
P omme r n : Großer Pielburger See (Zacharias ’01), Dratzigsee (Voigt ’02).
We s t - u n d O s t p r e u ß e n : Sianowo-, Kloster-, Weit-, Wilczak-, Deutsch-Lonker-, Tessentin-,
Boelzig-, Borowno-, Nieminsee (Seligo ’90); Wurchau- und Smarlisee (Seligo ’07). Stäbing-, Winken-, Kroner
Schloßsee (Krause ’07). Seresener-, Kloster-, Brück-, Radaunen-, Weißer Sed, sämtlich im Kreis Karthaus
W.-Pr. (Zacharias ’87, II). Ich fand B . c. coregoni (Material Seligo) im Detschno-, Zarnowitzer-, Kaffka- und
Bensee.
Sachsen: Moritzburger Großteich* (Thallwitz ’06, ’10). Alberthafen der Elbe bei Dresden (Zacharias'04).
Üb r i g e s N o r d w e s t d e u t s c h l a n d : Ostholstein : Dobersdorfer-, Passader-, Selenter-, Plöner-*.
Molfsee (Apstein ’92, ’96), Ratzeburger-, Eutiner-*, Einfelder See (Zacharias ’87, III). — Bederkessäer-, Flö-
gelner-, Dahlemer-, Balksee, Steinhuder Meer, Zwischenahner Meer, Gr. Meer bei Emden, Dümmersee a. d. Hunte
(Poppe ’89). Unterlauf der Werse (Klocke ’93). Graßbrookhafen und Alster bei Hamburg (Timm ’04).
BÖHMEN. Großteich bei Hirschberg* (Nordböhmen), Langhans ’11.
DÄNEMARK. B . c. coregoni f. diaphana fand P. E. Müller (’68) im Fure-, Bagsvaer-, Lyngbysee (Gebiet der Mölleaa)
ferner im Arre- und Silkeborgsee. Außerdem fand Wesenberg-Lund (’04, ’08) B . c. coregoni im Viborg-, Haid-,
Skanderborg- und Mossee.
SCHWEDEN. Lilljeborg (’01) gibt folgendes an : B . coregoni s. str., „besonders die von P. E. Müller mit dem Namen
diaphana bezeichnete Form derselben, ist ziemlich, obgleich nicht allgemein verbreitet. Der nördlichste See
in Schweden ist Amungen, an der Grenze von Datarne und Helsingland.“ (61° nördl. Br.) B . c. coregoni fehlt
in hochgelegenen Gebirgsseen..
NORWEGEN. Die typische Form von B. coregoni fand Sars (’91) „häufig im Süden des Landes“, z. B. im Vansjö
bei Moß und im Aarungen; seine B . c. var. gibba im Orrevand auf Jäderen. Huitfeld-Kaas (’06) fand B . coregoni
im Sognsvandet (bei Christiania, 15 m tief) und B . coregoni var. diaphana in folgenden fünf Seen des südlichen
Norwegens, die alle flach (2—20 m tief) sind und nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen (im Maximum
24 m ü. M.) : Grude-, Froilands-, Roslands-, Orre-, Soilandsvandet. > In höher gelegenen und tiefen Seen fand
er stets Formen der Longispina-BaüxQ.
RUSSLAND. Kabansee bei Kasan (de Guerne et Richard ’91,11 und W. Meißner ’04); Wolga bei Saratow
(W. Meißner ’03 und Zykoff’03); Seligersee, Gouv. Twer (Zykoff ’04, II), Newa bei St. Petersburg (Skorikow
’04 et W. Meißner); See Sadjerw bei Dorpat (Ssamsonow’05) und Spankau See bei Dorpat (Ssamsonow ’08).
B . coregoni var. gibberoides fand Linko (’01, II) im Zmeinoesee, B . c. var. rotunda im Ilmensee (Linko ’03,1)
und Weißen See (Linko ’03, II). B . coregoni im Obersee bei Reval (G. Schneider ’08, det. Levander).
B . c. coregoni nach Werestschagin (’11) im Waldaisee.
FINNLAND., Im Nurmijärvisee selten (Stenroos ’98); Lojosee (Levander ’00,11); Pitkäniemijärvi (Evois) (Lo-
vander ’06,11).
U n te rg ru p p e : Retro-extensa.
Diese Untergruppe unterscheidet sich von der folgenden (¿rz66era-Untergruppe) dadurch, daß
bei den hierher gehörigen Formen d ie Schal enhöhe H den Wer t 1000 ni cht wesent l i ch
über schrei tet . Im Gegensatz zu B. c. coregoni liegt bei den Formen dieser Gruppe die höchs t e
S te l l e 1) d e s Dor s a l kont ur s nicht über der Mitte der Längsachse, sondern ist s t a rk nach
hi nt en ver schoben, derart, daß sie entweder hinter oder nur wenig vor der dorsocaudalen
Schalenecke zu liegen kommt. Im Zusammenhang damit reicht der hintere Dorsalkontur nach
hinten über die dorsocaudale Schalenecke hinaus. Letztere ist stumpf oder fehlt, ventrocaudale
Schalenecke abgerundet. Caudaler Schalenrand recht kurz.
