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 Variation  der  interessanten  Bosmine  dieses  Sees  zu  studieren. 
 Weiteres  ostpreußisches  Bosminen-Material  verdanke  ich  der  Güte  des  Herrn  Geheimrat  
 Professor Dr. Max Braun,  Königsberg,  der mir  ein von Herrn Dr.  L.  Cohn  zu verschiedenen Jahreszeiten  
 in  masurischen  Seen  (namentlich  im  Löwentin-See)  gesammeltes,  viele  Fänge  umfassendes  
 Material  freundlichst  zusandte. 
 Ferner  stellte mir Herr  Professor  W. Weltner  (Berlin)  sein  im Laufe  von über  20  Jahren  im  
 Tegeler  See gesammeltes  Plankton-Material  und  eine  größere Anzahl  von Fängen  aus' dem Madüsee  
 zur  Verfügung.  Auch  mehrere  in  anderen  Seen  von  ihm  gemachte  Fänge  konnte  ich  durchsehen.  
 Herrn Professor  W.  Weltner  bin ich  außerdem  zu  ganz  besonderem Danke  verpflichtet  für  die Einsichtnahme  
 in  seine  reichhaltige  Cladocerenbibliothek,  die  er  mir  jederzeit  gern  gestattete. 
 Sodann erlaube ich mir, Herrn Professor A.  Brauer,  dem Direktor des Zoologischen Museums  
 in Berlin, und Herrn Professor Vanhöffen meinen  ergebensten Dank auszusprechen  für  die Erlaubnis  
 zur  Benutzung  der  Bibliothek  und  Bearbeitung  der  Bosminensammlung  des  Museums,  die  wertvolle  
 Roswwwa-Typen  Schoedlers  und  Material  von  Hartwig  und  Cederström  enthält. 
 Schließlich  stand  mir  auch  die Sammlung  des  Zoologischen Instituts  der Universität Berlin,  
 in dem ich meine Arbeit  ausführte,  offen,  in  der  sich  u.  a.  ein von  Zacharias in  den  Jahren  1886/88  
 in verschiedensten norddeutschen  Seen  gesammeltes Planktonmaterial mit  den  Typen  von  Bosmina  
 humüis  Lilljeborg  und  Bosmina  coregoni  var.  thersites  Poppe  befindet.  Ich  gestatte  mir,  dem  
 Direktor  des  Zoologischen  Instituts,  Herrn Geheimrat  Professor Dr.  F.  E. Schulze  für  Überlassung  
 eines  Arbeitsplatzes,  Benutzung  der  Bibliothek,  der  Hilfsmittel  und  Sammlungen  des  Instituts  
 gehorsamst  zu  danken. 
 Sonst  bin ich  für Überlassung von Material und Gefälligkeiten  anderer Art  folgenden Herren  
 zu großem Dank verpflichtet:  Professor Dr.  F.  Zschokke,  Basel;  Professor C.  v. Mährenthal, Berlin;  
 Dr.  Th.  Stingelin,  Olten;  Dr.  Sven  Ekman,  Upsala;  Dr.  G.  Burckhardt,  Basel;  Professor  Dr.  J.  
 Thallwitz, Dresden; Dr.  E.  Scheffelt,  Baden; Dr. Ruttner,  Lunz; Dr.  A. Linko,  St. Petersburg; Dr.  
 E.  Wagler,  Leipzig;  Dr.  R.  Stobbe;  Dr.  R.  Timm,  Hamburg. 
 Einleitung. 
 Die erste der heute zum Genus Bosmina gestellten Formen wurde von 0.  F.  Müller,  den Baird  
 „the  first regulär historian“  der  Entomostraken nennt,  1776  unter  dem Namen  Lynceus longirostris  
 kurz gekennzeichnet und  1785 eingehend beschrieben und gut erkennbar abgebildet.'  Es ist unerfind-  
 ch  weshalb  0.  F. Müller  diese  Form  zu  seinem Genus  Lynceus  stellte,  dessen wesentliches  Genus.  
