
*?2 XII. ’09
30. XII. ’09
24. I. ’10
5. III. ’10
5. IV. ’10
21. X. ’09
15. XII. ’09
I. ’10
21. III. ’10
o IV. ’10
19. XI. ’08
26. XII. ’10
Tegelersee: [ N u r nocli E$$ und <Jc?> beide nicht häufig, j Totale
„ 1 P ?$ fehlen. I Geschlechts-
„ 1 E$, 2 dd* P ? ? fehlen. ) periode.
,, B. c. berolinensis fehlt überhaupt.
,, Mehrere (eierlose) junge Tiere, wenige ausgewachsene Spätwinter
Müggelsee: Sehr viele E$$.
,, Sehr viele E$$ und P ?$ fehlen, selbst sehr junge | Totale
Tiere von 430 an tragen E. > Geschlechts-
,, E$$ und dd schon seltener. P$$ u. junge Tiere fehlen. J periode.
,, Nur junge eierlose m s
,, Viele junge und alte P$$.
Sacrowersee (eingespült von der Havel, vgl. pag. 116): nur E?$ und dd-
Havel bei Sacrow: Nur E$$ und dd in großer Zahl.
Diesen Beobachtungen ist aus der L itera tur noch eine einzige von Seligo (’07) stammende Angabe anzureihen. Derselbe
bildet ein von ihm Eubosniina longispina genanntes Männchen von B. c. berolinensis ab, das er am 4. VIII. 04 im Gardschauersee
fing.1) Diese Angabe Seligos fällt ganz aus dem Rahmen meiner Beobachtungen heraus; ich kann sie hier nur ohne Erklärung
registrieren.— In diesem Zusammenhänge will ich auf die kurze, äußerst interessante Bemerkung bei Langhans (’11) hinweison:
corcgoni is t eine Planktonform mit 2 Maxima und 2 S e x u a l p e r i o d e n “ , (N. B. im Hirschberger Großteich 1). Nach Kurventafel
XXV h a t Langhans Geschlechtstiere von B. corcgoni in den Monaten Juni bis Juli (Sommergeschlechtsperiodo) und sodann
September bis Dezember (Herbst- und Wintergeschlechtsperiode) gefunden. Diese beiden Autoren sind die einzigen, die bisher
Geschlechtsticre von B. coregoni im Sommer gefunden haben 1
Aus der vorstehenden Übersicht geht hervor, daß sich die ersten spärlichen, zum Teil noch
unentwickelten Geschlechtstiere im Anfänge des Oktober fanden; im September dagegen, in dem
ich sehr viele Fänge ausführte, fand ich nur einmal (am 29. IX. ’91) Geschlechtstiere. Größeren
Umfang nimmt die geschlechtliche Fortpflanzungsweise erst in der Mitte des Oktober an und zwar
bemerkenswerterweise in denselben Fängen (Treptow 28. X. und Tegel 28. X. ), die die ersten
dem Frühwintertypus nahekommenden Formen aufweisen (vgl. pag. 72). Doch sind die ersten
Ephippiumweibchen, wie man sie im Anfang Oktober fängt, häufig noch nicht auf dem Formzustand
der Frühwintertiere angelangt, und noch durch Übergangstiere von der Spätsommer- zur Früh winterform
vertreten (vgl. Fig. 18). Alle späteren Ephippiumweibchen aber zeigen die charakteristische
Form der Frühwintertiere. Wie aus den obigen Angaben hervorgeht, treten im Oktober nur wenige
Geschlechtstiere auf, in der Folgezeit aber gewinnt die geschlechtliche Fortpflanzung immer mehr
an Bedeutung. Ende Oktober (28. X. Treptow) ist schon die Hälfte aller Tiere durch Geschlechtstiere
vertreten und im November scheint die Geschlechtsperiode total zu sein. Wenigstens sind die —
wenigen — Exemplare von B. c. berolinensis, die ich im Sacrower See am 19. XI. ’08 (eingespült von
der Havel) fing, sämtlich Geschlechtstiere. Mit Bestimmtheit aber kann ich die Angabe machen,
daß am 15. XII., 9. I. (Müggelsee) und 22. XII., 30. XII., 2 4 .1. (Tegeler See) a l l e a u s g e w a c h s
e n e n e i e r t r a g e n d e n I n d i v i d u e n G e s c h l e c h t s t i e r e waren. Junge Tiere
waren in diesen Fängen überhaupt selten. Am 15. XII. fing ich im Müggelsee ganz enorme Mengen
von B. c. berolinensis. In dem etwa 2 ebem Planktonorganismen enthaltenden Fange zählte ich
l ) Übrigens fand ich selbst in dem mir von Dr. A. Seligo freundlichst zur Verfügung gestellten Material
See keine Männchen und auch keine E-Weibchen. Die Männchen müssen also wohl außerordentlich sei
handelt es sich um ein ganz singuläres zufälliges Vorkommen? Im Löwentinsee (Material L. Cohn) fand ich e
n ensis-fä am 29. IX. 01. Aus den Wintermonaten stehen mir leider keine Fänge aus den masurischen Seen zur Vei
mehrere hundert Geschlechtstiere, von denen 7—8 % Männchen waren, nur wenige junge Tiere
und trotz der großen Häufigkeit von B. c. berolinensis kein einziges eiertragendes parthenogenetisches
Weibchen. Schon ganz junge Tiere von nur 430 p. absoluter Länge trugen Ephippien. Die geringe
Häufigkeit von B. c. berolinensis in den etwa gleichzeitigen Tegeler Fängen dürfte darauf beruhen,
daß die erst vor kurzem in den Tegeler See eingewanderte B. c. berolinensis hier überhaupt noch nicht
sehr häufig ist. Trotzdem ist der Ablauf der Geschlechtsperiode im Tegeler- und Müggelsee der gleiche.
