
che ihrer Lockerheit und Leichtigkeit, und ihres gerin-
gen Zusammenhaltes wegen leicht von spater einbrechen-
den Fluthen, die dann auch den Laacher See bildeten,
fortgefuhrt und zerstreut. werden konnten.
Ungeachtet alter dieser Eigenthiimlichkeiten haben
ausgezeichnete Geognosten dieser Gegend doch nur das
Pradikat eines Erhebungs -Krater s geben, und damit
andeuten wollen, dafs die Wande desselben aus dem In-
nern der Erde hervorgehoben worden seyen. Ich habe
nie achte thatige Yulkane gesehen, und mufs mich da-
her jedes Urtheils, jenen Korypliaen gegeniiber, enthal-
ten. Indessen werden die Thatsachen, zum Theile von
neuen Ansichten iiber die Oerllichkeit begleitet, kfinfti-
gen Forschern nicht ganz werthlos seyn.
Ich kehre noch einmal zuriick zum Wege, welcher
von Wassenach auf den Laacher See fiihrt. Man kann
von demselben aus die linke oder auch die rechte Seite
des Sees umgehen. Wir wahlten die erstere und hatten
nicht Ursache dies zu bereuen; denn man sieht hier
alle die schonen eben besprochenen Sachen, von denen
wir nicht bestimmt wissen, ob sie sich auch an dem
westlichen Umkreise des Sees finden. Man findet hier
nach der Reihe zu Tage kommend: den Thonschiefer, die
merkwiirdigen sehr harten Basalte und die Laven, und
kann seine Geduld schon hier an den unzahligen Stei-
nen priifen, die den Weg bis Nieder-Mendig begleiten
und alle mitgenommen werden mochtfn. Die Mannig-
faltigkeit hinsichtlich der zusammensetzenden Substan-
zen, der Farben, des Kornes und dergl. ist wirklich un-
endlich, und es wird einem, wie gesagt, schwer sich
zu entscheiden, was man mitnehmen, und was man liegen
lassen soil. Wir konnten leider nicht mehr thun
als einpacken, was ein paar kraftige Trager fortzuschlep-
pen im Stande waren. Gut krystallisirte Hauyne waren
darunter allerdings nicht. Die sind aber auch gewifs
sehr selten, wie ich von meinem verstorbenen
Freunde, Carl Zimmermann, weifs, der in Bonn stu-
dirte, und ofters tagelang am See herumsuchte, und doch
nur wenige recht schone Granatoeder herausklopfte. Yon
den unzahligen kleinen zerriebenen Krystallen des glasi-
gen Feldspathes, und der tibrigen diese Geschiebestiicke
zusammensetzenden Fossilien, riihrt auch das Glanzen
und Funkeln des Bodens her, das man bei Sonnenschein
auf alien Wegen bemerkt.
Die Bodenbetrachtung wurde fiber die Bewunderung
der schonen Fossilien nicht vergessen. Ein fliichtiger
Blick auf die schonen geradschaftigen Buchen, welche zu
einem Konigl. Revier gehoren sollen, reicht hin, diesen
aus verwitterten vulkanischen Gesteinen bestehenden Boden
ffir einen dem Holzwuchs sehr gedeihlichen zu er-
klaren. Ich erklimmte die schon erwahnte Felsenpartie
der rothen Lava, und fand mich durch die Entdeckung
zweier Holzarten, Pyrus Aria und Viburnum, L ant ana,
die ich noch nie im wilden Zustande gesehen hatte,
schon allein belohnt. Von Pyrtis Aria konnte ich in
dem durch Rosen, Haseln, Kirschen, Buchen, Lonicera
Xylosteum und Ribes alpinum gebildeten, und durch
Epheu nur noch unwegsamer gemachten Dickicht nur
schwache Stammchen auffinden. Das Viburnum bildete
aber 10' hohe Straucher mit 2—3" dicken, einzelnen
Stammchen, wie ich sie in Garten noch nicht sah.
Krautartige Gewachse waren wegen des Holz-Schlusses
und der vielfach in einander greifenden und sich durch-
schlingenden Straucher nur sparsam vorhanden. Es waren
wieder die, einem kraftigen Boden eigenthfimlichen
gewohnlichen Farren, Geranium robertianum Prenanthes
u. s. w. Der Boden ist an diesem Berge aber nicht so
roth, als es das schon von fern rothleuchtende Gestein
erwarten lafst, wahrscheinlich weil der reichliche Humus
Abfall der fippigen Vegetation bald die dunkleren
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