
und bis 2 ' Durchmesser, sind also auch nicht ganz
schlecht, wiirden auch vielleicht noch hoher seyn, wenn
sie mit Buchen untermischt erwachsen waren, die sie
mit in die Hohe genommen hatten. Quercus peduncu-
lata war hier eben so haufig als Robur. Es sollen auch
uberhaupt keine ausgezeichnete Bestande auf diesem Boden
sich finden, und nur einzelne Reviere, wie z. B.
Hain, sich mit Armen in denselben (vielleicht Gneufs?)
hineinziehen. Das Gestein verspricht iibrigens beim Ansehen
Alles, was man von Granit und Gneufs, die sonst
so hart zu seyn pflegen, nur erwarten kann. Es ist
iiberall sehr miirbe und brocklig. Der Gneufs herrscht
bei Weitem vor. Yon Granit sah ich nichts Anste-
hendes auf unserm Wege, nur einzelne Stiicke lagen
hier und da herum. Gleich am Eingange des oben ge-
nannten Eichenbestandes war der Boden rechts und links
vom Wege mit schon silberweifsen Glimmerblattchen
besaet, die, wie mir spater gesagt wurde, oft von der
Grofse einer Hand gefunden werden sollen, und mich
lebhaft an den schonen silberweifsen Glimmer von Sil-
berberg in Schlesien erinnerten. Sie riihren bestimmt
aus dem Granit her; denn der achte Gneufs zeigte hier
iiberall nur sehr kleine Glimmerschuppchen. Beide Ge-
steine sind ja auch so nahe verwandt. Die Ueber-
gange zeigten sich hier haufig, indem der zunehmende
Glimmer einem Stuck Granit ein gneufsartiges Ansehen
giebt. An der Grenze des Urgebirges fand ich auch einige
Granitstiicke mit grofsen Turmalinbrocken, wie man
sie im Harze an der Steinscheide sieht.
Das Verwittern des Gneufses sah ich besonders in
einem Hohlwege dicht vor dem Schmerlebacher Walde
sehr schon. Die Schichten stehen beinahe auf dem
Kopfe, zerfallen aber, so wie man mit dem Stocke, der
tief hineinfahrt, anstofst. Nirgends fand ich das Gestein
so fest, dafs es zu Baumaterial tauglich geschienen hatte.
Der Glimmer herrscht bedeutend vor, und die auffallend
rothe, seiten graue Farbung des Gesteins deutet auf eine
ansehnliche Menge Eisen. Beiden Eigenschaften ist auch
wohl das leichte Verwittern desselben zuzuschreiben.
Sie wiirden auch schon auf einen guten Boden zu schlie-
fsen erlauben, wenn nicht zugleich der Augenschein es
lehrte, dafs der Wuchs der meisten Gewachse auf diesem
Boden sehr begiinstigt wiirde. Wir sahen frucht-
bare Ackerfelder, schone Wiesen und treflliche Obstan-
lagen auf demselben. Zoge er sich weiter ins hohe Gebirge
hinauf, so wiirde er fiir die Waldvegetation eben
so giinstige Resultate geben, da er die kraftigsten Be-
standtheile fiihren mufs, und ihm auch die Tiefgriindig-
keit nicht fehlen kann. Er miifste sogar chemisch viel
thatiger seyn als der Sandboden, und die Bodenkraft
diirfte in der Tiefe nicht fehlen, wo der Sandboden hier
im Spessart erschopft erscheint. Aufser dem Thonge-
halte der Mengungstheile, namentlich des Feldspathes,
findet sich auch noch eine bedeutende Quantitat von einem
Thon in zahlreichen, feinen Adern durch das ganze
Gestein, wie wir an dem genannten Hohlwege bemerken
konnten. Der braunlichgelbe Boden hat, wie das
Gestein selbst, einen deutlichen Stich ins Rothliche, ist
gleich dem Lehmboden mit einer Menge von festen Erd-
schollen bedeckt, und fiihlt sich, zwischen den Fingern
lange geriebcn, kornig an (wegen der ausgeschiedenen
Quarzkornelien). Dem Jagerhause, welches am Ende
des Eichenbestandes an der Strafse liegt, gegeniiber sieht
man einen, grofstentheils aus Buchen bestehenden jun-
gen, hochst kraftigen Aufschlag, der sehr wahrscheinlich
noch auf Granit - Gneufsboden steht. Eine iippige
Krauter- und Grasvegetation hatte sich zwischen demselben
durchgedrangt, namentlich sehr gemein und au-
fserordentlich iippig: Daucus Carola, Senecio Jacobaea
(ganz kahl), Hypericum yuadrangulare und Galeopsis