
Schlufs gckommen ist. So lange die Zweige noch diinn
und krautartig sind, benutzt man ihn zur Streu fiir das
Vieh, und so wie er alter und starker wird, auch zum
Brennen. Man spricht hier daher von St reugi ns ter -
und Hauginster -Nutzung. Ich habe aber auch die
Stamme nie starker und grofser gesehen, als hier; sie
erlangen oft 2 — 3 Zolle Durchmesser. *) Eine unange-
nehme Eigenschaft derselben ist, dafs sie im Winter
haufig erfrieren. Das Gewachs mufs sich dann aus ein-
zelnen nicht ganz getodteten Stocken oder aus den reich-
lich ausgestreuten Samen miihsam regeneriren. Herr
Oberforster Ri tgen versicherte tins, dafs fiir die Gin-
sternutzung in einem 16jahrigen Umtriebe in den Ko-
niglichen Haubergen 3 bis 4 Thlr. pro Morgen gezahlt
wiirde!
Bei uns zu Lande wiirde man dies kaurn glaublich
finden. Hier aber, wo Alles so theuer ist, gewohnt man
sich schon daran. Fiir einen Marker klingt es sehr la-
clierlich, wenn vom Abwagen des Holzes gespro-
chen wird. Ein Steuerbeamter, welcher uns auf der
*) Es ist dies aber auch schon in andern Gegenden vor-
gekommen. Durch die Giite des Herrn Oberforstmeisters
v. Pannewitz erhielt ich einen Stamm des Spartium aus
dem Nieder walde, auf den Vorhergen des Neustadter Kam-
rnerei-Forst.es, welcher 5" Umfang hat und 8 ' hoch gewe-
sen seyn soil. Er war sogar durch den dichtesten Schatten
nicht unterdriickt worden, sondern vegetirte hier vielmehr
sehr iippig. Ich liefs den Querschnitt glatt abhobeln und un-
terschied mit grofser Sicherheit 5 Jahresringe, von denen die
beiden innersten zusammengenommen so stark wie die 3 au-
fsern zusammen waren. Man darf sich beim Zahlen ja nicht
tauschen; denn nur da ist ein Jahresabschnitt, wo die Spi-
ralgefafse rund herum einen scharfen Abschnitt bilden, wahrend
die wellenformigen, hier und da ahgebrochenen Linien
die Mitte der Ringe andeuten.
hcutigen Excursion noch begleit.ete, sagte, er habe im
vorigen Winter fiir 100 Pfd. frischen Holzes 8 Sgr. und
fiir trockenes 10 Sgr. zahlen miissen, im Ganzen rechne
er auf die Klafter 5000 Pfd., und zahle fur diese im
Forste Thlr., und mit Fnhrlohn und Hauerlohn 12
Thlr., auch wohl 13 Thlr.! Da wird man sich freilich
iiber die hiesige Oeconomie nicht mehr wundern und
nicht mehr lacheln, wenn man sieht, wie die Kohler
hier jedes handlange Aestchen zusammensuchen, um es
wenigstens im Quandel des Meilers anzubringen. Der
Grund der hohen Holzpreise ist leicht einzusehen. Die
zahlreichen Gruben und Hiitten nehmen allein eine be-
deutende Quantitat Baumaterial hinweg.
Sieht man eine so grofse Menge von Haubergen bei-
sammen wie hier, so fragt man sich billig, wie es komme,
dafs die einen so weitlaufig, die andern so dicht bestockt
seyen. Es scheint wirklich, als liege der Grund der
sparsamern Stockverbreitung nicht allein in nachlassi-
ger Bewirthschaftung, sondern in demWerthe, welchen
man der Frucht und der Ginsternutzung beilegt, die na-
tiirlich durch einen zu gedrangten Holzstand beeintrach-
tigt werden miissen. In den Koniglichen Haubergen
herrscht aber natiirlich eine andere Ansicht, indem der
grofstmoglichste Holzertrag erzielt werden soli. Hier
wird daher auch auf alle mogliche Weise fiir die voll-
kommenste Bestockung gesorgt. Die Art und Weise,
wie diese hier erzielt wird, hat manches Eigenthiimli-
che, und ist fiir den den Niederwald studirenden Forst-
mann gewifs von grofstem Interesse. Hier nur so viel
dariiber. Gewohnlich findet man in den Haubergen nur
Eiche und Birke, schon seltener die Erie und nur ein-
zeln die Hasel. Zeigt sich in den Birken- und Erlen-
Haubergen ein Mangel an Bestockung, so sorgt man fiir
junge Pflanzen dadurch, dafs man einige Samenloden
(vielleicht 10 — 20 pro Morgen) iiberhalt. Auch die