
 
        
         
		Der  hintere  Gonopode  hat  eine  ganz  eigentümliche  Bildung  an  seiner  Coxa:  Noch  vor  dem  
 Knie beim Austritt aus dem vorderen Gonopoden löst sich von der Coxa ein kleiner gerader Zylinder  
 (Fig.  123 b)  los,  der distal allmählich etwas anschwillt und tief becherförmig eingedrückt ist mit fein  
 gefransten  Rändern.  Der  Coxaldorn  sitzt  bald  nach  der  Krümmung  und  ist  stark  gewunden  und  
 in  der  natürlichen Lage  der  Gonopoden  zueinander mit  der  Spitze  distal  gerichtet.  Der  Telopodit  
 ist bald nach  seinem Beginn  spiralig  eingedreht.  Er  bleibt  fast  zylindrisch  bis nahe  dem Ende,  wo  
 die  lamellösen Ränder  sich  zu  einer  größeren  rundlichen  hohlen  Platte  ausbreiteh,  aus  deren Mitte  
 sich der Endzipfel mit dem Kanal erhebt.  Dieser ist stark gebogen und trägt kurz vor der schwach  
 gekrümmten  Spitze  ein  kleines  Läppchen. 
 Fundort:  S c r i b a   G h a t t a s ,   Djur.  (1),  We i ß e r   N i l   b e i   H e i l i g e n k r e u z   
 (Hof. M.),  N i o r o  (Paris. M.). 
 Obige Beschreibung  der Farbe  ist nach  dem Originalexemplar  von Karsch  gegeben,  das wohl  
 schon  ganz  ausgebleicht ist.  Frischere Exemplare,  z. B.  die von Nioro  sind dunkler:  die Prozoniten  
 gelbbraun,  die  Metazoniten  dunkelbraun,  der  Übergang  ist  allmählich,  indem  der  hinterste  Streif  
 des  Prozoniten  etwas  verdunkelt  ist.  Ein  breiter  Saum  am  Hinterrande  des Metazoniten  rot. 
 Ophistreptus  rugosus  n.  sp. 
 Taf.  VI,  Fig.  113,  114. 
 Farbe: Dunkel olivenbraun,  die Metazoniten hinten breit rötlich gesäumt, der eingeschachtelte  
 Teil der Prozoniten gelbbraun; Clypeus vorn rotbraun,  am Vorderrand und in der Mitte bis zwischen  
 die  Antennen  hinauf.  Antennenglieder  gelbbraun,  vor  dem  Ende  schwärzlich  angelaufen. 
 .(£ Breite:  Halsschild  12 mm.  Mitte  13.5 mm.  Hinter  dem Vorderende  keine Einschnürung.  
 60—62  Rumpfsegmente. 
 Labralbucht  tief  und  sehr  schmal;  4  Supralabralgrübchen.1)  Clypeus  oberhalb  der  Supralabralgrübchen  
 fein  punktiert  und  zerstreut  und  seicht  längsrissig.  Innerer  Augenwinkel  etwas  
 stumpf,  merklich weiter  hereinreichend  als  die  Antennenbasis,  der Raum  zwischen  den  Augen  viel  
 kleiner  als  der  Querdurchmesser  eines Auges.  Scheitelfurche  vertieft.  Interokularfurche  gar nicht  
 sichtbar.  Antennen  mäßig  schlank,  bis  zum  Hinterrand  des  4.  Segments  reichend. 
 Halsschild  mit  breitem,  abgerundetem  Lappen.  Randsaum  deutlich,  die  Randfurche  hält  
 sich nahe dem Rande.  Außer ihr noch 3 kräftige Bogenfurchen, zwischen denen links noch 2 kürzere  
 sich  finden. 
 Der  Zwischenraum  zwischen  den  regelmäßigen,  ventral  derben,  fast  kielartigen  und  gerade  
 durchlaufenden punktierten Ringfurchen der Prozoniten nimmt gegen die  Quernaht hin ein wenig zu.  
 Der letzte Zwischenraum ist so breit wie 2—3 vorangehende zusammen. 
 Der  letzte  Zwischenraum  und  die  ganzen Metazoniten  sind  sehr  eng  und  fein  gerunzelt;  der  
 Rumpf  erscheint  infolge  dieser  Skulptur  ganz matt.  Die  Längsfurchen  der Metazoniten  sind  vorn  
 sehr derb,  wie  bei  cycnodes’,  hinten werden  sie fein und  sind  ein  Stück  unterhalb  des  Saftloches  nur  
 mehr stellenweise sichtbar.  Saftloch klein, noch vor dem ersten Drittel der Metazonitenlänge gelegen;  
 die  Quemaht  vor  ihm  ein  wenig  ausgebuchtet. 
