Beim Durchsehen der vorstehenden Tabelle fällt das Vorwiegen des ersten, im März, April
und Mai auch des letzten Viertels des Mondes um die Zeit der Fangtage und noch deutlicher um die
Zeit der ergiebigsten Fänge auf.
Recht deutlich zeigt diese Verhältnisse auch die folgende Tabelle, in der die Anzahl der Schwärm-
Tabelle der Schwärmtage der heteronereiden Nereis dumerüii in ihrem Verhältnis
zu den Mondphasen v. 1. X. 08 bis 15. VIII. 09.
Tage
vorher
Tag der
Mondphase
Tage
nachher m € .7 ©
1 3 ' - ■ 14 III 16 IV 33 VIII
2 3 1 llS l - 50 IV 16 IV 38 IX
3 2 - 14 III : 1 II 22 VI
4 2 1 ' - - 50 IV 5 II 29 VIII
5 2 1 1 - ; 59 VI 5 II 37 IX
6 2 1 2 - 66 VIII 1!Ö III 46 XI
7 1 - — - 2 | 5 II 13’ III
8 1 1 - HÜB 38 II 5 II 18 IV
9 1 1 k - 46 IV 5 II 26 V
10 1 1 2 - '5 4 vr 10 III 35 VII
11 1 1 3> 5 I 70 VIII 18 VI 38- VII
12 BsB 1 - 36 I ■ 9 5 I
13 B 1 1 1 ,44 ui — 13- II
14 1 — 1 2; y .-; 52 V 5 I 22 IV
15 1 3 5 I 68 VH 13 IV 25 IV
16 - 1 4- 8 II 73 X 22 V #0* VI
17 - l l i l l g 2 . 16 IV 5 I 17 III
18 B i - 3; 5 I 32 VI .13 IV 20 IV
19 - 4 8 II 37 IX 22 V 25 VI
S um m a: 31 VII 821 vre 180 LII 492 CVII
tage (d. h. günstigen Fangtage) und der an diesen Tagen erbeuteten Würmer in ihrer zeitlichen
Beziehung zu den Mondphasen dargestellt ist.
Die arabischen Ziffern der rechten Kolonnen geben die Summe der gefangenen Tiere an, die
römischen dahinter bezeichnen die Anzahl der Fangtage. Es sind alle möglichen Perioden von Tagen
um die Mondphasen herum, begonnen mit dem 3. Tage vor der betreffenden Phase bis zum 3. oder
4. Tage nach der Phase zusammengestellt, in der Weise, daß ein, zwei«, drei, vier oder fünf aufeinanderfolgende
Tage berücksichtigt wurden. So gibt Horizontalreihe 1 die Zahl der ergiebigen Fangtage
und der erbeuteten Würmer für alle vier Mondphasen an, für den Fall, daß die Fangtage 1, 2 und 3 Tage
vor der Mondphase lagen, Reihe 2 das gleiche, wenn dazu auch noch der Tag der Mondphase selbst
kam, usw.; Reihe 7 bezeichnet die Fänge einen Tag vor, Reihe 12 dieselben am Tag der Phase selbst.
Bei allen diesen Kombinationen zeigt sich, daß um die Zeit des Vollmondes herum das Schwärmen
fast gar nicht vorkommt, etwas häufiger um den Neumond, häufig dagegen in den Tagen um das
letzte und erste Viertel, um das letzte wieder mehr als um das erste.
A B
In dem vorstehenden Schema A sind die vier Mondphasen dargestellt mit der Anzahl der auf
die Tage jeder Phase und auf die Tage zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Phasen fallenden gefangenen
Würmer. Schema B zeigt in gleicher Anordnung die Zahl der Fangtage bei und zwischen
den Mondphasen. Das Verhältnis der Zahlen in A und B ist beinahe das gleiche, wie auch schon in der
vorigen Tabelle die Zahl der Fangtage und die der gefangenen Tiere immer ziemlich proportional
erscheinen. In der Zeit zwischen Neumond und erstem Viertel wurden die meisten Fänge gemacht
und auch die meisten Tiere erbeutet. Nicht viel nach steht dieser Periode die Zeit zwischen letztem
Viertel und Neumond, während in den beiden Perioden vor und nach Vollmond nur halb soviel
Fänge und Würmer zu verzeichnen sind als in den beiden ändern Perioden.
Es s c h e in t somit wi r kl ich ein kaus a l e r Zusammenhang zwi schen dem Mond
und dem Schwärmen von Nereis dumerüii zu bes tehen. Der Zweck der folgenden Auseinandersetzungen
ist es nun, diesen Zusammenhang im einzelnen noch näher zu untersuchen.
Zunächst müssen zwei Fragen beantwortet werden, nämlich erstens: Wie verhält sich das
Auftreten der freischwimmenden Nereis zu den Einflüssen, die Wind und Regen auf das Wasser der
Meeresoberfläche ausüben? und zweitens: Wurden die sich in den Zuchtgläsern um wandelnden
Nereis dumerüii etwa auch periodisch geschlechtsreif?
Leider sind die hydrographischen Verhältnisse des Golfes von Neapel sehr wenig durchforscht,
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