
clessen kann man doch Manches gelegentlich mit-
nehmen, z. B. schone Caraben, die im Herbste meist
schon ihre Verwandlung iiberstanden haben, oder
eine Familie von Borkenkafern, welche in sonniger
Lage etwas friiher reif geworden ist, und dergl.
Zu viel Gepack darf man nicht bei sich haben; des-
halb wird es am Zweckmafsigsten und Leichtesten
seyn, fur diese kleine Jagd blofs ein etwa finger-
langes, weitmundiges Glas mat rectificirtem Wein-
geiste (von 80° oder dariiber) in der Hosentasche
mitzunehmen, und in dieses alle im Voriibergehen
gesammelte Kafer nebst Larven und Puppen zu
stecken. Sie sterben darin gleich und erhalten sich
jahrelang vorlrefflich, so dafs man sie spater zu ei-
ner ganz gelegenen Zeit auf Nadeln spiefsen kann.
"W eichfliiglige Insekten, wie Fliegen, YYespen und
dergl, darf man freilich nicht so behandeln. YVer
diese sammeln will, mufs sich ein Glas folgender-
mafsen zurecht machen. Auf die innere Flache des
verschliefsenden Korkes tropfelt man 10 — 20 Tro-
pfen starken Weingeist, wartet bis nichts mehr von
demselben ablauft, und verstopft dann schnell mit
der noch feuchten Korkflache die Flasche, so dafs
diese inwendig nicht nafs, sondern nur von dem
YVeingeistdunst, welcher alle kleinere hineinge-
brachten Insekten in einigen Minuten todtet, erfiillt
wird. Auch ist es gut, wenn man einen schmalen,
spannelangen Streifen weifsen Loschpapiers vielfach
gebogen und geknickt in die Flasche bringt, damit
die aus den Insekten austretende Feuchtigkeit von
diesem eingesogen werden, und die kleinen Thier-
chen, wenu deren mehrere zusammen in die Flasche
kommen, sich zwischen die Papierfalten verirren
und nicht so leicht einander beschadigen konnen.
Sobald sie todt sind, nach einigen Stunden oder
am Abend, nimmt man sie heraus und packt sie be-
hutsam zwischen YVattenlagen in ein Schachtelchen,
wo sie, da das bald eintretende Austrocknen sie
sehr zerbrechlicli macht, wahrend der Beise nicht
geriittelt werden und so unzerbrochen nach Hause
kommen. Alsdann mufs man sie auf feuchtem Sande
aufweichen, und dann erst spiefsen. Die Insekten
gleich unterweges zu spiefsen, ist, auch von dem
unangenehmen Bewufstsein einer begangenen Thier-
qualerei abgesehen, sehr unbequem; denn alsdann
mufs man nicht allein die Yorrichtungen mitneh-
men, die ich eben beschrieb, sondern auch aufser-
dem noch eine Sammlung der verschiedensten Nadeln,
eine mit Korkstreifen ausgelegte grofse Schach-
tel, und eine Zange zum Einstecken der Insekten
in dieselbe. Auf keinen I all darf man aber die
todten Insekten in einen Raum bringen, wo sie hin-
und hergeworfen werden, sonst zerbrechen alle fei-
neren Theile daran.
Bei der grofsen Zahl deutscher Insekten (weit
iiber 10,000 Arten!) wird wohl Niemand ein Buch
erwarten, welches er zum Zwecke des Bestimmens
mit auf die Reise nehmen konnte. Mein eigenes
YVerk iiber Forstinsekten hat ein zu unbequemes
Format fur den Reisenden, und mein kleineres Buch
(die YYa l d v e r d e r b e r betitelt) enthalt wieder nur
die allerwichtigsten Forstinsekten. Ueber Kafer be-
kommen wir jetzt ein vortreffliches, wohl die mei-
sten deutschen Arten beschreibendes YYerk von