). 
 Bei typischen  S o m m e r t i e r e n   sind die langen  1. Antennen  (C +  D  über  1000)  S-förmig  
 gebogen und  reichen weit nach hinten  (Pr.  ca.  1000),  H  ca.  1000, Muero  ziemlich lang  (Mu  ca.  180)  
 und schmal, schief nach hinten-unten gerichtet.  Stirn mehr oder weniger flach.  Absolute Länge 800  fj.. 
 Die  Temporalvariation  verläuft  in  dem  Sinne,  daß  W i n t e r t i e r e   kleiner  und  niedriger  
 sind  und kürzeren Muero  und  1.  Antennen  als  die Sommertiere besitzen. 
 Verbreitung. 
 Nach  Lilljeborg  (’01)  in  Schweden: Mälar-,  Hjelmar-,  Oefrasee  (im  Kirchspiel  Skirö,  Jönköpings  Län)  und  
 Noensee  (Jönköpings  Län).  In  Norwegen:  im  Jeresee  bei  Christiania. 
 Hier  möchte  ich  auch  eine  Form  (Fig.  41 a)  anführen,  die  ich  in  dem  von Cederström gesammelten  
 Material  Schoedlers  (in  der  Sammlung  des  Zoologischen  Museums  Berlin)  fand.  Das  
 Material  stammt  aus  dem Kaja Sjön  in Ostergothland  (15. VIII. ’61).  Diese Form  gehört nach  der 
 !) Es ist jedoch zu beachten, daß die von Keilhack  (’08) abgebildete B.  c.  bohémica noch nicht eine voll ausgewachsene  
 Hochsommerform “  und nur solche sind  zur  eindeutigen Charakterisierung brauchbar — ist; Keilhacks  Form wäre  als  Frühsommertier  
 zu bezeichnen. 
 Schalenhohe (H HlOOO),  R ö tu n g  und Länge des Mucros zu B.  6.  insignis,  hat  aber  die  gewölbtere  
 Stirn der B.  c.  longicornis.  Sie  nimmt  also  eine  Mittelstellung  zwischen  diesen  beiden  Formen  ein.  
 Außerdem  fand  ich  Übergangsformen  von  ihr  zur  ilfeto-Gruppe  (zu  B.  c.  läljeborgii). 
 Subspezies:  ß.  c.  devergens  Lilljeborg. 
 Syn.  B.  insignis  var.  dmrgens  Lilljeborg  ('01)1  - 
 1. Antenne  I g f  D über  1000),  mehr oder weniger stark S-förmig gekrümmt,  entweder gerade  
 nach unten öder  ein wenig nach hinten gerichtet,  (Pr.  niemals  10Q0»|l Mucro  sehr lang,  fast gerade  
 nach  unten-gerichte|,  Stirn  stark  gewölbt.  H  ca.  1000,  absolute  T.äuy  580—680  ¡i. 
 a g g r “ ®6 Form hat s®hren8e Beziehungen zu B. c.  longicornis Schoedler.  Sie ist die einzige Form  
 der  Coregoni-Bmhc,  die  eine  stark  gewölbte  Stirn  besitzt,  und  nähert  sich  darin  der  Lonai-  
 s'pina-Reihe. 
 Verbreitung. 
 Busens  S°hW8den:  EWd iyjiSesee  bei  Oslättfors  (Gestrikland)  und  Bucht  des Bottnischen 
 I I .  Gruppe:  Mixta-Gruppe.2) 
 Die  ausgewachsenen  Sommerweibchen  dieser  Gruppe,  die  gegen  die  vorhergehende  und  die  
 folgende  wenig  scharf  abgegrenzt  ist,  haben  nur  einen  kleinen  bis  minimal  kleinen,  rudimentären  
 Mucro,  d.  h.  derselbe überschreitet im Maximum  n i c h t   150 und ist am Minimum auf eine scharfe  
 ggtets  aber  vorragende,  ventrocaudale Schalenecke  reduziert.  (Mu  also  stets >  0.)  Vor  dem Mucro’  
 der  bei  ausgewachsenen  Weibchen  n i e  Incisuren  hat,  ■'Iteht  eine  reduzierte  Seta  Kurzi  Die 
 1.  Antennen  sind meist  lang  (C +  D  bis  über  1000),  doch  auch mitunter  (und  zwar  im  Sommer I)  
 kurzer  (C +  D  im Minimum  ca.  550),  meist  gleichmäßig  schwach  gekrümmt,  mitunter  auch  fast  
 gradlinig.  Pr  _  220  bis  ca.  1000.  Stelle  höchster  Höhe  (H =  700  bis  über  1000)  in  oder  meist  
 hinter  der Mitte  der Längsachse;  daher  vorderer  Dorsalkontur  flach  oder  konkav,  selten  gewölbt.  
 Stirn  meist  flach,  selten  gewölbt.  Auge  klein  bis mittelgroß  (0  4 |i 0—100).  Rostrum  lang  und 
 spitz  (A + B = 130—170). 
 1.  Subspezies:  B.  c.  sibirica  D a d a y 3). 
 (Tab.  III,  8,  9). 
 Syn.  B.  sibirica  Daday  (’01). 
 B.  insignis  Zykoff  (’05,111;  ’08). 
 Der  schräg nach hinten-unten gerichtete,  stets  (?)  incisurenlose Mucro  dieser Form ist  länger  
 als  bei  allen  übrigen Formen  der Üfeto-Gruppe  (Mu - .  55-  110).  Die langen,  gleichmäßig  schwach 
 *)  Nördlichster  Fundort  einer  Form  der  Longicornis-insignis-Gruppe  (ca.  6 3 y , 0 n  B r) IHM n habe RUHHAdiesen iSE- mpag- uAnm- ^  — i  von— stammenden  Namen  beibehaltei¥ da  er mm  treffend  die Mittelstellung  dieser Gruppe  auszudriieken  scheint  
 ®)  Abbildg.  bei  Daday  (’01)  und  Zykoff  (’05,111;  ’08).