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 zur  „Monographie  des  Genus  Bosmina“ 
 Die vorliegende Arbeit bedeutet einen ersten Schritt zu einer „Monographie des Genus Bosmina“.  
 Dieser  Titel  bedarf  allerdings  einiger  einschränkender  Erläuterungen,  insofern  als  Ziel  dieser  Monographie  
 vorläufig nur eine Bearbeitung der europäischen Bosminen in Aussicht gestellt werden kann.  
 Es  wurden  aber  auch  außereuropäische  Bosminen  soweit  sie  irgendwie  systematisch-genetische  und  
 tiergeographische  Beziehungen  oder  biologische  Analogien  zu  europäischen  Formen  aufweisen,  
 berücksichtigt.  Da  es  bei  der verhältnismäßig geringen Ausdehnung  der  Literatur  über  außereuropäische  
 Bosminen,  nicht schwer fällt, die bisher  beobachteten Formen in einiger Vollständigkeit anzuführen  
 und  zu  beschreiben,  sollen  dieselben  in  dieser Monographie  an  geeigneter  Stelle  eingefügt  
 werden,  so  daß  die  Gesamtarbeit  dann  in gewissem  Sinne  auf  den  Titel  „M o n o g r a p h i e   d e s   
 G e n u s   B o sm in a ,“  Anspruch  erheben  kann. 
 Es ist beabsichtigt, in dieser Monographie  eine Darstellung unseres gesamten Wissens über das  
 Genus  Bosmina  sowohl  in  morphologisch-systematischer,  als  auch  tiergeographischer  und  biologischer  
 Hinsicht .£-?*-  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  mitteleuropäischen  Bosminenformen  —  
 zu  geben.  Derartige Monographien  gibt  es  bisher  in  der  Ordnung  der Cladoceren  noch  nicht,  denn  
 keine  der  vorhandenen  umfangreicheren Arbeiten  über  Formen  dieser  Tiergruppe  berücksichtigt  in  
 gleicher Weise  Morphologie,  Systematik,  Tiergeographie  und  Biologie und  stets  fassen  dieselben nur  
 mehr  oder weniger  eng  umgrenzte  politische  oder  seltener  tiergeographische  Gebiete  ins  Auge,  über  
 die hinaus  sie  kaum  flüchtige  Seitenblicke werfen. 
 Dem  Plan  einer  derartigen Monographie  dürfte  am meisten  eine Anordnung  des  Stoffes  nach  
 Gesichtspunkten,  die der Systematik entnommen sind,  entsprechen.  Demgemäß  zerfällt diese Monographie  
 nach  den  beiden  gegenwärtig  im  Genus  Bosmina  fast  allgemein  unterschiedenen  Arten  in  
 2  Hauptteile,  deren  erster  hier  in  Angriff  genommener  sich  mit  B o s m i n a   c o r  eg o n i   befaßt,  
 während  der zweite Teil B o s m i n a   l o n g i r  o s t r i s   behandelt.  Die weitere Verteilung des  sehr  
 ausgedehnten  Tatsachenmaterials  über die Formen  der B o s m i n a   co r  eg o n i  konnte  aber  nicht  
 mehr  vom  systematischen  Standpunkte  aus  erfolgen  aus  dem  einfachen Grunde,  weil  ein  allgemein  
 anerkanntes  System  der  Formen  von  B o s m i n a   c o r  eg o n i   bisher  nicht  existiert,  wennschon  
 es  eine  der  wesentlichsten  Aufgaben  der  vorliegenden  Monographie  ist,  einem  derartigen  System  
 vorzuarbeiten.  Aus  dem  erwähnten  Grunde  mußte  jedenfalls  eine  Arbeits-  und  Stoffteilung  nach  
 systematischen  Gesichtspunkten  unterbleiben,  und  es  drängte  sich  von  selbst  die  Anordnung  nach  
 tiergeographischen  Kategorien  auf.  Die  Formen  von  B o s m i n a   c o r  eg o n i   verteilen  sich  in  
 Europa auf drei verschiedene Verbreitungsgebiete:  ein nordeuropäi s ches ,   das im wesentlichen den  
 Norden  der britischen  Inseln  und  Rußlands  umfaßt  und  sich  bis  in  die Arktis  hinauf  erstreckt,  ein  
 m i t t e l e u r o p ä i s c h e s ,   das  Norddeutschland,  Dänemark,  Südschweden,  den  Süden  der