
vergessen die kleine niedliche Betula nana, welche an
mehreren Stellen in aufscrordentlicher Menge steht und
2—S' Hohe erreicht. Spater erfuhr ich vom Herrn
Apotheker Neumann in Wiinschelburg, dafs auch Dro-
sera anglica, Utricularia media und ScheucJizeria palu-
slris hier in Menge wachsen.
Die Birke hat nur 8 —12' Hohe, ist aber vollkom-
nien ausgeastet. Sie mufs, wenn der Schlag einmal
hierher kommt, einen nicht unbedeutenden Ertrag ge-
ben, da durchschnittlieh doch wohl 50 — 100 Stamme
pro Morgen stehen. Die Fichte sieht iibel aus und
kommt am Wenigsten in Betracht.
Das meiste Interesse gewahrt die Tor fkiefer ,
welchfc neuerlich einen eignen Namen (Pinus uliginosa)
erhielt, meiner Ansicht nach aber nur eine Varietat der
Krummholzkiefer (P . Pumilio) ist. *) Sie steht
) Es dfirfte hier am Orte seyn iiber die verwickelten
Namen und die Verwandtschaft dieser Gewachse unter ein-
audei und mit der Kiefer ausffihrlichere Untersuchungen an-
zustellen,^ jedoch nur in einer Note, damit die Nichtbo°taniker
unter meinen Lesern nicht zu sehr ermfiden. Die Schwie-
rigkeit der Nomenclatur liegt darin, dafs schon yon den al-
testen Botanikern Namen, welche sich auf diese Gewachse
beziehen, gebraucht, und dafs diese yon ihren Nachfolgern
verschieden angewandt wurden, so wie auch darin, dafs man
wirklich bis auf die jfingste Zeit fiber den systematischen
Werth dieser Gewachsformen nicht einig wrar.
Hfichstwahrscheinlich lassen sich die verschiedenen Namen:
Sylvestris, Pumilio, Mughus, uliginosa und montana
auf 2 Arten zurfickfuhren: auf die eine Form, welche nur
eine verkrfippelte Pinus sylvestris ist, und auf die andere,
welche als eigne Art schon lSngst mit dem deutschen Namen
Knieholz oder auch Krummholz im Schlesischen Gebirge
bezeichnet wurde.
Zum Theile hat man die Begriffe von Species dabei zu
theils ganz vereinzelt, theils in kleinen Gruppen beisam-
men, welche einen Ort einschliefsen, in den man nur
angstlich genoramen, zum Theile liegt dieser Namen vermeh-
rung aber nur eine Yerwechselung der Synonyme zum Grunde.
Das schon genannte Knieholz, welches in den Sudeten,
in den Karpathen und in der Schweiz vorkommt, ist ganz
unbestritten die Pinus Pumilio desHanke (Reise nach dem
Riesengebirge p. 68.), welcher den, auch von Wa lds t e in
und Ki t a ib el gebrauchten Namen von Cl u si us entlehnt,
und hochstwahrscheinlich auch die Pinus Mughus von Sco-
pol i (Flora Carniolica T. II p. 247.), welcher seinen Namen
von der Mughus des J. Bau hin entlehnte. Die meisten
nnd ausgezeichnetsten Botaniker betrachten nun Pumilio
und Mughus als synonym, nur mit dem Unterschiede,
dafs die meisten Pumilio vorziehen und Mughus unterord-
nen, Einige aber, wie z. B. Wahl enbe rg, den Namen
Mughus annehmen, und Pumilio unter die Synonyme setzen.
Eine viel bedeutendere Differenz waltet aber bei noch
andern Botanikern ob, denen zufolge der Name Mughus einer
krfippelhaften Form der Pinus sylvestris angehort, welche
bei Wi l ld en ow und bei Hoffmann den Namen Pinus
montana ffihrt (wahrscheinlich nach Mi l ler diet. No. 5.).
Diese Deutung hat namentlich der vielerfahrene Wahl enberg
versucht. Er beobachtete, wie er sagt, in der Schweiz
am Feuersteine, - dafs Pinus sylvestris so hoch hinaufginge,
dafs der Uebergang in die Pinus montana s. Mughus Wi l l denow
augenscheinlich sey.
Demnach wtirde also Mughus unter keinen IJmstanden
als eine dritte Art anzusehen seyn, ffir welche Manche sie
halten, und es bliebe nur hochstens zweifelhaft, ob sie eine
verkrfippelte Pinus sylvestris oder die Pinus Pumilio Hanke
sey.
Es handelt .sich noch darum, ob Pinus uliginosa Neumann
( obliqua Suter) (die ffir die Schlesische Naturgesch.
so wichtige Ucbe rs icht der Arbei t e n und Verande-
rungen der Schl e s i s chen Ges el l s chaf t fiir vater-
landi s che Cultur im J- 1837, Breslau 1838 in 4to. p.