
Der aus der Zersetzung dieser Gesteine entstehende
Boden ist vortrefflich. Die Thontheile geben ihm Bin-
digkeit und Kraft, die unzahligen Quarzkornchen und
Geschiebe aber Lockerheit. Auch selbst da, wo die grofsen
Geschiebe in Menge vorkommen (wie auf den stei-
nigen Riicken), thun sie, nach des Herrn Forstmeisters
Erfahrung, im Wesentlichen der Vegetation keinen Ab-
bruch, vorausgesetzt dafs der Boden seine Laubdecke be-
hiilt. Die Hohen im Distrikte Hirschbach, Fischbacher-
liang, Heiligengraben und Wackenhiibel, so wie mehrere
andere Punkte werden als Belage hierzu angefiihrt. Die
Farbe des Bodens wechselt haufig. Man findet ihn
(Hirschbach) vollkommen lehmahnlich, und dann aus
erbsen- bis haselnufsgrofsen, aber leicht zerbrechlichen,
einen dunkelern Kern fiilirenden Stiickchen bestehend.
An andern Stellen (Dachsbau) ist er blasser, die Stiick-
chen noch zerreiblicher und durch und durch gleich ge-
farbt, sehr stark thonicht riechend und an der Zunge han-
gend. An einer Stelle in der Hirschbach (merklich mit
Humus gemengt) fand ich ihn graugelb, und endlich im
Klassenhubel, wo der Kohlensandstein mit dem Schie-
ferthon haufig wechselte, hatte er ganz dunkele Farbung
(dunkel blaulichgrau), war auch weniger steinig, viel-
mehr staubahnlich und sehr weich anzufuhlen. Inj Ganzen
sind die dunkeln und grauen Boden - Abanderungen
haufiger als die gelben, braunen und rothlichen. Eisen-
oxyd ist hier selten darin, vielleicht weil so viele, selbst
hier und da bauwurdige *) Gange von Thoneisenstein im
# ) Eigentlich bauwurdige Gauge sind nur wenige bekannt
und durch Schachtbau im Betriebe. In der Regel findet der
oberflachlicbe Bau (Tuchelbau) Anwendung in Lochern von
gewohnlich 2' Breite und 5' Lange. Die Tiefe richtet sich
nach der Lage des Erzes und betragt meist 6 — 8', zuweilen
auch nur 2 — 4', oft aber auch bis 18y. Einige Gange gehen
Reviere vorkommen, die als ortliche Ausscheidungen an-
gesehen werden konnen, gleichwie sich ofters einzelne
Gemengtheile aus dem Granite oder dergl. in kleine Ne-
ster zusammenziehcn, und dann in der nachsten Umge-
bung fehlen.
Kalktheile waren beim Uebergiefsen des Bodens mit
Salzsaure nicht zu bemerken.
so tief, dafs man sie noch nicht durchsunken hat, wie z. B„
in der Steinkohlengrube Carolinen-Slollen, wo der Eisenstein
in einer senkrechten Tiefe von 400' noch ansteht. Nur selten
sind es aber so machtige Gauge, meist nur Nester von
2 — 4' Durchmesser und 6 — 15 " Dicke. Sie haben aber alle
dieselbe Streichungslinie von Westen nach Osten, grade wie
die Kohlenfloze, zwischen welche sie gleichsam eingekeilt
sind. Daher richten sich nach ihnen auch die Erzgraber,
wenn sie nach Steinkohlen suchen. Gewohnlich werden die
Erzgruben in einer Richtung nach dem wirklichen oder ver-
mutheten Vorkommen des Erzes in mehreren parallelen Reihen,
die aber haufig absetzen (— = — — — __ ), gefiihrt.
Obgleich die Erzgraber nur in Bes tanden graben sol-
len, und die Vorbereitungs- und Verjungungsschlage (also
iiber 80 Jahre) verschont werden miissen, so wird es doch
wegen des beginnenden Mangels an Erz in manchen Conces-
sionsfeldern nicht selten schon in 40 — 50jahrigen Hochwald-
bestanden ausnahmsweise auf den holz le e r en S t e l l en er-
laubt. Indessen geht es selten ganz ohne Schaden ab, und die
Distrikte, welche vom Erzgraben stark in Anspruch genom-
men sind, machen einen hochst ungiinstigen Eindruck; denn,
wenn auch die Locher nach erfolgter Ausforderung wieder
zugeworfen und geebnet werden miissen, so wird dieser
Zweck doch selten ganz erreicht, indem entweder Senkungen
oder Hiigel iibrig bleiben, abgesehen davon, dafs in den ver-
lassenen, aber offenen Dislrikten dann und wann immer wieder
neue Locher gemacht werden, wenn es anderwarts nicht
mehr init der Graberei fort will.