
den dann zwischen andere mitgenommene, lose (aber
weifse) Loschpapierblatter gelegt, und nun am Be-
sten mit Hiilfe eines warmen Ofens, der sich im
Gebirge zu jeder Jahreszeit findet, vollends getrock-
net. Schone elegante Exemplare* gebraucht der
Forstmann nicht. Sollen die Exemplare grofser und
stattlicher seyn, so gebraucht man mehr Papier und
grofseres Format; alsdann ist es aber besser, es nicht
binden zu lassen, sondern Alles zwischen steifen
Pappdeckeln oder Brettern zu pressen.
Im Uebrigen ist es hier wie mit den Mineralien.
W e r noch keine Pflanzen kennt, der mufs auch
das Gemeinste mitnehmen, um es zu Hause zu be-
stimmen; denn das Nachschlagen in einem mitge-
nommenen botanischen Buche ware viel zu unsicher.
Und wer schon Pflanzen kennt, braucht nur die
wenigen zweifelhaften einzustecken, derentwegen es
kaum lohnen wiirde, sich mit einem voluminosen
Handbuche den ganzen Weg zu schleppen. Jedoch
kann ich auch hier ein treffliches, fur diesen Zweck
besonders geeignetes Buch empfehlen. Das ist:
„Koch Synopsis Florae Germanicae et Helveticae,
Frankf. a. M. 1837. in 8vo.“ Fur die gewohnlich-
sten Pflanzen, die doch iiberall den Total-Charakter
des Bodens bestimmen, reicht aber auch eine
jede Local-Flora, z. B. eine Flora Serolinensis
von Ku n t h , v. S c h l e c h t e n d a l , B r a n d t u. s. w.
aus, die man etwa zufallig schon besitzt. Wegen
der Schlesischen Floren sehe man p. 379. nach.
Auf die gemeinsten Pflanzen habe ich mich auch
meist nur allein eingelassen, da sie durch ganz
Deutschland reichen, und man nach ihnen den Charakter
des Bodens am Besten beurtheilen kann.
Um wieder d ie hervorzuheben, welche sich vor den
iibrigen mit ihnen gemeinschaftlich wachsenden durch
Menge auszeichnen, habe ich sie ofters durch f e t t e
Schrift ausgezeichnet, die noch ziemlich haufigen aber
durch g e s p e r r t e und die iibrigen durch gewijhn-
liche Gursivschrift.
Seltener Sachen ist nur hier und da als Curio-
sitaten Erwahnung geschehen. Ferner ist nicht zu
ubersehen, dafs ich meist nur die an Abwechselung
minder reiche Herbstflor nebst einigen aus dem
Sommer oder im Gebirge in ansehnlichen Hohen
aus dem Friihjahre als lelzte Reste heruberreichen-
den Pflanzen anfiihren konnte. Zu feineren Be-
stimmungen blieb keine Zeit unterweges, ich habe
daher auch nie die kleinen Abweichungen beriick-
sichtigen konnen, welche manchen Arten verschie-
dene Namen (als Unterarten oder Yarietaten) ver-
schafften. Auctoritaten setzte ich nie hinzu, weil
es sich immer nur um allgemein bekannte Species
handelte. Yon den Gattungsnamen wurden mei-
stens die L i n n e ?schen, die immer noch die be-
kanntesten und besten sind, gewahlt.
Den Zoologen, besonders den Insektensammlern,
verspricht der Herbst, in welchem meist nur gereist
wird, nicht die grofste Ausbeute. Die meisten forst-
lich wichtigen Insekten befinden sich alsdann im
Zustande der Eier, Larven oder Puppen, mit denen
die, welche fur ihr Cabinet sammeln, sich nicht gern
befassen, schon deshalb, weil das Erkennen dieser
friiheren Zustande viel schwieriger ist, als das der
allgemeiner bekannten ausgebildeten Insekten. In-
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