sicht bietend, zieht er am steilen Hange dahin, bis zu dem Felsen-
kap, welches den kleinen Leuchtthurm trägt. Hier liegt auf dem
schmalen Zwischenraum zwischen dem senkrechten Absturz und dem
Meer das Heiligthum von Sidi Yahia, die Grabstätte der alten
Maurenkönige. Die nach demselben benannte kleine Bucht
ist der sicherste Theil der Rhede von Bougie und wenn einmal
die Bahnen von Beni Mansour und von Setif herunter führen und
die Verbindung mit der Kabylie hergestellt ist, so dass Bougie
seine gebührende Stellung wieder erhält, wird man sie wohl zum
Hafen hinzunehmen. Dann muss freilich die Verbindung mit der
Stadt einigermassen erleichtert werden, aber es bietet keine Schwierigkeiten,
den schmalen Pfad, der heute, oft von rieselnden Quellen
unterbrochen, dem Strande entlang zieht, zu verbreitern. Dieser
Pfad, dem auch wir bei unserem Spaziergang folgten, führt zuletz
unter dem Felsenblock hin, der das alte Maurenkastell trägt und
• mündet durch eine schmale Pforte zwischen diesem Felsen und
dem kleinen Hafendamm unmittelbar auf den Hafenquai. Als
wir auf diesen, der sonst öde und verlassen zu sein pflegt, hinaus-
-traten, waren wir überrascht von dem regen Leben; Hunderte
von Kabylen füllten den Platz und drängten sich am Bureau der
Kompagnie Touache, alle mit Sensen und den eigenthümlichen
kahylischen Sicheln ausgerüstet, an der einen
Seite die Wasserkalabasse, an der anderen den
geflochtenen Kober mit Provisionen für ein (
paar Tage. Wir hatten den 30. April, und j
seit alten Zeiten steigen an diesem Tage die l
Bergkabylen in die Ebenen herunter und begeben
sich nach Böne und La Calle, um bei
der Ernte zu helfen, gerade wie ja auch bei
uns überall die Gebirgsbewohner in die flacheren
Gegen den'herabkommen; die Aecker sind dann f*
ausgestellt, das Jäten und etwaige sonst nöthige J X
kleinere Arbeiten können die Zurückbleiben- I 31
den Frauen besorgen, und so können die Männer fJJ
abkommen. Diesmal kamen sie freilich zu Fig ^ Kabyiiache siohei.
früh; das kühle regnerische Wetter, das zum
Erstaunen aller Algeriner immer noch anhielt — wir hatten während
unseres Aufenthaltes in Bougie nur 14—15° R i l l hatte natürlich
auch auf die Ernte Einfluss, und als wir drei Wochen später nach
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