
Bl. IV und V. 1200 —1600' hoch, sehr uneben, auf
40 Morgen nicht nutzbar. Bl. VI und VII. wieder
12 0 0—2000' hoch, sehr uneben, mit Unterlagen von
Sand- und Kalkgesteinen, auf 231 Morgen nicht nutzbar.
Der Boden. wie schon bei der Grofsen Ebene und im
Nesselgrunde geschildert, meist lehmig, hier und da (z.
B. in Block VI. VII.) lehmig-sandicht.
Der Haupiholzbestand iiberall Fichte und Tanne von
vortrefflichem Wuchse, selbst auf den weniger tiefgrfin-
digen (jedoch sehr zerklfifteten) Stellen (Bl. III.). Un-
termischt iiberall Birken, meist auch Ahorn, Buche und
Kiefer. In Bl. III. sind 166 M. fast reinen Laubliolzes
— Buchen in der Vermischung mit Ahorn, Fichten, Lerchen
und Birken —. Silberberg hat 707 M. Mittelwald
(Buche, Birke, Ahorn, Hasel, Saalweide mit Nadelholz),
und zwar auf dem Uebergange aus der Niederwaldwirth-
schaft, zum Theile aus der Hochwaldwirthschaft.
In Friedrichsgrund (nach H. v. Rot tenberg) sind
die Fichten mit etwa Tannen und Kiefern ge-
mischt, und die Birken machen etwa ^ aus, besonders
in den jiingern Bestanden, wo sie als Durchforstungsholz
benutzt werden. Die Kiefer iiber 30 Jahre giebt sehr
geringen Zuwachs, leidet. auch zu sehr vom Sclinee und
Winde, nur im Schlusse erwachsen mit Fichte und Tanne
sich besser haltend. In Karlsberg sind auf der Ebene
an der Nordseite des ( Rothen - Sandstein bespiilenden)
Rothen Wassers ~ ausgezeichnet schone BuchSn, und
Weifstannen, hier und daWeifsahorn (und Spitzahorn?),
auch Esche und Riister in einzelnen Exemplaren.
So mi tag den £Osten li'iilt fuhr der Herr
Oberforster mit mir nach. Wiinschelburg und machte
mich mit dem Herrn Apotheker Neumann bekannt,
der ein Kenner der Flora der Grafschaft ist, und zur
Erforschung derselben haufig Reisen in die verschiedensten
Gegenden macht. Wer in dieser Beziehung Aus-
kunft zu haben wiinscht, darf nicht versaumen sich an
ihn zu wenden.
Auf dem Wege nach Wiinschelburg fand ich aber
noch manches Bemerkenswerthe. Man nimmt hier von
dem Quadersandstein Abschied. Das Portal ist hochst
grofsartig. Man hat einen Hohlweg, das sogenannte
Kasebrett, zu passiren, der Alles in sich vereinigt, was
der Quadersandstein nur Grofsartiges darbietet. — Co-
lossale Felsenstiicke, bald bunt durcheinander gewiirfelt,
bald wieder von einem Cyklopen-Baumeister regelma-
fsig aufgestellt, allerlei von der Einbildungskraft zu deu-
tende Steinfiguren, malerische Baum- und Krauter-Grup-
pen an und auf dem Felsen, Alles zur Seite eines sehr
steilen Fahrweges. Ich brachte den Herrn Oberforster
wieder auf das beliebte Gesprach des Tannen-Zuwach-
ses. Er versicherte mich, dafs in Bernikau die mit den
Fichten in Rinnensaaten zusammen gesaten Tannen die
ersteren bald fiberwfichsen, und dafs 4 — 5 jahrige Pflan-
zen schon 3 — 4' hoch waren. Siehe da hatte ich auch
gleich einmal ein ungewohnliches Stammchen, auf einem
steil abhangigen Quadersandsteinfelsen in weichem, saf-
tigem Moose frei erwachsen, welches von 8 Jahren
(ganz genau fiber dem Wurzelknoten gezahlt) schon 4
Quirle und ly ' Hohe hatte. Ffir Tannenpflanzen, welche
sich selbst aussaen, ist dies nach dem was ich schon
mehrmals anffihrte immer etwas Seltenes. Dieser schone
Engpafs hot auch noch mehrere ungewohnliche altere,
schon und schlank erwachsene Tannenstamme. Sie waren
auf einem grofsen, weich mit Moosen gepolsterten
Felsenstiicke erwachsen, und hatten dasselbe mit meh-
reren Wurzelasten so umklammert, wie man es an Fel-
sen-Fichten haufig sieht. Und zwar war dann der eine
Wurzelast ganz eben so stark, als der Stamm selbst.