 ■ H D  dem Vorhandensein von zwei Augen sah, während er von seinem Lynceus longirostris  
 selbst die richtige Angabe macht: „oculus unicus in medio rostri“.  Die Artbezeichnung „longirostris“  ■HN I Müller deshalb,  weil  er  die  lange,  unbewegliche  erste  Antenne  seines  Tieres,  die  bei  
 Betrachtung  einer  Bosmine  wohl  am  meisten  ins  Auge  fällt,  als  eine  Verlängerung  des  Bostrums  
 ansah.  Er  schreibt  diesbezüglich  in  seiner Diagnose:  „rostrum  subulatum,  curvum,  longum,  ultra 
 aperturam testae porrectum  loco palporum organa duo crassa, curvata pediformia.“  0. F. Müllers 
 diagnostische  Angaben  wurden  von  Latreille  1802  und  Fabricius  1793/96  übernommen 
 -Eine weitere Bosminenform wurde  1820 von Jurine,  der alle Entomostraken in  seinem  Genus  
 Monoctdus vereinigte,  als Monoadus cornutus beschrieben und abgebildet.  Die enge Verwandtschaft  
 seiner  Form mit  dem  Müllerschen  Lynceus  longirostris  scheint  Jurine  entgangen  zu  sein.  Jurines  
 Auffassung  über  die  1.  Antenne  seines  Monomilus  cornutus  geht  aus  folgendem  Satze  hervor:  „Ce  
 petit  animal porte  devant la  tête deux longues cornes,  qu’on peut considérer  comme des barbillons2)  
 articulés  et mobiles,  dont il se  sert pour  diriger  le  courant  aqueux  devant ses mandibules  et  s’aider  
 dans sa marche.“  Desmarest,  der  1825  das  Jurinesche  Genus Monoculus auflöste,  stellte  den Monoculus  
 cornutus  Jurine  zum  Genus Daphnia  als, Daphnia cornuta und  unter  gleichem Namen figuriert  
 die Form bei Baird 1838 und Milne-Edwards 1840.  Für diese Daphnia cornuta schuf W. Baird sodann  
 1845 ■>) das neue Genus Bosmina*), namentlich auf Grund der ganz eigenartigen und allein dastehenden  
 Ausbüdung der 1. Antenne, denn er erkannte richtig, daß die. Organe, die 0. F. Müller als Verlängerung  
 des  Bostrums  und  Jurine  als  Barteln  oder Hörner  angesehen  hatte,  in Wirklichkeit  das  stark  verlängerte  
 und an der Bostrumspitze inserierte  1. Antennenpaar  dieser  Tiere darstellen.  Er stellte die  
 Familie  der Bosminidae mit der  einzigen Art Bosmina  cornuta Jurine  auf.  1846  erkannte  W.  Baird  
 dann  zum  ersten  Male  die weitgehende Übereinstimmung  des  Lynceus  longirostris  0.  F.  Müller mit  
 dem Monoculus  cornutus  Jurine  und  vollzog  sogleich  die  Identifizierung  beider  Formen  unter  dem  
 Namen  Bosmina  longirostris. 
 *)  „Nomen  Lyncei  ex  punctis  binis  ocellaribus  dixi.“ 
 ®)  „Les  deux  barbillons  .  .  ressemblent  . . . .   à   deux  petits  cornes  placés  aux  côtés  de  la   tê te .“ 
 ,  ,  »  r   ?   I,\ eîner  in  den ”Transactions  of ■  Berwickshire Na turalisas Club“  for  1845  pag.  149  erschienenen,  mir  leider nicht  
 zugänghchen Arbeit,  deren Titel ebenfalls nicht  zu ermitteln war,  über deren  In h a lt Baird  aber 1846  in  den Ann. Mag. N a t  Hist  
 x>a.  17  eingehend  berichtet. 
 4)  Name  der  Tochter  des  Ossianischen  Helden  Fingal.