Wichtig ist nun, daß ich im Müggelsee ebenso wie im Tegeler See im weiteren Verlauf des Winters
eine deutliche Abnahme der nur noch durch Geschlechtstiere vertretenen B. c. berolinensis konstatierte.
Junge Tiere fanden sich in den beiden Januarfängen aus Tegeler- und Müggelsee gar nicht mehr
oder waren doch verschwindend selten. Im Februar konnte ich wegen der Eisverhältnisse leider
keine Fänge ausführen. Anfang März (5. III.) fehlte B. c. berolinensis im Tegeler See vollständig.
Ende März fing ich im Müggelsee einige junge eierlose Weibchen, dagegen noch keine ausgewachsenen
Tiere. Ausgewachsene Spätwintertiere fing ich erst im Anfang April (im Tegeler See selten, im Müggelsee
häufig) in Gemeinschaft mit großen Scharen junger Tiere.
Aus diesen Tatsachen glaube ich schließen zu müssen, daß die k o n s t a t i e r t e t o t a l e
Geschl ech t s p e r i o d e z u einem Aus s t e r be n der B. c. b e r o lin e n s is f ü h r t , daß dieselbe
den Februar in Latenzeiern überdauert und erst Ende März beginnt, die Eier zu verlassen.
Den wesentlichen Punkt in dieser Auffassung der beobachteten Tatsachen bildet das Aussterben
der B. c. berolinensis im Gefolge der totalen Geschlechtsperiode. Ein solches Aussterben wäre
leicht durch die Annahme zu verstehen, daß die E$$ nach Ablage des (oder der ?) Ephippiums
keine parthenogenetischen Eier mehr produzieren. Damit stimmt auch die Tatsache überein, daß
sich in den Monaten Dezember und Januar, also zur Zeit der totalen Geschlechtsperiode (im Tegeler
und Müggelsee) nur noch verschwindend wenig junge Tiere im Plankton fanden. Auf ein etwa im
Februar erfolgendes Aussterben der B. c. berolinensis deuten folgende Tatsachen hin: I. B. c. berolinensis
f e h l t v o l l s t ä n d i g am 5. III. im Tegeler See. 2. Eine allmähliche, aber deutliche
Abnahme von B. c. berolinensis war im Dezember und Januar sowohl im Müggel- wie im Tegeler See
zu beobachten und zwar in letzterem See äußerst stark. (Am 24. I. nur noch ein E ? und zwei <?<?
im ganzen Fang!) 3. Ende März wurden im Müggelsee n u r junge eierlose P?$, kein einziges ausgewachsenes
Weibchen gefunden.
Leider muß aber infolge des Fehlens von Februarfängen die Annahme von dem Aussterben
der B. c. berolinensis nach der totalen Geschlechtsperiode doch h y p o t h e t i s c h bleiben; dieselbe
ist jedoch auch aus dem Grunde äußerst wahrscheinlich, weil, wie ich später nachweisen werde, B. c.
löngicornis sich mit Bestimmtheit so verhält, wie ich hier für B. c. berolinensis nur annehme.
Auf Grund dieser Annahme, daß zwischen dem Auftreten der ersten Spätwintertiere von
B. c. berolinensis und dem Verschwinden der letzten ephippiumtragenden Frühwintertiere ein — etwa
ein bis zwei Monate dauernder — Zeitraum liegt, in dem B. c. berolinensis im aktiven Zustande im
Plankton überhaupt fehlt, wird auch die oben gekennzeichnete strenge morphologische Trennung
der Früh- und Spätwinterformen und das Fehlen von Übergangsformen zwischen beiden ohne weiteres
verständlich.
Nach diesem zum Verständnis der Cyclomorphose nötigen Exkurs über die Fortpflanzungsverhältnisse
der B. c. berolinensis kehre ich noch einmal zu ersterem Thema zurück, um die jahreszeitliche
Variation einiger Charaktere zu behandeln, denen geringere Bedeutung zukommt, die aber
doch geeignet sind, das oben gegebene Bild zu vervollständigen. Ein Merkmal, das deutliche jahres