
 
		Verbreitung. 
 Diese  Subspezies  ist  bisher  nur  von  Lilljeborg  (’01)  in  folgenden  Seen  des  südlichen  So h o n e n s   
 gefunden:  Börrings-,  Krageholms-, Womb-  und  Ellestasee.  Übergänge  zu  B.^c.  gibbera  fand  Lilljeborg im  
 Mälarsee. 
 Untergruppe:  Gibbera. 
 Die ausgewachsenen Sommerformen dieser Untergruppe sind dadurch  ausgezeichnet,  daß  ihre  
 r e l a t i v e   S o h a l e n h ö h e   H'  s t e t s   (zum  Teil  beträchtlich)  me h r   al s   1000  b e t r ä g t .   In folgedessen  
 ist  ihr  D o r s a l k o n t u r   mehr  oder  weniger  b u c k e l f ö rm i g   ausgebildet.  Die  
 Spitze dieses Buckels kann eine recht verschiedene Lage  haben,  insofern  sie  vor,  hinter oder über der  
 Mitte  der Längsachse  gelegen  sein  kann.  Der  vordere Dorsalkontur  ist stets  flach,  zum Teil sogar  
 konkav, wodurch  der Eindruck  der Buckelbildung  noch  erhöht wird.  Der  hintere Dorsalkontur  ist  
 zum Teil  gewölbt,  zum Teil  konkav.  Der  dorsocaudale Winkel  ist  stets  sehr stumpf  und fehlt mitunter; 
   die  ventrocaudale  Ecke  ist  meist  abgerundet,  nur  selten  eckig.  Die  St i rn  ist  stets  sehr   
 f lach,   die  1.  Ant ennen  sehr   lang  (C +  ü   im  Sommer  stets  über  1000),  das  Rostrum  lang.  
 Auge  klein. 
 Diese  Gruppe  umfaßt  zwei  Subspezies:  B.  c.  gibbera  und  B.  c.  thersites. 
 4.  Subspezies:  B.  c.  gibbera  Schoedler.1) 
 (Fig.  46,  47). 
 Syn.  B.  gibbera  Schoedler  (’66). 
 B.  coregoni  var.  gibbera  Lilljeborg  (’01). 
 B.  coregoni  var.  inlermedia  Poppe  (’89). 
 B.  gibbera  var.  striata  Stenroos  (’95). 
 B.  coregoni  var.  Warpachowskii  Linko  (’01, II). 
 B.  coregoni  var.  monstrosa  Linko  (’01, II). 
 S o m m e r f o r m . 
 Bei  ausgewachsenen  S o m m e r w e i b c h e n   liegt  die  S p i t z e   des   B u c k e l s 2)  in,  
 vor  oder  nur  wenig  hinter  der  Körpermitte.  Formen,  bei  denen  dieselbe weiter nach hinten (etwa  
 über  die  dorsocaudale  Schalenecke)  rückt,  wären  als B.  c.  thersites  anzusprechen.  Form und Höhe  
 des Buckels  ist  sehr  variabel;  II beträgt  aber  bei  ausgewachsenen  Sommerweibchen  s t e t s   über  
 1000  und  erreicht im Maximum fast 2000.  Die  er s t en Ant ennen  (mit  ca.  20  30 Incisuren)  sind  
 lang  (C -j- D im Hochsommer  stets  über  1000).  Die  Antennenprojektion  ist  aber  im  Gegensatz  zu  
 B.  c.  thersites  kurz  und  erreicht  in  der  Regel  nicht  den Wert  1000,  da  die  1.  Antennen meist  nur  
 wenig  gekrümmt  (zum  Teil  gradlinig,  sonst  gleichmäßig  schwach  oder  schwach  haken-  oder  
 S-förmig  gebogen)  sind.  Stirn  flach,  Rostrum lang, Auge klein.  Am Kopf Längsstreifung,  sonst  
 auch am Buckel — mehr oder weniger deutliche,  meist  recht  regelmäßige  hexagonale Retikulation.  
 Absolute  Länge  560—960  p.. 
 i)  Die Temporalvariation behandele ich  auf pag. 87 f., Abbildungen bei Schoedler  (’66), Seligo  (’07),  Fig. 77, Apstein  (’96),  
 Stenroos  (’95),  Lilljeborg  (’01),  Zykoff  (’06),  Keilhack  (’09,  II). 
 *)  Die  Lage  der  Buckelspitze  unterliegt  nach Wesenberg  (’08)  im Tjustrupsö  temporaler Variation  in  dem  Sinne,  daß  
 dieselbe  im  Hochsommer  weiter  nach  vorn  rückt. 
 Wi n t e r f o r m . 
 W i n t e r  w e i b c h e n   sind schwer von  denen  der B.  c.  coregoni zu unterscheiden, da H  im  
 Winter <C 1000  ist.  In  Betracht  kommt  bei  einer  Bestimmung  von Wintertieren  vor  allem  die  
 Bildung  des Dorsalkonturs,  der bei  B.  c.  gibbera auch im Winter Andeutungen  eines spitzen Buckels  
 zeigt,  während  er  bei  B.  c.  coregoni  gleichmäßig  gewölbt  ist. 
