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   dessen  Querschnitt  da  am  größten  ist,  einen  Anflug  von  Rötung. 
 Am 27. Tage besitzen die Würmer 15, am 28. Tage 16 Ruderpaare.  Die Afteröffnung, die früher  
 terminal in der Längsachse des Körpers ausmündete, ist allmählich etwas nach der Dorsalseite hinaufgerückt  
 und wird  von mehreren ungleichen Lippen  umgeben,  einer  unpaaren  kleinen  dorsalen,  zwei  
 paarigen  etwas  größeren  lateralen  und  zwei  großen  paarigen  ventralen  (S.  Textfigur  6).  Am  Blutgefäßsystem  
 ist  bemerkenswert,  daß  in  den  hinteren  Segmenten  zwischen  je  zwei  Intersegmental-  
 schlingen je 6 auf der Darmwand  verlaufende Gefäße  von der Dorsalseite  nach  der ventralen ziehen. 
 Nur  wenige  Individuen  besitzen  am  29.  Tage  16  Ruder  und  sind  3  mm  lang.  Die meisten  
 weisen  erst  12—13  borsten tragende  Segmente  auf.  In dem  vorderen  dorsalen Rand  des  Buccalsegmentes  
 werden  zwei  kleine,  mit  ihrer  konvexen  Seite  nach  hinten  gerichtete 
 Einbuchtungen  rechts  und  links  neben der Medianlinie sichtbar,  so  daß  durch 
 den  zwischen  ihnen  unverändert gebliebenen medianen  Teil  die  spätere  Vorwölbung  
 des  Segmentrandes  angedeutet wird.  In den den Rüssel umgebenden  
 Cölomwandungen  werden' kleine  rote  Chromatophoren  erkennbar.  Auf  dem  
 Kopflappen,  besonders  nach  vorn  zu  und  lateral,  hegen  in  der Haut  dichte  
 gelbbraune  Pigmentgranula,  während  rechts  und  links  von  der Medianebene  
 große  gelbe Chromatophoren sichtbar sind,  die  dicht aneinandergefügt wie einheitliche  
 Pigmentplatten wirken,  deren Zellgrenzen und Kerne,  jederseits  etwa  
 acht,  aber doch deutlich erkennbar sind.  Die Darmanhänge werden bei einigen  
 wenigen Individuen  mit  16  Ruderpaaren  noch  periodisch mit Wasser  gefüllt. 
 Die  größten  Würmer  sind  am  30.  Tage  3,5  mm  lang  und  besitzen  
 17 Ruderpaare.  Die Differenzierung  des  Blutgefäßsystems  nähert  sich  immer  
 mehr  dem Bau  bei  den  erwachsenen  Nereiden;  so  wird  jetzt  vor  allem  die  
 Vaskularisierung  des  Rüssels  ausgebildet. 
 Ein weiteres  Segment  ist  am  32.  Tage vorhanden.  Die  Länge  beträgt  
 Analcirr.  Anus 
 Fig.  6.(  
 Hinterende  einer  Nereis  
 dumerilii  mit  15  Ruderpaaren  
 von  der  Dorsalseite. 
   Nach  dem Leben. 
 ca.  4 mm,  die Breite,  an  der  breitesten  Stelle  in  der  Gegend  des  Schlundkopfes  exkl.  der  Ruder  
 0,3 mm.  Der Übergangsteil  des Darmes  erstreckt  sich  beinahe  durch  das  ganze 4. borstentragende  
 Segment. 
 Die Tiere haben nun mit Ausnahme der Pigmentverteilung und der Farbe des Blutes ganz den  
 Bau  und  das Aussehen  der  Erwachsenen  erreicht.  Es  sei  hier  der Vollständigkeit halber  nur  noch  
 ihr  weiteres Wachstum mitgeteilt,  soweit  es  verfolgt  wurde.  Am  33.  und  34.  Tage  sind  18,  am  
 35.  Tage  19  und  am  36.  Tage  20  Ruderpaare  bei  den  größten Würmern  dieser  Zucht  vorhanden.  
 Am 41.  Tage nach  der Befruchtung  besitzen  die meisten dieser Tiere jedoch  erst  17  borstentragende  
 Segmente. 
