
daß die Spirostreptidae größer sind als die Odontopygidea. Unter den Spirostreptiden kommen die
größten Formen, dagegen keine ganz kleinen, unter den Odontopygiden die kleinsten Formen, dagegen
keine ganz großen vor: mittelgroße gibt es in beiden Gruppen.
Die Z a h l d e r R u m p f s e g m e n t e beträgt je nacb der Art von gegen 40 bis über 80.
Bei den einzelnen Arten ist sie ziemlich konstant, indem die Schwankung selten mehr als 5—6 Seg-
mente beträgt.
2. Kopf.
Der Kopf des erwachsenen Tieres setzt sich zusammen aus 1. der ein starres Ganzes-bildenden
K o p f k a p s e 1 oder dem Epicranium, die außen die Antennen und im Innern den Hypopharynx
trägt; 2. den M a n d i b e l . n mit den Backen; 3. dem G n a t h ifcc h i 1 a r i u m.
a) Epicranium.
Am Epicranium unterscheiden die Autoren folgende 5 Regionen: 1. Labrum, 2. Clypeiis,
3. Frons, 4. Vertex, 5. Occiput. Ich betone aber, daß diese Unterscheidung rein deskriptiven Wert
hat, jedoch kein tieferer Zusammenhang mit den primären Segmenten, die sich am Aufbau des Kopfes
beteiligen, gegeben ist.
Labrum (L).
Mit diesem Namen bezeichnet man den vordersten Schmalen Streif des Epicraniums, der durch
eine kleine Abstufung vom Clypeus abgegrenzt, aber im übrigen starr mit ihm verbunden ist. Es
ist in der Mitte meist mehr oder weniger tief eingebuchtet- und
durch Einschnitte in Zähne geteilt. Die weitaus häufigste Zahl
dieser La b r a l z ä h n e (LZ Fig. I) beträgt 3; für die Peridonto-
pygidae charakteristisch ist, daß nur ein Zahn vorhanden ist.
Manchmal findet auch durch weitere Einschnitte eine Vermehrung
dieser Zähne statt, z. B. bei Spmotarsüs castaneus AttdJ'iund Syn-
desmogerms xanthonotus Att.2) .
In einiger Entfernung vom Rande trägt das Labrum
eine Querreihe starrer Borsten: die Labralborsten (LB Fig. I).
Auf der Innenseite des Kopfes schließt sich an das Labrum der Epipharynx an, zarte, hyaline
Platten mit gefransten Rändern. Verhoeff hat ihn für Spirostreptus beschrieben.3) . / ^ ^ '- ,
Clypeus (C).
Betrachtet man die Kopfkapsel von der Seite (Fig. II), so fällt unterhalb der Antenne ein
tiefer Einschnitt (II) auf; die incisura postica lateralis clypei Silvestris oder besser und kürzer die
') A t t e m s in Voeltzkow, Reise in Ostafrika, p. 1 1 0 .
2) A t t e m s in Schnitze, Forsch. Reise. Südafrika, p. 47.
3) V e r h o e f f , Dipl. Deutsch, p. 208.
incisura lateralis Verhoeff s. Eine Linie, welche diese Incisuren verbindet und die Antennengruben
von vornher berührt, begrenzt den Clypeus nach hinten zu. Nahe seinem Vorderrande trägt der
Clypeus die Supralabralborsten; sie stehen in einem nach vorn offenen Bogen. Ihre Zahl ist für die
Arten ziemlich konstant, doch kann es nicht zu selten
Vorkommen, daß einseitig eine oder mehrere Borsten
fehlen, oder daß die Zahl sonst ein wenig variiert. Die
häufigst vorkommenden Zahlen dieser Borsten sind 4
und 6.
Frons (F)."
Die vordere Grenze dieser Region ist schon gegeben;
hinten reicht sie bis an das Vorder ende der
Scheitelfurche und zu der von hier ausgehenden queren
Interokularfurche (Fig. II und III). Die Stirn trägt
die Antennen.
Fig. II. Harpagophora Fig. II I. Harpagophora
diplocrada A tt. diplocrada Att.
Der Rest des Kopfes hinter der Stirn wird vom Hi nt e r kopf eingenommen. So nennt
Verhoeff Vertex und Occiput zusammen. M itte lk o p f ist bei ihm die Frons und Vorderkopf
Clypeus -f- Labrum.
Vertex (V).
Die Grenze zwischen Vertex und Occiput ist durch eine feine Querfurche gegeben, die von der
Scheitelfurche nach beiden Seiten ausgehend, bis zum Hintereck des Ocellenhaufens läuft und hier
plötzlich nach hinten umbiegt.1) Auf der Scheitelregion befinden sich die A u g e n , die die Form
eines sphärischen Dreiecks haben, das innen einen mehr oder weniger spitzen Winkel bildet, außen
dagegen mehr abgerundet ist. Das Verhältnis des inneren Augenwinkels zum Innenrand des Antennenloches
ist systematisch verwertbar; ob nämlich dieser Winkel median weiter herein reicht als der
•Innenrand des Antennenloches , wie das meist der Fall ist, ¡f
oder nur so weit, oder weniger weit.
Die Scheitelfurche, welche die Regionen des Vertex und
Occiput durchzieht, ist der äußere Ausdruck einer starken,
in das Kopfinnere hineinragenden medianen Wand (Cr. Fig. VI),
die starken Muskeln zum Ansatz dient. Der Interokularfurche
dagegen entspricht im Innern keine solche Leiste, und sie ist
auch meistens viel
schwächer sichtbar.
Kopf-Profil. Kopf von oben.
Fig. VI. Syndesmogenus xanthonotus A tt. <J.
Innenseite des Kopfes.
NP
Fig. IV. Harpagophora
diplocrada A tt. ?.
Kopf von hinten.
*) C fr . V e r h o e f f ,
Fig. V. Harpagophora diplo-
crada A tt. $.
Kopf von unten.
Dipl. Deutsch, p. 130.