
vorziiglich, und dann auch Fseudo-Platanus *), Schwarz-
und Weifserlen, selbst wilde Aepfel- und Birnbaume in
Menge. Dieselben Holzer wachsen zwischen dem Un-
terholze, und aufserdem noch Hartriegel (Cornus san-
guinea), Schneeball ( Viburnum Qpulus), Weifsdorn (merk-
wiirdig genug nur Mespilivs Oxyacantha, und nie mo-
nogyna), ferner Haseln, Schwarzdorn (Prunus spinosa),
Wegdorn (Rhamnus Frangula), auch etwas Kreuzdorn
(Rh. cathartica). Wilde Kirschbaume habe ich nicht
bemerkt, auch Traubenkirsche (die aber in andern Ge-
genden der Oderwalder haufig vorkommen soli) wenig.
Rothbuche fehl t hier ganzlich, natiirlich weil
die oft sehr lange dauernde Ueberschwemmung ihre An-
siedelung hindert (wie in Lodderitz im Inundationsge-
biete der Elbe).
Die Weifsbuche sieht man ungern, weil sie mit ih-
ren dichten Aesten und Blattern zu sehr den Unter-
wuchs beeintrachtigt. Eichen und Rustern haben diese
unangenehme Eigenschaft am Wenigsten. Ihre Anzucht
wird daher am Meisten befordert.
Die Wirthschaft, welche hier betrieben wird, ent-
spricht dem Zwecke vollkommen. Den Oberbaum lafst
man hochstens 150 Jahre alt werden; gewohnlich treibt
man ihn schon friiher ab, je nachdem da, wo der Schlag
gefiihrt wird, der eine oder andere Stamm am Besten
gebraucht werden kann, also in einer Art von Planter-
wirthschaft. Meistens erwachst schon aus den Lafsrei-
sern wieder ein voller Bestand. Wo das nicht ist, da
kommt man durch Auspflanzen zu Hiilfe. Das Unter-
holz wird in der Regel nach 15 Jahren abgetrieben. In
*) Also auch hier in der Ebene findet man fast nur den
Weifsahorn, und der Spitzahorn kommt iiberall selten vor,
wo ich auch bis jetzt nur gewesen bin.
einem Orte, wo es schon in einem Alter von 11 Jahren
gehauen wurde, hatten die Stangen mindestens eine
Hohe von 20 Fufs.
Bei dem Hiebe braucht man hier nicht mit der schul-
gerechten Strenge zu verfahren. Die Stocke schlagen,
wenn sie auch nicht bis an die Erde gehauen und scharf
abgeschnitten werden, doch schnell und kraftig wieder
aus.
Das Unterholz wird fast ganz und gar zu Faschinen
bei den Uferbauten verbraucht. Daher ist auch vorge-
schlagen worden, einige Mittel wald - Orte in Niederwald
zu verwandeln, damit jenem Bediirfnifs noch schneller
abgeholfen werden konne. Es diirfte dies aber wohl
kaum nothig seyn, da der iippige Boden selbst unter dem
Schatten Straucher genug erzeugt.
Ich mufs noch iiber die schonen Wiesen, welche
den Waid iiberall so malerisch durchschneiden und
bekranzen, einige Worte sagen. Sie sind mit dem
trefflichsten Futter bedeckt und erfreuen zugleich das
Auge durch die Farbenpracht der Vegetation. Man sieht
hier nicht blofs die durch Apargia, Hieracium und Se-
necio erzeugten gelben Schattirungen, die auf den Elb-
wiesen fast allein herrschen, sondern auch rothe und
blaurothe Sterne sind iiberall in diesem Teppich einge-
wirkt. Unsere markische Centaurea Jacea, und die
nicht bei uns vorkommende C. nigra sind fast eben so
haufig wie die gelben Blumen. Dazwischen steht iiber-
all zerstreut Sanguisorha officinalis, welche durch ihre
rothbraunen Blumenkopfchen und die zahlreichen hohen,
vielverastelten zierlichen Stengel erfreut. In den frii-
hern Jahresabschnitten mag hier noch manche andere
schone Pflanze verbliihen. Auffallend ist es inir, dafs
die bei uns so gemeine Parnassia palustris hier gar
nicht zu sehen ist.