Zu dieser Untergruppe stelle ich zwei Subspezies: B. c. retroextensß und B. c. gibberrima
n. nom.
*) Lilljeborg (’01 pag. 192) drückt dies nicht ganz korrekt aus, wenn er sagt, daß die „Schalenklappen nach hinten
breiter sind“ .
2. Subspezies: B. c. retro-extensa Lilljeborg.
Syn. B. coregoni var. retro-extensa Lilljeborg (’01).
Die höchste Stelle des Dorsalkonturs liegt h i n t e r d e r Mi . t te de r L ä n g s a c h s e ,
aber v o r d e r d o r s o c a u d a l e n S cha leneelfte. Der vordere .©orsalkontur ist äußerst
flach und zieht sich in langem allmählichem Anstiege: von der Stirn zur höchsten Stelle hin; der
über die dorsocaudale Schalenecke nach hinten hinausreichende hintere Dorsalkontux bildet einen
nach hinten stark gewölbten Bogen, der sich von der höchsten Stelle des Rückens zur dorsocaudalen
Schalenecke hinziehtt,»Der Dorsalkontur ist in der Nähe der höchsten Stelle wellig.1) Absolute Länge
ca. 1000 y. Männchen unbekannt.
Verbreitung.
SCHWEDEN. Bisher nurvén Lilljeborg iifaigohwedGii gefunden im Wenersee, Bolmen- und fforra-Färgensee (letztere
in Smaaland). Übergangsformen zu B . c. coregoni und B . c.,,gibberrima sind „nicht selten“.
3. Subspezies: B. c. gibberrima n. nom.
Syn. B. coregoni var. thersites Lilljeborg (’01).
Diese Form unterscheidet sich von der vorhergehenden, der sie sehr nahe steht, dadurch,
daß bei ihr die höchste Stelle des Dorsalkonturs noch weiter nach hinten, d. h. Über oder hint er
die dor socaudal e Schaleneeke gerückt und zu einer stumpfen buckelartigen Spitze verjüngt
ist* Infolgedessen bildet der hintere Dorsalkontur nicht wie bei B. e. retro-extensa einen nach hinten
gewölbten Bogen, sondern fällt von der Buckelspitze zum Teil gradlinig, zum Teil konkav zur
¡dorsocaudalen Schalenecke ab. Absolute Länge ca. 640—1260 ¡É Männchen unbekannt. — Junge
Tiere stehen denen der II. c. thersites recht nahe.
Die in der Diagnose charakterisierte Form wurde von Lilljeborg (’01) als B. c. var. thersites
Poppe beschrieben und abgebüdet. lob halte die Identifizierung der betreffenden Lilljeborgschen
Formen mit Poppes S. c. thersites, deren typische Form ich vor Augen gehabt habe, nicht für gerechtfertigt,
da letztere, ebenso wie die sonstigen mir bekannten norddeutschen Thersites-Boimen in
folgenden Punkten sich von Lilljeborgs Formen unterscheidet.
E r s t e n s beträgt die Scbalenhöbe H der Poppeschen B. c. thersites bei ausgewachsenen
Sommerformen s tet s (zum Teil bedeutend) mehr als 1000, bei Lilljeborgs Formen nur zirka 1000.
Zwe i t e n s ist die Form des Buckels bei Lilljeborgs Formen eine ganz andere als bei
B. c. thersites. Bei Sommerformen der B. c. thersites§j der Buckel stark hakenförmig nach hinten
gekrümmt, während er bei Lilljeborgs Formen nie so weit wie dort nach hinten reicht und nie
hakenförmig gekrümmt ist. Es hängt dies wohl mit Punkt 1 zusammen.
Dr i t t ens ist B M thersites aufs engste durch Übergangsformen mit B. % gibbera verbunden
und ist von dieser abzuleiten, während, sich die Entwicklungslinie der Lilljeborgschen Thersites-
Formen über B. e. retro-extensa nach B. c. coregoni hin zurückverfolgen läßt. Die Annäherung der
Lilljeborgschen Formen an Poppes B M thersites beruht demnach wohl auf konvergenter Entwicklung.
Aus diesen Gründen halte ich es für ratsam, die in Frage stehenden Lilljeborgschen Formen
nicht mit B.i^sthersites zu konfundieren und schlage für Lilljeborgs Formen den Namen B. c. gibberrima
n. nom. vor, mit dem Lilljeborg, wie er in „Cladöcera Sueciae“ (’01) angibt, in seinen öffentlichen
Vorlesungen vom Jahre 1880 diese Form bezeichnete, ehe Poppes B. c. thersites (1887) aufgestellt war.
*) Lilljeborg sagt: „F a s t wie festoniert.“