 Männchen  unbekannt.1) 
 B.  c.  gibbera  steht  einerseits  der  B.  c.  coregoni  f.  rotunda,  andererseits  der  B.  c.  thersites  sehr  
 nahe.  Von  ersterer  ist  sie  am  zweckmäßigsten  so  abzugrenzen,  daß  man  Kolonien,  bei  deren  ausgewachsenen  
 S om m e rw e i b c h e n   II  s t e t s   den Wert  1000  überschreitet,  und  die  demgemäß  
 einen mehr oder weniger deutlichen Buckel besitzen,  zu B.  c.  gibbera stellt.  Überschreitet  dagegen  
 der Wert H  nur  bei  wenigen,  extrem  entwickelten  Sommerweibchen  den Wert  1000,  so  wird  man  
 die betreffende Kolonie B.  c.  coregoni  f.  rotunda nennen.  Scharfe Grenzen  sind  hier  natürlich  nicht  
 zu  ziehen,  und man wird  oft  gezwungen  sein,  von  Übergangsformen  zu  reden. 
 Zwischen B.  c.  gibbera und B. %  coregoni f.  rotunda noch weitere Subspezies  oder  formae  einzuschieben, 
   wie sie etwa B. c. intermedia Poppe2),  B. c. gibba oder gibbosa Sars,  B. c. gibberoides Linko  
 darstellen  würden,  halte  ich  nicht  für  zweckmäßig.  Aus  folgenden  Gründen: 
 1.  Die  erwähnten Formen wurden  auf gestellt,  ehe man  die Kontinuität  des  Überganges  von  
 B. c. coregoni  zu B. c.  gibbera kannte,  und wurden meist  in der Absicht  beschrieben,  den Zusammenhang  
 zwischen B.  c.  gibbera und B.  c.  coregoni  zu beweisen.  Da  gegenwärtig gar  kein Zweifel mehr  
 daran  sein  kann,  daß  jede  beliebige  Zwischenform  zwischen  diesen  beiden  Subspezies  jederzeit mit  
 Leichtigkeit  aufgefunden werden  kann,  weil man  Zwischenformen  in Hülle  und  Fülle  findet,  haben  
 diese  Formen ihren Zweck  erfüllt.  Heutzutage macht es weniger Schwierigkeiten,  hier — und  ähnliches  
 gilt auch sonst für den Formenkreis der B.  coregoni — Übergänge zu finden,  als eine natürliche  
 Gliederung  der  Formenmannigfaltigkeit  zu  finden. 
 2.  Diese  Formen  wurden  auf gestellt  ohne  Kenntnis  der  enormen  Temporalvariation  von  
 B.  coregoni.  Sie  sind  aber  nur  dann  diagnostisch  brauchbar,  wenn  von  ihnen Hochsommerformen  
 mit genauen  Maßangaben  bekannt  sind.  Das  ist  bei  keiner  dieser  Formen  der  Fall. 
 3.  Da  sich  jetzt  schon  soviel  übersehen  läßt,  daß  diese  Übergangsformen  im  ganzen  Verbreitungsgebiet  
 der  Coregoni-Reihe  Vorkommen,  lohnt  es  sich  auch  aus  tiergeographischen  Rücksichten  
 nicht, solche Zwischenformen durch besondere Benennung hervorzuheben und ihre Verbreitung  
 im  einzelnen  genau zu verfolgen.  Es ist wohl das Geratenste, derartige Formen einfach als Zwischenformen  
 zwischen  zwei  systematisch  festgelegten  Typen  zu  bezeichnen. 
 Ich sehe demnach die genannten Formen als Synonyme von B. c. gibbera, resp. B. c. coregoni an. 
 Die von Linko  (’01, II)  beschriebenen Formen B.  c.  var.  Warpachowskii  und  B.  c.  var.  monstrosa  
 betrachte  ich  als  identisch mit  B.  c.  gibbera,  da  sie  völlig  unter  die  oben  gegebene  Diagnose  
 fallen,  und,  wie  z.  B.  ein Blick  auf Wesenbergs  (’08)  Tab.  XXXIX  und XXXX  (B.  c.  gibbera  vom  
 Tjustrup-  und Julsö) lehrt, von extremen Hochsommerformen der B. c. gibbera nicht zu unterscheiden  
 sind.  Man könnte  sie  vielleicht  als  formae der  B.  c.  gibbera  anführen. 
 Schoedler (’66) fing die typische Form seiner B. gibbera im Juli im Frischen Haff bei Kahlberg.  
 Ich konnte seine —  im Besitze des Zoologischen Museums  zu Berlin befindlichen Typen — einsehen 
 l)  Die von  Keilhack  ’04  als  von B.  c.  gibbera  beschriebene  Form  stellt  das <J  von  B.  c.  thersites  dar.  Vergl.  pag. 57. 
 *)  Poppes  B.  c.  intermedia  neigt  übrigens  etwas  zu  B.  c.  thersites  hin.