Prozoniten mit zahlreichen, punktierten, kräftigen Ringfurchen, die fast alle um den ganzen
Umfang bis zur Ventralplatte gerade durchlaufen, insbesondere biegen keine nach hinten um; nur
ganz vorn werden sie etwas unregelmäßiger. Am gestreckten Tiere sieht man 1—2 dieser Furchen.
Der letzte Zwischenraum ist ungefähr so breit wie die 2 vorangehenden zusammen.
Metazoniten spiegelglatt; die Längsfurchen reichen mit Ausnahme der hintersten Segmente
bis in die Nähe des Saftloches. Dorsal vom Saftloch finden sich noch einige abgekürzte Furchen,
die von der Quernaht bis etwa zur Mitte reichen. Das Saftloch liegt in der Mitte zwischen Quernaht
und Hinterrand.
Die großen gelben Pünktchen stehen in einer einzigen, regelmäßigen Querreihe.
Analring dorsal mit, kurzem, stumpfwinkligem Vorsprung. Klappen gut gewölbt, der Randwulst
mäßig hoch und etwas schmal, durch eine Depression von der Klappenfläche abgesetzt. Schuppe
flach dreieckig, sehr dick, wie aufgeschwollen.
Ventralplatten mit zahlreichen, den Rand nicht erreichenden Querfurchen. Stigmengruben
dreieckig, die Ecken etwas gerundet, den Seitenrand der Ventralplatte kaum überragend.
Die Sohlenpolster hören schon vor den hintersten Beinpaaren auf, die des vorletzten Gliedes
etwa am 20. Paare vor dem Hinterende, die des drittletzten Gliedes schon früher.
Gonopoden (Taf. II, Fig. 34, Taf. III, Fig. 66, 67): Die Ventralplatte ist eine stark gebogene
Querspange, die in der Mitte einen breiten Bogen macht, dessen Seiten wieder nach vorn biegen.
Innenrand des Medialblattes ganz gerade; das Ende bildet eine breit abgerundete Haube; der laterale
Querfortsatz ist breit und am Ende ganz abgerundet, also nicht konisch wie sonst meistens. Das
Lateralblatt hat nur einige wenige winzige Härchen, die erst im Profil deutlich werden. Der Endrand
ist flachwellig und tritt als abgerundeter Lappen nur wenig über das Knie des hinteren Gonopoden
vor. Der. Coxaldorn entspringt erst in weiter Entfernung von der Austrittstelle; bis zur Mitte
ist er gleich dick, dann spitzt er sich rasch zu. Der Telopodit beschreibt einen Halbkreis bis zu der
Stelle, wo die lamellösen Ränder sich zu einer spitzen Platte vereinigen. Das Ende des Telopodits
von dieser Stelle an ist noch ungefähr ebenso lang wie der erste Abschnitt, anfangs eingedreht. Kurz
vor dem Ende steht ein langes, schlank dreieckiges Läppchen mit zum Teil warziger Oberfläche.
Fundort: L i b e r i a (1), H o s im T o g o l a n d (Hamb. M.).
Scaphiostreptus parilis acuticonus n. subsp.
Taf. III, Fig. 68.
Farbe schwarz, der eingeschachtelte Teil des Prozoniten dunkel rotbraun.
Breite: Halsschild ? 11,5 mm, Mitte $ 13 mm, $ 17 mm. <? mit 62 Rumpfsegmenten.
Die Gonopoden (Taf. III, Fig. 68) unterscheiden sich von denen der Stammform dadurch,
daß der laterale Querfortsatz am Ende des vorderen Gonopoden in eine scharfe Spitze ausläuft,
während er bei parilis ganz abgerundet ist. Der Endrand des Lateralblattes ist gerade, nicht wellig
gekerbt wie bei parilis. Im übrigen gleichen die Gonopoden ganz denen der Stammform.
Ob die Farbe der Originalexemplare von parilis die ursprüngliche ist, läßt sich schwer entscheiden,
fast' scheint es aber so, denn die Individuen von Hos im Togoland, die allerdings auch seit
1893 im Hamburger Museum liegen, sind ebenso hell und quergeringelt, wie die typischen Exemplare.
Dann wäre auch die Farbe ein leichtes Unterscheidungsmerkmal zwischen parilis und vorliegender
Subspecies.