 B.  Planktogene  Larven. 
 Trotz vieler Bemühungen gelang es erst im Frühjahr,  aus den Eiern der kleinen heteronereiden  
 Form  von Nereis  duvnerilii  lebensfähige Nachkommen  zu  ziehen.  Zwar  ließen  sich  die  Eier  dieser  
 Tiere auch in den Wintermonaten befruchten  und entwickelten sich bis zum Nectochaeta-Stadium, —  
 die der Kultur  No.  11,  die Ende November befruchtet wurden,  sogar bis zu kleinen Würmern mit  6  
 rudertragenden Segmenten —,  aber doch deutete alles  darauf  hin,  daß  die Tiere sich nicht unter zu- 
 täglichen Bedingungen befanden;  nach kürzerer oder längerer Zeit gingen sie ein.  Dagegen wuchsen  
 die Kulturen No.  16,19 und 20, die in den letzten Tagen des März Tesp. in der zweiten Hälfte  des April  
 ihren Anfang nahmen, verhältnismäßig schnell heran und lieferten sogar wieder geschlechtsreife Tiere. 
 Aus  den  auf  natürliche  oder künstliche  Weise  befruchteten  Eiern  der  kleinen  heteronereiden  
 Form entwickeln sich innerhalb der ersten 12 Stunden kugelige Trochophoralarven,  die bis zum zweiten  
 - und dritten, mitunter auch vierten Tag nach der Befruchtung  an der Oberääche des Wassers umher-  
 schwimmen.  Gegen  das  Ende  
 dieser  Periode  legen  sich  die 
 Borstensäcke, der Schlundkopf,  ® 
 die  Tentakeln  und  andere  Organe  
 derNectochaeta-Larve an,  
 wie  dies  frühere Autoren  beschrieben  
 haben. 
 Schon  vom  4.  Tage  an  
 kann man  dann die fertig  ausgebildeten  
 dreigliedrigen Necto-  
 chaeten in ihrem Glasgefäß umherschwimmen  
 sehen, und zwar  
 sind  die  Tiere  positiv  phototaktisch. 
   Sie  besitzen  außer  
 ihren  zwei  Larvenaugen  auch  
 schon  die  beiden  Paare  von  
 größeren, dunkler pigmentierten  
 definitiven Augen.  Die Larvenaugen  
 halten  sich  oft  noch  bis  
 gegen  das  Ende  der  ersten  
 Woche  der  Entwicklung,  ehe  
 sie  völlig  verschwinden. 
 Als Lokomotoren wirken  
 bei  diesen Larven  lediglich  die  
 hinter  jedem  Segment  vorhandenen  
 Wimperringe  und  nicht  
 Planktogene  Larve  von  Nereis  dumerilii.  
 a) Borsten in Schwimmstellung,  b) Borsten in Verteidigungsstellung, c) Querschnitt v 
 etwa die verhältnismäßig langen  
 Borsten.  Diese  werden  vielmehr  ebensowie  die  Parapodien  nach  hinten  dicht  an  den  Leib  gelegt  
 (Textfigur  7a).  Sobald  aber  irgend  ein  heftiger  Reiz,  eine  Erschütterung  des  Wassers  oder  ein  
 starker Lichtstrahl die schwimmenden Nectochaeten trifft,  spreizen sie ihre Ruder und mit ihnen die  
 Borstenbündel  seitwärts  von  ihrem  Körper  ab,  indem  dabei  gleichzeitig  die  Vorwärtsbewegung  
 durch die Tätigkeit  der  Troche aufhört  (Textfigur 7b).  Die meist  ziemlich  stark gebogenen Borsten  
 sind  derartig  angeordnet,  daß  sie  bei  dieser  Spreizung  den  Körper  des  Tieres  durch  ihre nach allen  
 Seiten gerichteten Spitzen  zu  schützen  vermögen.  Nicht  nur  die  Seiten  der  Nectochaeta,  sondern  
 auch  Rücken  und  Bauch  werden  durch  diese  Stellung  in  ein  Stachelkleid  gehüllt;  außerdem  sind  
 einige  der Borstenspitzen  des  ersten  und  des  letzten  .Ruderpaares  nach  vorn  resp.  nach  hinten  ge-