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 Al l e   R e c h t e   Vo r b e h a l t e n . 
 Chr.  B elser’sclie  B u ch d ru c k e re i,  S tu ttg a r t. 
 Geleitwort. 
 Nach  der  Veröffentlichung  der  monographischen  Darstellungen  über  die  Copepoden  und  
 Ostracoden Deutschlands lag es nahe,  auch  einer Monographie der Daphniden Deutschlands und der  
 angrenzenden Gebiete  Unterkunft  in  der  „Zoologica“  zu  bieten.  Wenn  freilich  erst  jetzt  an  die  
 Verwirklichung  des  Planes  gedacht werden  kann,  so  liegen  die  Gründe  dem Kundigen  zutage. 
 Die  Erforschung  der  kleineren  und  größeren  Wasseransammlungen  machte  uns  mit  einer  
 erstaunlichen Variabilität der einzelnen Arten vertraut.  Noch auffälliger ist häufig die Formänderung  
 einer Art an demselben Standort, je nachdem es sich um warme oder kalte Jahreszeit handelt.  Dieser  
 Saison-Dimorphismus mußte  aufgeklärt .werden,  bevor man  über  die Zusammengehörigkeit  der  oft  
 unter  verschiedenen  Namen  beschriebenen Generationen  Klarheit  erhielt.  Hand  in Hand mit  den  
 neuen  Untersuchungen  gehen  die Aufschlüsse,  welche  über  den Wechsel  der  geschlechtlichen  und  
 parthenogenetischen Generationen,  also  über monozyklische  und polyzyklische Vermehrung,  erzielt  
 wurden.  Sie hängen innig zusammen mit den Experimentaluntersuchungen über den Einfluß äußerer  
 Bedingungen—spez. der Temperatur und des mehr oder minder reichlich gebotenen Nährmateriales —  
 auf  die  Daphniden-Kulturen. 
 Wenn wir dann  endlich  noch  betonen,  daß  die Forschungen  über  den  Einfluß  der Eiszeit auf  
 die Verbreitung und  auf  die Vermehrungs weise  niederer Organismen  einen  umgestaltenden Einfluß  
 auf unsere Anschauungen ausübten, so liegt es auf der Hand, daß man eine monographische Darstellung  
 der Daphniden  erst  für weitere Ferne  ansetzte. 
 Nachdem nunmehr durch  eine Reihe gehaltvoller Untersuchungen die hier berührten Verhältnisse  
 allmählich Klärung erfahren haben,  dürfte es  an der Zeit sein,  den alten Gedanken zu verwirklichen, 
   und durch  eine Reihe von monographischen Darstellungen ein Bild über die neuen Errungenschaften  
 auf  dem  Gebiete  der  Daphnidenforschung  zu  geben. 
 Welchen Umfang bei  gründlicher Untersuchung  einer  einzigen  Gattung  und Art  solche Darstellungen  
 nehmen,  mag  die  nachfolgende  Abhandlung  von  Dr.  F.  E.  R ü h e   über  die  Gattung  
 Bosmina  lehren,  welche  lediglich  „Bosmina  coregoni  im  baltischen  Seengebiet“  behandelt.  Ihren  
 Formenwechsel  im  süddeutschen  und  alpinen Gebiete  wird  Dr. G. B u r c k h a r d t   schildern.  In  
 zwangloser Reihenfolge  sollen  sich  dann  hieran  die  monographischen  Bearbeitungen  der  sonstigen  
 Daphniden von seiten  jener Forscher  anschließen,  welche als Kenner  sich  bekannt  gemacht  haben. 
 0.  C H U N .