
Mischungen erzeugf. Auf den Feldern wird viel Espar-
sette, Klee und Kohl gebaut, doch findet man auch Ce-
realien, gute Kartoffeln und das fiir die Kiiche nothige
Gemiise. Weinberge sieht man hier nicht, dafiir aber
treffliches Obst. Die Pllaumen zeigen durch ihre Grofse
und Reife, die bei uns in der Mark in diesem Jahre
wohl noch bedeutend fehlen wird, schon ein siidliche-
res Klima an.
Schone blaue Hauyne in der festen Miihlstein - Lava
werden Voriibergehenden von den in den Briichen Ar-
beitenden um ein Billiges angeboten, und ich hatte sogar
das Gluck einen recht deutlich krystallisirten zu be-
kommen,
Damit hatte ich also denjenigen, welche nicht lan-
gere Zeit in diesen lehrreichen Gegenden verweilen konnen,
einen durch die Erfahrung gepriiften Weg angege-
ben, und zugleich die Stellen bezeichnet an welchen sie
Ausbeute zu suchen haben. Mir wurde friiher gesagt,
dafs man schone Stucke aus den Wellen des Laacher
Sees herausholen konnte. Ich habe hier aber nur wenig
gefunden und legte mich bald auf das Absuchen
der Hange allein, auf welche die Stucke von der Hohe
des Berges lierabgerollt zu seyn scheinen. Wahrscheinlich
giebt es in der Gegend noch mehrere und ergiebi-
gcre Fundorte. Sie werden auch wohl denen, welche
langere Zeit hier verweilen konnen, bekannt seyn. Der
verstorbene Zimmerman n hat mir so schone, von ihm
selbst gesammelte meergriine Krystalle von Hauyne ge-
geben, wie ich sie nachher nicht wieder bekommen
habe, wie ich sie auch bei S as sen berg nicht sah, der
ebenfalls haufig am Laacher See sammelt, und uns auch
zu der bestellten Sendung einige Sachen von hier bei-
fiigen wollte.
Auf dem Wege nach Andernach begegnet man haufig
wieder den Trafs- und Bimsstein - Massen. Dicht vor
Andernach ist ein tiefer Hohlweg, dessen Wande aus
fein zermahlenem Boden und untermengten zahllosen grofsen
und kleinen Bimsstein - Stiickchen bestehen, viel-
leicht auch wirkliche vulkanische AsChe enthalten. Die
durch eine Fluth veranlafste horizontale oder wellenfor-
mige Schichtung ist hier unverkennbar. Die pulvrigen
Massen zeichnen sich aber dadurch aus, dafs sie, zwischen
den Fingern gerieben, sehr scharf sind. Kleine Stiick-
chen hangen sehr stark an der Zunge. Auf dem ganzen
Wege bemerkten wir aber nur hier und da im Felde
kleine Schlagholzer von Buchen, Hainbuchen, Haseln
und dergl.
Auf dem Wege nach Andernach hatte ich zwar noch
denVorsatz, in Neuwied, wohin unser Freund, der Herr
Referendarius, jetzt Assessor, Pfei l , schon vorausgegan-
gen war, langer zu verweilen, theils um einen Bekannten
aufzusuchen, theils um das Vorkommen der vulkanischen
Fossilien auf dem rechten Rheinufer, wo- sie bis zum
Friedrichsberge bei Sayn hinaufsteigen sollen, zu beob-
achten. Allein ich war von der Hitze des Tages und
von der schweren Bepackung mit Vulkanitat so ange-
griffen, dafs ich mich nicht entscliliefsen konnte vom
Dampfboote, auf welches ich in Andernach gestiegen
war, sogleich wieder herunter zu gehen. Die Rube be-
hagte nach vollbrachtem Tagewerke an so schonem Abend
und in so schoner Umgegend doppelt. Wir fuhren an
mehreren kleinen Inseln, sowohl kahlen, wie auch mit
Weiden und Pappeln angeflogenen, voruber, stellten Be-
trachtungen iiber ihre, wahrscheinlich sehr neue Entste-
hung und ihren wieder eintretenden Abbruch an, be-
griifsten zahlreiche Dorfer und Villen, und erkannten
endlich schon in weiter Ferne einen Wendepunkt der
Reise, das Coblenz gegeniiberliegende kiihne Ehrenbreit-
stein. Um 2-f- Uhr waren wir von Andernach abge-
fahren, und um 5 Uhr legten wir schon vor dem Rie