 Ventralplatten  glatt,  ohne  deutliche  Querfurche  vorn,  manchmal  Spuren  derselben  sichtbar. 
 l )  Ein  zweites  h a t  deren  6;  bei  dem  geringen Material,, n u r  2 <J,  kann  ich  n u r  annehmen,  daß  es sich  bei diesem  um  
 eine  Abnormität  handelt. 
 Stigmengruben  dreieckig,  ihr  Seitenrand  bildet  die  Verlängerung  des  etwas  schräg  nach  außen  
 ziehenden  Seitenrandes  der  Ventralplatte. 
 Analsegment  wie  bei  cycnodes;  dorsal  nur  wenig  und  ganz  flachwinklig  vortretend,  mit  
 abgestumpfter Spitze.  Klappen schwach gewölbt, der niedrige und mäßig dicke Randwulst allmählich  
 in  die  Seitenfläche  übergehend.  Schuppe  flachbogig  abgerundet. 
 Die  Sohlenpolster  sind  noch  auf  dem  letzten  Beinpaar  groß. 
 Gonopoden (Taf. VI, Fig.  113,  114): Die Ventralplatte ist in der Mitte eine mäßig breite  Querspange, 
   die sich seitlich zu größeren abgerundeten Platten vorwölbt.  Das Medianblatt des vorderen  
 Gonopoden  ist in eine lange,  spiralig gedrehte Lamelle ausgezogen,  die mit einer mehrzackigen Platte  
 endet.  Das  Lateralblatt  greift  mit  seinem  Ende  über  das  Knie  des  hinteren  Gonopoden  auf  die  
 Aboralseite  hinüber.  Dieses  Ende  ist  eine  breite,  hohle  Platte. 
 Die  hinteren  Gonopoden  gleichen,  soweit  ich  das  an  den,  zur möglichsten Schonung  des  sehr  
 spärlichen  Materials  nicht  aus  den  vorderen  Gonopoden  herauspräparierten  sehen  konnte,  völlig  
 denen  von  cycnodes. 
 Fundort:  E l f e n b e i n k ü s t e ,   A s s i n i e   (Paris. M.),  G o l d k ü s t e   (Paris. M.).  
 Ophistreptus  penetrans  Silv. 
 1907.  Ophistreptus  penetrans  S i l v e s t r i .   Jahrb.  Hamburg,  wiss.  Anst.  XXIV,  p.  233  (1). 
 Taf.  VI,  Fig.  117—120. 
 Ich  habe  der  Beschreibung  Silvestris  nur  wenig  hinzuzufügen. 
 Labralbucht  mäßig  tief,  dahinter  4  Supralabralgrübchen  in  gleichen  Abständen;  in  ihrer  
 Umgebung  einige  seichte  Längsrunzeln,  der  Rest  des  Kopfschildes  spiegelglatt;  Scheitelfurche  
 ziemlich  tief. 
 Die  Halsschildseiten  sind  auch  beim d   vorn  garnicht  lappig  ausgezogen,  sondern  die  Seiten  
 sind  gleichmäßig  verschmälert  und  in  den  Ecken  abgerundet.  Die 4—5  Furchen  sind  fast  gerade. 
 Die Ringfurchen der Prozoniten laufen bis zum Ventralrand gerade durch; der Abstand zwischen  
 den einzelnen Ringfurchen nimmt nach hinten allmählich zu.  Der letzte Zwischenraum ist ungefähr  
 so breit wie die 2 vorangehenden zusammen, oder etwas breiter.  Die 2 letzten Zwischenräume und ein  
 schmaler Streif am Vorderrand des Metazoniten seicht punktiert-runzelig.  Der Rest des Metazoniten  
 spiegelglatt.  Die  gelben  Pünktchen  stehen  in  einer  Querreihe. 
 Stigmengruben  dreieckig,  ihr  Seitenrand  liegt  in  einer  Linie  mit  dem  Seitenrand  der  
 Ventralplatte.  — 
 Fundort:  B i s s a o,  p o r t u g i e s .   G u i n e a   (1),  G u i n é e   F r a n ç a i s e ,   Reg.   de  
 K o u r n e t h   (Paris. M.). 
 8.  Genus  Pemptoporus  nov.  gen. 
 Coxaldorn des hinteren Gonopoden distal vom Coxalknie entspringend,  sehr lang,  fast so lang  
 wie  der  Telopodit;  am  Ende  des  Femurs  kein  Lappen  oder  Dorn.  Telopodit  lamellös  verbreitert. 
 Saftlöcher  vom  5.  Segment  an. 
 Analklappen mit  Randwulst,  wohl  ohne  Rille.  Schuppe  mit  dem  Ringteil  verwachsen  ( ?). 
 Halsschild  des  $  vorn  nicht  lappig  ausgezogen. 
 Prozoniten  vorn  mit  Ringfurchen;  Quernaht  tief,  creneliert. 
 Z o o lo g ien .. H e f t  65.  66.  1 6