meinen. Die Pariser Möbeltischler fangen jetzt wieder an, das
Holz zu verwenden, und da der Baum sehr wenig Ansprüche an
den Boden macht und anscheinend auch ein beträchtliches Ausschlagsvermögen
hat, kann der Arar für die algerische Forstkul-
tu r von Bedeutung werden. Die Gewinnung des aus seiner Rinde
freiwillig ausschwitzenden Gummi S a n d a r a k scheint eben nur
auf Südmarokko beschränkt.
Auch die übrigen algerischen Waldbäume sind in Querschnitten
und gehobelten und polirten Stücken vertreten, Korkeiche
und Strandkiefer auch in gewaltigen Dimensionen. Der
Stamm einer Zwergpalme von sechs Meter Höhe erscheint noch
merkwürdiger, wenn man liest, dass drei Meter abgeschnitten
worden sind, um ihn aufstellen zu können; das Wunderbarste aber
ist ein dreijähriger Eukalyptusstamm aus Maison Carree, dessen
Länge ohne die abgebrochene Spitze ich mit vierzig Fuss gemessen
habe. Daneben bestätigt eine Garbe Weizen die uns mythisch
erscheinenden Angaben der alten Schriftsteller über die Fruchtbarkeit
Nordafrikas, denn die ganze Garbe stellt einen einzigen
Busch dar, der aus einem Korn gewachsen ist. Es sind 120 Halme
und in keiner Aehre zählte ich weniger als 50 Körner, also ein
mehr als 6000facher Ertrag. Das ist allerdings weniger als
Pl inius*) erzählt. Nach ihm erhielt Augustus einen Weizenbusch
aus Byzacium, der heutigen Provinz Sahel in Tunis, der
fast 400 Aehren trug, und Nero einen mit 340. Shaw**) erzählt
von einem Streite iiber die Fruchtbarkeit der verschiedenen Provinzen,
der am Khalifenhofe in Kairo geführt wurde und in welchem
schliesslich durch einen VYeizenbusch mit 120 Aehren, den
der Emir el Hadsch, der Chef der Pilgerkarawane, aus Algerien
mitbrachte, diesem Lande die Palino zufiel. Der im Museum .zu
Algier aufbewahrte Busch ist in der Oase Biskra auf bewässertem
Boden gewachsen und darf nicht als ein Typus des
Bodenertrages gelten; die Eingeborenen betrachten einen durchschnittlich
achtfachen Ertrag als eine Mittelernte _ und auch die
Kolonisten bringen es nur in wenigen Gegenden höher.
Recht vollständig ist das Mineralreich vertreten; man findet
*3 Hist, naturalis Lib. XVIII. cap. 10.
**) Reisen in verschiedene Theile der Barbarey und der Levante (deutsche
Zit p. 170.
Fr a u e n d e s Am in d e r Mo z a b it e n
Ausgabe von 1765) p. 123. Li Ol Änst. vWerner St"Wintet Frankfurt/M.