
gehabt hatten, der uns auf dem schonen Wege nach
Neustadt alle Aussicht auf’s Gebirge raubte. Das Gehinabgespiilt
wird, eignet sich, wie kaum ein anderes, zu vor-
ziiglicher Holzproduction. Wo kame es auch noch jetzt vor,
dafs pro Joch (3£ Pr. Morgen) in 150 — 250jahrigem Holze
iiher 500 Klaftern — wenn auch die ziemlich kleinen Boh-
mischen — standen (Waldamt Freiwaldau)! Trotz dem, dafs
bis zum Jahre 1825, als der verstorhene Fiirsthischof Emanuel
von Schimonsky die Bisthumsherrschaft iibernahm,
eine liochst unregelmafsige Planterwirthschaft hier stattfand,
an kiinstlichen Anbau nicht gedacht wurde, und der Wieder-
wuchs der Natur allein iiberlassen hlieb, trotz dem, dafs man
die schonsten Buchenstamme zu Pottasche verhrannte, wurden
zu dieser Zeit doch noch bedeutende alte Holzvorrathe
vorgefunden. Noch zu dieser Zeit fanden sich in den ent-
fernteren Distrikten Tausende von Lagerstammen in den von
der Axt unberiihrten Urwaldern. Wie lange unter gewissen
Ortsverhaltnissen solche von Stiirmen umgeworfene S t amm p.
ausdauern konnen, davon giebt Folgendes Zeugnifs: Im Ein-
siedler Reviere hinter’m Hohen-Uhrlich wurde noch im Jahre
1828 ein Yersuch gemacht, diese schon stark mit Moosen und
Flechten iiberzogenen, seit mehr als 20 Jahren ruhenden La-
gerholzer aufzuarbeiten, und wenn auch die obern Splintlagen
bis 6 “ tief eingefault waren, so war doch das Uebrige kern-
gesund. — Der Hauptbestand aus mit Buchen gemischten Fichten
und Tannen. Noch im Jahre 1825 war fast der 20ste
Theil reines Laubholz (Buchen mit einzelnen Ahornen), und
auch von dem iibrigen Nadelholze war die Halfte mit Laub-
holzern gemischt. Indessen haben dies die spatern Kahlhiebe
schon bedeutend geandert, und das herrliche Buchen- und
Ahornholz, welches im Preufsischen Schlesien immer selte-
ner wird, gewinnt einen aufserordentlichen Werth. Ich ver-
danke diese Notizen dem in den Bisthumsforsten sehr be-
kannten Herrn Forstmeister Ste rni t zky, welcher auch die
eben bei S. Schropp et CP. erschienene hiibsche „Karte
von den zum Fiirstenthume Ne i f s e K. K. Anthe i l s
gehorenden hochf i i r s tbi s chof l ichen F o r s t e n “ im
stein ist sehr einfach, aber vortrefflich fiir die Vegetation.
Es ist eine iiberall feinkornige Grauwacke von
ausgezeichnet grauer Farbe. In den Steinbriichen zeigte
sie deutliche Schichtung, fast auf den Kopf gestellt; hier
und da ist sie sogar schiefrig, und dann oft so feinkor-
nig, dafs sie in Thonschiefer und auf der andern Seite
in ein glimmerschieferartiges Gestein verlauft; ganz ach-
ten Thonschiefer sah ich nicht; er soli aber, nach Hrn.
Director P et zeld in Neifse, schon an der Bischofskoppe
in grofser Ausdehnung vorkommen.
Der Boden ist meist flachgriindig, vielleicht an keiner
Stelle iiber 3—4' machtig, in den Vorbergen gewohnlich
etwas tiefer, als auf den Hohen. Er besteht aus einem
fetten gelben Lehm, und hat an einzelnen Stellen viel
Humus - Beimengung. An den Hangen zieht sich das
Wasser herunter und bildet am Fufse derselben kleine
Versumpfungen, aber nirgends von bedeutender Ausdehnung,
und ohne Torfbildung zu veranlassen.
Das Revier hat fast alle Holzer und alle Betriebsar-
ten, am Meisten aber ist es mit Fichten und Tannen
bestanden. Lerchen finden sich nicht ganz rein, sondern
nur hier und da eingesprengt. Vou diesen will ich zu-
nachst spreclien, damit hier Alles von Oberschlesischen
Lerchen im Zusammenhange stche *). Den starkstcn
grofsen Mafsstabe mit alien Bergen, und ihren Namen in der
Landessprache, Hohenangahen etc. entworfen hat.
*) Herr Forstmeister St e rni t zky hatte spater noch die
Giite, mir einige Ausmessungen uud Abschatzungen mitzuthei-
len, welche er im benachbarten Kunzendorfer Walde auf tief-
griindiger Grauwacke in ostlich geschiitzter Lage an der Kai-
serl. Oesterr. Grenze von einzelnen Lerchen aufnahm. Zwei
Stamme von 90' Lange hatten bei 4 y Hohe noch /2
Umfang (also ziemlich genau V Durchmesser), und die ersten
Aeste gingen bei 30 — 4 0 ' ab. Die NutzholzlUnge be