
nern des Gesteins steckt und beim Zerbrockeln der Luft
immer grofsere Oberflachen darbietet. Im trocknen Zu-
stande, in welchem die Farben etwas heller werden,
fuhlen sich die feinsten staubartigen Theilchen sehr
weich an. . '
In ziemlich geschlossenen jungen Buchenbestanden
fand ich folgende Flora vorherrschend:
Polypodium Dryopteris, Oxalis Acetosella, Hypnum
crista castrensis nebst unsern gewbhnlichen Hypnis der
Ebene (triquetrum, Schreberi, splendens), Luzula albida,
Anemone nemorosa, Ajuga replans, Pyrola minor, Oro-
bus vernus und niger, Galium sylvaticiim, Galeobdolon
luteum, Hieracium murorum, Prenanthes muralis, Epi-
lobium montanum, Rubus Idaeus.
Auf Buchen - Schlagen, die gewaltig mit Unkrautern
durchsprengt waren, fanden sich:
Senecio nemorensis ( dem Sarracenicus sehr ver-
wandt), Hypericum perforatum, Clinopodium vulgare
(bis l \ ’ hoch!), Rosa canina, TJrtica dioica, Galeopsis
cannabina, Anthriscus vulgaris, Dactylis glomerata, Prenanthes
muralis, Prunella vulgaris, Alchemilla vulgaris,
Ft agaria vesca, Chrysanthemum Leucanlhemum, Campanula
rotund ifolia, Carduus lanceolatus, JHelampyrum ne-
morosum, Achillea Millefolium, und an feUchten Stellen
Lysimachia Nummularia, Deschampsia (Aira cespitosa),
Mentha hirsuta. An einem Hange fand ich Erysimum
Alliuria auffallend haufig. Bemerkenswerth scheint mir,
dafs Digitalis hier ganzlich fehlt, obgleich an dem nahe
benachbarten Thonschieferfelsen von Zorge dieselbe in
Menge waehst.
Das Nachtquartier war in Zorge, und von dort wurde
in einer Tour iiber Oderhaus nach Andreasberg und dann
nach Clausthal marschirt. Hinter Andreasberg mufste
ich mich von meinem Begleiter trennen, und ich konnte
mich nur allmalig in die Einsamkeit linden. Das Wetter
war indefs schou, und die herrliche Gebirgsgegend
vom Andreasberg, nach der ich mich fleifsig umsah,
blieb mir lange im Gesicht. In Clausthal empfing mich
Freund Saxesen auf’s Herzlichste. Auch mein lieber
Reisegefahrte, Herr Dr. v. Midden dorff, war gliick-
lich hier angekommen. Es sollten hier noch entomolo-
gische Untersuchungen vorgenommen werden, und vor
dem 7ten wollten wir nicht nach dem Soiling aufbre-
chen. Wahrscheinlich wiirde ich mich jedoch hier nicht
so lange mit Insektensachen, die auf einer Herbstreise
immer untergeordneten Werth haben, aufgehalten haben,
wenn nicht Herr Saxesen so viele Fundorte wiifste.
Es war daher von Suchen gar nicht die Rede, sondern
nur von den Wegen nach Orten, wo dies und jenes an
bestimmten Baumen schon auf uns wartete. Dergleichen
insektenkundige Manner habe ich auf meinen spateren
Reisen nur wenige gefunden, so dafs diese wichtigen
Beobachtungen meist wegfallen mufsten, wenn ich nicht
zufallig selbst etwas entdeckte. Dafiir wurde ich denn
aber auch immer durch die andern mir nachgewiesenen
Sehenswurdigkeiten entschadigt, denen ich mich mit de-
sto grofserer Aufmerksamkeit widmen konrite.
D e n V ten E x c u r s i o n n a c i i d em E i n e r s -
b e i'g e . Ein Fichtenstamm (klein Bauholz) ganz und
gar von oben bis unten mit Rostrichus chalcographus
besetzt, und nur einzelne wenige Gange von Rostrichus
typographus. Daneben haust Callidium fuscum in der'
Rinde verpuppt, und Callidium luridum im Holze. Xan-
tholinus - Larven und Puppen linden sich ebenfalls im
Stamme. Der Einersberg ist einer der interessantesten
Punkte fiir die forstliche Naturgeschichte; denn man kann
hier erstens eine Menge von KrankheitCn der Fichte, zum
grofsten Theile durch Huttenrauch und durchVersumpfung
erzeugt, studiren, und dann zweitens auch die meisten
und wichtigsten Fichten-Insekten, die durch den krank