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 Ast  jedes  Ruders  in  einem Bündel  angeordnet;  aber  auch  in  dem  unteren Ast  der  einzelnen Ruder  
 läßt  sich  noch  keine  Trennung  in  ein  oberes  und  unteres Bündel  vornehmen,  wie  dieses  bei  den  erwachsenen  
 und  auch  schon  bei  den  nächsten  Jugendstadien  unserer  Würmer  der  Fall  ist.  Von  
 Haarborsten  kommt nur je  eine im Ruder 1  und 2 im unteren Ast vor,  selten findet sich eine weitere  
 solche  Borste  im  oberen Ast  dieser  Ruder.  Die  Borstenformen  der  Figur  5  verteilen  sich  etwa  
 folgendermaßen: 
 Ruder  (1 + )  oberer  Ast Form  a  und  b, 
 unterer  ,,  ,,  b  „  c, 
 1  oberer  ,,  „  a  „  d, 
 unterer  „  ,,  b,  e,  f  und  g, 
 „  '  2  oberer  ,,  .,  a,  d  und  h, 
 unterer  , ,   , ,   .   g ,   i,  k  und  1. 
 Die Anzahl  d e r  j ew e ilig  v o r h a n d e n e n  Bor s t e n   i s t   kei n e  k o n s t a n t e ,   da während  
 der  ganzen  Jugendperiode  unserer Würmer  in  den  einzelnen Rudern  ständig  neue Borsten  gebildet  
 werden  und  alte ausfallen.  Bereits  in  den  eben  verlassenen Eihüllen der außerhalb  der Mutterröhre  
 aufgezogenen  Embryonen  finden  sich  viele  abgew orfene  oder  vielleicht  bei  den  Bemühungen  des  
 Tieres,  die Gallerte  zu  durchbrechen,  ausgerissene  Borsten.  In  6  solchen  leeren  Eihüllen  fand  ich  
 nur  je  ein  bis  zwei  Haarborsten,  dagegen  zusammen  31  zusammengesetzte  Borsten,  woraus  ohne  
 weiteres  hervorgeht,  daß  von  vorn  herein  bei  unseren  Larven  die  Zahl  der  zusammengesetzten  
 Borsten  eine viel  größere als die der einfachen ist.  Durch das Vergleichen einer größeren Anzahl von  
 Larven mit  (1 + ) 2 Rudern läßt sich eine gewisse mittlere Konstante der Borstenzahl in jedem Ruder  
 aufstellen,  von der die einzelnen Individuen nur wenig abweichen.  Diese mittleren Zahlen sind für das  
 Ruder (1 + )  5  im oberen, 6 im unteren Ast,  für das Ruder 1  4 im oberen, 7  im unteren Ast,  und  für  
 das Ruder 2  3 im  oberen,  6  im  unteren Ast.  Eine Larve von  (1+) 2 Rudersegmenten besitzt also im  
 ganzen etwa 62 zusammengesetzte Borsten,  zu denen  dann  noch  4—6  einfache  kommen,  so  daß  die  
 Gesamtborstenzahl  eines  solchen  Tieres  gegen  66—68  beträgt. 
 Das Verhältnis dieser Zahlen ändert sich nun auch mit dem Auftreten neuer Segmente zunächst  
 nicht, nur daß bei den Larven mit (1 + ) 3 Ruderpaaren im oberen Ast der Ruder 1 und 2 jetzt ziemlich  
 konstant  eine  Haarborste  zu  stehen  pflegt.  Die  in  dem  Ruder  3  anfangs  noch  wenig  zahlreichen  
 Borsten  ähneln  in  ihrer  Form  den  Borsten  der  übrigen  Ruder  des  vorigen  Stadiums,  doch  lassen  
 sich  ihre  Anhänge  bereits  sicherer  als  Gräten  oder  Sicheln  unterscheiden.  Es  pflegen  zuerst  etwa  
 zwei  homogomphe  Grätenborsten  im  oberen  und  zwei  homogomphe  Sichelborsten  im  unteren  Ast  
 aufzutreten. 
 Gleich  nach diesen  oder beinahe  gleichzeitig  erscheint  dann  im  unteren Ast  ein  neuer  Typus,  
 der  bisher  überhaupt noch  nicht vertreten war,  in Gestalt von  einer  deutlich  h e t e r o g o m p h e n   
 S i c h e l b o r s t e .   Ihr kleiner, schlanker,  nur ca.  12 ^ langer Anhang  (s. Taf. II Fig. 6a)  ähnelt dem  
 der homogomphen  Sichelborste  Fig.  51.  Der  Schaft  der  Borste  ist  leicht  gekrümmt. 
 Sobald  im  Ruderpaar  4  die  Borsten  erscheinen,  die  nach  ihrer  Form  sich  ähnlich  verteilen,  
 wie eben für das 3. Ruderpaar geschildert wurde, kommt im 3. Ruder zu der ersten eine zweite heterogomphe  
 Sichelborste,  und auch im unteren Ast des Ruders 2 tritt eine solche auf.  Letztere ist bereits  
 etwas  größer  und  stärker  als  die  anderen  beiden  heterogomphen  Sichelborsten  und  läßt  an  ihrem 
 etwa  16  (a langen Anhang  neben  der  Schneide  sehr  feine Härchen  erkennen.  In  der  inneren  Zone  
 ihres  schwach  gekrümmten  Schaftes  sieht man  die  von  nun  an  bei  allen  neu  entstehenden Borsten  
 vorkommende bekannte Querstreifung  (Fig.  6 b).  Im oberen Ast des 1. Ruders der (1 + ) 4 ruderigen  
 Larve pflegt die vorher vorhandene Haarborste  auszufallen,  ohne durch eine neue  ersetzt zu werden.  
