
wir hinter’m Rabensteine im Himmelsgrunde in einen
Ficlitenbestand gekommen waren, in welchem wir ziemlich
lange, ohne zu klettern, fortgingen. Wir kamen m
geringer Entfernung ostlich, und dann siidhclr von der
Neuen Graflichen Glashiitte durch. Die Gegend ist des-
halb merkwiirdig, weil hier so viele Nassen entstanden
sind, dafs der Holzwuchs dadurch immer mehr zuruck-
gedrangt wird. Man ist eifrig damit beschaftigt, durch
Abzugsgraben diesem Uebcl entgegen zu arbeiten. Die
guten Erfolge sind auch schon an vielen Stellen ersicht-
lich: die Fichten heben sich merklich, und verlieren das
verblichene, gelbrothe Ansehen immer mehr Es wird
interessante Vergleiche gehen, wenn man nach 10 oder
20 Jahren diese Orte wiedersieht. Der Verwallung wird
ein wichtiger Dienst dadurch geleistet, dafs gerade m
dieser Gegend der versauerte Boden wieder tragbar wird.
Die neue Glashiitte braucht jahrlich 1500 Klafter Holz.
Der sogenannte Broxen-Weg, welcher durch diese
verkriippelten, sumpfigen Bestande fiihrt, war deslialb
auch friiher fast gar nicht zu passiren. Jetzt ist der
Kniippeldamm verschwunden, und ein schoner breiter,
fester Weg grofstentheils an seine Stelle getreten.
oberen Waldrande am Rabetistein = 236 Ruthen Entfernung
(steigend). — Von diesem Eingange auf dem begangenen
Broxen-Wege uber Stockelsbubel bis in den moongen Him-
mels-rund = 375 R. (fallend), bis zur dicbt bestandenen
Ficbtenscbonung scbon steigend, = 550 R. - Bis zum Bu-
cbenbestande = 662 R. - Bis zum Vordern Glaser 853 11.
- Lan«rs und oberlialb des Grofsen Zackens am nordhchen
macbtigen Abhange des Schedtberges bis zu dem moongen,
mit Knieholz beslandenen Orte = 1490 R , und bis( zur
Broxenbaude vom Eingange des Waldes zusammen lo66 Ku-
then. (2000 = einer deutsclien Meile, oder in geometrischen
Schritten = 7830.) Anmerkung des Hrn. Sterni tzky.
Wir kamen an einem schonen Buchen - Besamungs-
schlage voriiber. Auf Buchensamen rechnet man hier
aller 3 — 4 Jahre. In Fichten ereignet sich ein voiles
Samenjahr nur immer nach 6—•! Jahren, wahrend halbe
(sogenannte verdorbene) Samenjahre allerdings ofter dazwischen
fallen.
Beim PfafFenhiibel sieht man eine vortreffliche 15-
bis 20jahrige Fichtendickung, wohl an 100 Morgen. Von
Laubholz oder Tannen war aber wenig darin zu bemerken,
und auch hier durften diese Holzgattungen ganz ver-
schwinden.
Beim Hintersten Glaser, einer einsamen Baude, —
hieselbst fangt am linken Ufer des Grofsen Zackens das
Carlsthaler Revier an und hort das Schreibershauer auf
—— erwartete uns der Forster Fr i t sche, ein kraftiger
Gebirgsmann, als Nimrod in der ganzen Gegend bekannt,
160 Ruthen vor der Broxenbaude, noch diesseits des
Grofsen Zackens, also am rechten Ufer, beginnt wieder
ein sumpfiges Terrain, welches mit kummernden Fichten
bewachsen ist. Unter diesen kommt Knieholz vor, vielleicht
das einzige in der Gegend, wenigstens fanden wir
nachher auf dem ganzen Wege bis zur Iserwiese keins
mehr. Dieses Knieholz hat das Ansehen der Pinus uliginosa
auf den Seefeldern der Grafschaft Glatz. Ich
hatte das in jener Gegend gefiihrle Tagebuch nebst alien
Ausziigen aus den Arbeiten der Schlesischen Gultur-
Gesellschaft bei mir, und verglich die Beschreibungen;
aber es wollte sich kein wesentlicher Unterschied zwischen
diesen Strauchern und den Glatzern finden, und
dennoch wiirde jeder Sclilesier diese fiir Pinus Pumilio
angesprochen haben. Sie hat zwar nicht die bedeutende
Hohe, wie sie viele Exemplare auf den Seefeldern er-
langen, liegt aber doch nicht so weit am Boden, sondern
erhebt sich bis 5 — 8 F. Hohe. Die Pinus uliginosa
ist also nur eine forma elatior der Pinus Pumilio,