
ist so hart, dafs es die schdnste feinste Politur an-
nimmt und als Ring-, Pettschaftstein u. s. w. verarbeitet
wird. Schleift man daraus diinne Plattchen (wie dies
schon Wi tham that), so kann man deren Structur bis
in’s geringste Detail unter dem Mikroskop erkennen.
Der Beweis, dafs jener Prozefs nicht durch Substitution
oder Metamorphose, sondern durch Impregnation erfolgte,
liegt in Polgendem: Erstens besitzt G. halb biegsame
oder nur schwach gebraunte und halb ve r s te inte
Holzer, die nicht blofs fossil in alien secundaren Forma-
tionen, sondern auch in der Jetztwelt noch im Ver-
steinungs - Prozefs begriffen, entdeckt wurden;
zweitens gelingen alle mit Sorgfalt angestellten Yer-
suche, durch deren Erfindung sich Gopper t so grofses
Verdienst erwarb: die vol lkommen ve r s te inten
Holzer — die kieseligen durch Flufssaure, die iibrigen
durch Salzsaure chemisch zu ldsen, und dann
die urspr i ingl iche organische Masse unte r dem
Mikroskop nachzuwei sen. So z. B. waren bei der
erwahnten merkwiirdigen Stigmaria, nach Entfernung
des Kalkes durch Salzsaure, alle Gefafse im Zusammen-
hange, und sogar in ihrer eckigen Form, mit alien Ei-
genthiimhchkeiten ihrer Wandungen zuriickgeblieben.
Eine interessante Modification ist die, dafs in man-
chen Holzern, wie z. B. in vielen ungarischjen Opalhol-
zern, die organische Fa se r fehlt. In diesen, wie
in den meisten iibrigen Fallen, ist sie erst nach der
Versteinung durch Wasser entfernt worden, wie auch
der bedeutende Wassergehalt dieser Holzer zeigt.
Die Auflosungen des versteinenden Materials konnten
nur sehr verdiinnt seyn, und die Ablagerung nur
wahrend sehr langer Zeit erfolgen, weil sonst nicht
Ausfiillung d e s ln n e r n , sondern Verkleidung des
Aeufsern oder In krus ta t ion erfolgt ware, die zwar
die Erhaltung des Organischen bewirkt, aber die Versteinung
verhindert, wie man aus der Untersuchung von
inkrustirten Pflanzen deutlich sieht. Solche Versteinun-
gen kunstlich nachzumachen, gelang dem geschickten
Experimentator noch nicht ganz, wahrscheinlich weil zu
dieser Operation viele Jahre Zeit erfordert werden. Er
versuchte es auf trocknem und nassem Wege, glaubt
aber, dafs der nasse Weg allein naturgemafs sey.
D e l i 4 t e i t S e p t e m b e r friih besuchte ich das
zoologische Museum, welches zu den ausgezeichnetsten
in Deutschland gehort. Der Inspector desselben, Herr
Rot te rmund, thut aufserordentlich viel fiir dasselbe,
indem er nicht allein fiir die Preparation und Aufstel-
lung der Stucke zu sorgen hat, sondern auch fortwah-
rend selbst sammelt und die Sammlungen auf diese Weise
vergrofsert. Der grofse schone Saal, in welchem die
Wirbelthiere aufgestellt sind, hat eine aufserst giinstige
Lage, und die Sachen sind sowohl vortheilhaft fur den
Studirenden vertheilt, als auch mit Geschmack geord-
net. Neben den Vogelschranken befinden sich horizon-
tale Kasten, welche die Vogelnester mit den darin lie-,
genden Eiern enthalten, und trotz des brockligen Materials
sehr reinlich sind, noch weniger eine Spur von
Kafern oder Motten verrathen. Die Insektensammlung
befindet sich in einem eigenen Raume, und ist in ihrer
horizontalen, in offenen Kasten explanirten Aufstellung
sehr zuganglich und iibersichtlichj sie interessirte mich
besonders wegen der Graventor s t sehen Ichneumonen.
Es finden sich von vielen Arten vortreffliche Suiten.
Auch die andern Ordnungen und Familien sind nicht
vernachlassigt. So hat denn Jeder, der sich mit der Na-
turgeschichte beschaftigt, hier Gelegenheit, nicht blofs
die hohern Thiere zu studiren, sondern auch sich mit
denen bekannt zu machen, welche in andern Sammlun