 Dasselbe Schicksal trifft mit dem Auftreten eines 5. Ruderpaares die Haarborste an der entsprechenden  
 Stelle des Ruders 2,  so daß  eine Larve mit  (1 + ) 5 Ruderpaaren nur noch in den ventralen Ästen der  
 Ruder  1  und 2 je  eine solche besitzt.  Während sich dann das 6. Ruderpaar entwickelt, fallen meist auch  
 noch ( liese !l etzten Haarborsten aus, und von nun ab sind nur noch zusammengesetzte Borsten vorhanden 
 Es  würde  zu  weit  führen,  alle  Einzelheiten  in  der  Borstenanordnung  der  weiteren  Stadien  
 zu  besprechen.  Einen  guten  Überblick  über  diese  Verhältnisse  gibt  die  Tabelle  auf  Seite  52.  
 Die  senkrechten Kolonnen  derselben,  von  oben  nach: unten  gelesen,  bedeuten  die  von  vorn  nach  
 hinten  aufeinanderfolgenden Ruder eines jungen Wurmes mit der in  der  obersten Reihe angegebenen  
 Ruderzahl,  also von (1 -}-) 2 bis zu 14 Rudern.  In den horizontalen Kolonnen stehen die einander entsprechenden  
 Ruder  mit  der  am  linken Rande  angegebenen Zahl (1+),  1,  2 usw.  bis  14.  Das rechteckige  
 Feld  auf  dem  Schnitt  einer  senkrechten  mit  einer  horizontalen  Kolonne  bedeutet  demnach  
 das links angegebene Ruder eines Wurmes mit der oben verzeichneten Ruderzahl.  Jedes dieser Felder  
 selbst ist in eine obere und eine untere Reihe zerlegt, von denen die erste dem oberen,  die zweite dem  
 unteren Ast  des  betreffenden  Ruders  entspricht.  Die kleinen Zahlen  in jeder  dieser Reihen geben  
 die Anzahl  der in dem Ruderast vorhandenen Borsten an, und zwar je nach ihrer Stellung auch die Art  
 der Borsten.  In jeder Reihe nämlich können die Zahlen an drei aufeinander folgenden Orten stehen,  
 von denen der erste,  linke,  heterogomphe Sichel-,  der  mittlere  homogomphe  Sichel-  und  der  rechte  
 homogomphe  Grätenborsten  andeutet.  Andere  Borstenarten  kommen  bei  den  in  der  Tabelle  
 stehenden  Jugendformen  nicht  vor.  In  den Rudern  (1+),  1  und 2  der  jüngsten  Larven wurde  ein  
 Unterschied  zwischen  den  verschiedenen  Borstenformen  wegen  der  Unmöglichkeit  einer  genauen  
 Rubrizierung  nicht  gemacht;  die  beiden  dort  verzeichneten  kleinen  Zahlen  geben  lediglich  die Anzahl  
 der  zusammengesetzten Borsten  im  oberen resp.  unteren Ast an.  Die in den  den Rudern 1  und  
 2  entsprechenden  Feldern vorkommenden fetten l bedeuten je eine Haarborste, und die fettgedruckte  
 Zahl in der linken oberen Ecke  jedes Feldes  gibt die Summe der Borsten des betreffenden Ruders an.  
 Es ist noch zu bemerken,  daß  die Verteilung der Borsten  im  unteren Ast  der  Ruder  auf  ein  oberes  
 oder  unteres  Bündel  aus  praktischen  Gründen  in  der  Tabelle  nicht  berücksichtigt wurde. 
 Eine solche Trennung  der Borsten des unteren Astes jedes einzelnen Ruders in ein oberes und  
 ein unteres Bündel tritt schon frühzeitig ein.  Die Larven mit (I-J-) 4 Ruderpaaren zeigen den Anfang  
 dieser Erscheinung,  die bei  den Larven mit  (I -j-) 5  borstentragenden Segmenten  bereits  deutlich  ins  
 Auge  fällt  und  von  nun  an  überall  durchgeführt wird.  Folgendes  Schema  zeigt  die Anordnung der  
 Borsten im 3.  definitiven Ruder einer 9 Tage alten nereidogenen Nereis dumerüii mit 6 Rudern,  und  
 zwar  in  der  natürlichen  Reihenfolge  von  der  Dorsal-  zur  Ventralseite: 
 Oberer  Ast  . . . . . . .   2  homogomphe  Grätenborsten 
 (  i 1  ,,  Grätenborste 
 oberes  Bündel  •{  1  heterogomphe  Sichelborste  
 Unterer  Ast  ■{  l 2  homogomphe Sichelborsten 
 1  ,,  Sichelborste 
 I  3  heterogomphe  Sichelborsten 
 unteres