
zu beobachten. An den Hangen, wenn sie auch noch
. so sanft sind, wachsen nur sparliche Krauter ( verkriip-
peltes Echium, Plantago, Galium u. s. w.) und Disteln
(Card, nutans), diese aber in ungeheurer Menge. Auf
den Plateaus dagegen steht ziemlich gutes Holz. Ueber-
haupt gleicht das Vorkommen sehr dem Thai’schen. Wo
der JBoden etwas tiefgriindiger und lehmiger wird, wachsen
Br achy podium sylvaticum, Plantago major.
S o n n t a g d e n 9 t e n . A b r e i s e v o n A d e -
l e p s e n n a c h d e e K r a n i b u r g i Dieser uns schon
von Hrn. Saxesen geriihmte, gewohnlich mit zum Sol-
linge gerechnete Basaltberg, der nordlichste in Deutschland,
war die Ursache, dafs wir durch diesen siidlich-
sten Zipfel von Hannover einen so bedeutenden Um-
weg machten. Unsere Erwartungen von demselben wur-
den aber nicht allein vollkommen erfiillt, sondern auch
noch iibertroffen. Nachdem wir (auf dem Wege nach
Uslar) unter Leitung eines Fiihrers zuerst die niedere
Muschelkalk-Region, welche Adelepsen umgiebt, und
dann die hoher gelegenen Sandsteingegenden, welche
Fortsetzungen der grofsen Soiling-Formation sind, iiber-
stiegen hatten, gelangten wir unmittelbar zum Stein-
bruch des Basaltberges. Man hat zu diesem Steinbruch
grade einen Theil des Berges gewahlt, welcher'aus un-
zahligen losen Triimmern besteht, und den gleich nach-
her zu nennenden Eruptionshugeln gleicht. Man iiber-
blickt hier die Mannigfaltigkeit des Gesteins an einer
grofsen Menge abgehauener und aufgethurmter Stiicke mit
schbnen Bruchflachen. Die vollkommen dichte Masse
wechselt hier haufig mit deutlich kornigen Stiicken, und
es zeigt sich die grofste Abwechselung von grau- und
blauschwarzer Farbe in die reinschwarze. Der Basalt-
mantel, d. h. die verwitterte, gelbgraue Oberflache, hat
die Dicke von ^ bis V". Der Olivin hat nur selten
eine schone bouteillengriine Farbe, meist ist er gelblich,
matt oder wenig glanzend, oft eine fast erdige Masse
darstellend. Zeolithe finden sich haufig als Einschliisse,
auch in recht schonen, grofsen, feinspiefsigen Partieen.
Zwei Stiicke zeigten auch kleine, weifse Harmotom-
Krystalle.
Von diesem Bruche gingen wir nach den, etwa |Stunde
davon entfernten, mitten auf der Spitze des Berges lie-
genden Dr e i st e i n h u c k e n (Hucken soli wohl so viel
wie Hugel heifsen), die merkwurdigsten geologischen
Erscheinungen die man sehen kann. Man wurde sie am
besten „Erupt ions - oder Erschi i t t erungs - Hugel
“ nennen; denn sie sprechen unzweideutig von dem
feuerflussigen Hervortreten des Basaltes, und beweisen
eben so sehr den gewaltsamen Durchbrueh desselben,
wie die Granittrummer auf dem Rammberge, Brocken
u. s. w. von den am Harze vorgegangenen gewaltigen
Revolutionen zeugen. In einer ziemlich genau von N.
nach S. gehenden Reihe erheben sich namlich auf der
Spitze des Berges drei kegelformige Trummerhaufen,
und in einiger Entfernung noch ein vierter. Sie
liegen 30 bis 80 Schritte von einander und der hochste
ist wohl 40 Fufs hoch. Meist liegen die Basaltstucke,
die gewohnlich nur die Grofse von einem hal-
ben Mehlsacke haben, unordentlich durcheinander und
entbehren auch einer bestimmten Form; hier und da be-
merkt man aber auch schon prismatische Stiicke, und
an dem nordlichen Hugel schieben sogar viele solcher
regelmtilsigen, prismatisch zerklufteten Stiicke, einige in
der Grofse von starken Kanonen, aus der Spitze des
Hugels hervor, gegen NO. gericlitet und unter 60° ge-
gen den Horizont einschiefsend. Sie lassen sich fast mit
den schonsten saulenformigen Basalten von Stolpen in
der Sachsischen Schweiz u. s. w. vergleichen. Man
staunt die geheimnifsvollen Krafte an, welche diese Mas-
sen bildeten und in Bewegung setzten, und glaubt auf