Fundort: N’Yo n g , K a m e r u n (Hof. M.).
Scaphiostreptus obscuratus n. sp.
Taf. IV, Fig. 71, 72.
Schwarz, Antennen und Beine schmutzig gelbbraun, vorderer Teü des Clypeus dunkel rotbraun.
Breite: Halsschild 7,5 mm. 4. Segment j|3 mm, Mitte 8,7 mm. 49 Rumpfsegmente.
Labralbucht sehr seicht; 4 Supralabralgrübehen; Vorderrand des Clypeus glatt, der übrige
Teil fein punktiert und mit einigen gröberen Runzeln. Stirn und Seheitel fein lederartig gerunzelt,
dabei aber glänzend. Interokularfurche sehr deutlich. Scheitelfurche fein und seicht.' Innerer
Augenwinkel spitz, ein Stückchen weiter hereinreichend als die Antennenbasis. Antennen schlank
und lang, bis zum Hinterrand des 5. Segments reichend.
Halsschildselten auch beim d vorn nicht um geringsten lappig aüsgezogen, nach der Seite zu
etwas verschmälert und gerade abgestutzt, Die Furchen sind Sticht einmal auf beiden Seiten des
Halsschildes gleich, außer den^! gewöhnlichen Furchen sind noch einige kürzere vorhanden.
Die Metazoniten nehmen von der Quernaht an allmählich etwas an Durchmesser zu bis etwa
zwei Drittel ihrer Länge, um dann gegen den Hinterrand rascher wieder abzunehmen. Der Körper
erscheint dadurch ein wenig knotig.
Der Zwischenraum zwischen den punktierten Ringfurchen der Prozoniten bleibt bis zur vorletzten
fast gleich; €er vorletzte und letzte Zwischenraum sind fast gleich groß, ungefähr wie 2—8
der vorangehenden zusammen. Die Ringfurchen verlaufen bis zur Ventralplatte, gerade, ohne nach
hinten umzubiegen.
Der letzte Zwischenraum und in geringerem Maße auch der vorletzte, ist leicht lederartig
gerunzelt und punktiert.
Die Metazoniten sind, wie gewöhnlich, ventral regelmäßig längsgefurcht und zwar vorn kräftiger
und bis zum Saftloch hinauf, hinten feiner und nicht so weit nach oben. Dorsal sind die Metazoniten
unregelmäßig gefurcht; die Furchen sind bald stärker, bald feiner, kürzer oder länger, und verlaufen
longitudinal oder etwas schräg. Dazwischen sind die Metazoniten zerstreut sehr fein punktiert
Gelbe Pünktchen sind nicht sichtbar.
Ventralplatten an den Rändern glatt, in der Mitte fein quergestrichelt, Stigmengruben rundlich,
den Seitenrand der Ventralplatte nur Wenig überragend.
Analsegment in der Mitte in einen relativ schmalen, dreieckigen Vorsprung ausgezogen. Klappen
mäßig stark gewölbt, der Randwulst sehr hoch, ziemlich dick; lateral von ihm keine Depression.
Schuppe relativ lang, abgerundet, ohne Spitze.
Die Sohlenpolster sind bis etwa zur Körpermitte spitze Zähne; in der hinteren Körperhälfte
werden sie immer kleiner und sind hinten nur mehr kleine helle Flecken, die gar nicht mehr zackig
vorragen.
Gonopoden (Taf. IV, Fig. 71, 72); Ventralplatte V-förmig, Medialrand des vorderen Gonopoden
gerade. Lateraler Querfortaatz konisch, zugespitzt. Lateralblatt am Endo. innen ein wenig eckig.
In der Mitte der Fläche ein Borstenfeld. Der Coxaldorn des hinteren Gonopoden entspringt ein gutes
Stück nach der Krümmung und ist lang| jh la n k , spitz und gerade. Der Telopodit beginnt mit einem
kurzen, zylindrischen Stück und erweitert sich sehr bald zü einem ziemlich breiten hohlen Blatt. Die
Enden der lamellösen Ränder bilden 2 spitze Zacken, die vom Endzipfel mit, dem Kanal nur wenig
überragt werden. Letzterer hat neben der Spitze kein, größeres Läppchen.
Fundort; Ma d a g a s k a r , F o r e t s d u Sud. (Paris. M.).
Zoologien. Heft 65. 66. |||