
— wie sich mit Hfilfe eines Fernrohrs deutlich wahr-
nelimen lafst — ganz mit grauen Moosen und Flechten
iiberzogen; man konnte diese Fichte also auch mit Recht
„das bemooste Haupt44 nennen. Aber nein, ich will ihr
den schon seit vielen Jahren gefiihrten, ihr gebiihrenden
Namen ,,Konigsfichte14 nicht rauben, denn sie hat, wie
sie dasteht, wirklich etwas Majestatisches. So weit
Herr Bias eke.
Der Boden, obgleich nur flachgriindig, ist hier aber
auch von ausgezeichneter Giite. Die Menge von her-
umliegenden Gneufsstiicken und ganzen Blocken lassen
fiber die Unlerlage keinen Zweifel. Der Obergrund ist
lehinig und sehr frisch, wahrscheinlich durch Anschwem-
mung von alien Seiten her entstanden, und mit einer
3—4 zolligen Dammerdeschicht bedeckt. Ein wahres
Heer von Nesseln entspriefst demselben. Es ist dies der
wahre Nesselgrund. Nie sah ich in so bedeutCnder
Hohe so sehonen Buchenwuchs. Die Stamme haben
80' und mehr, sind ganz gerade und flechtenfrei, lang-
schaftig. Wenn ich die Buchen der Reviere Lfitzel,
Heinchen und Keppel im Siegen’schen im Gedanken dagegen
halte, so stechen sie doch dort bei 2000' Hohe
gewaltig gegen diese ab! Einzelne Tannen mogen 130
Fufs Hohe haben. Auf einem sehr starken, schon ziemlich
weichen Fichtenstocke steht eine Fichte von 25 Fufs
Hohe. Spater fand ich eine andere, wie sie 3 ' hoch
fiber der Erde ihre 7 starken Wurzelaste perpendicular
zur Erde senkt, wahrscheinlich weil sie auf einem Stocke
keimte, der nach und nach ausfaulte.
Ich mufs hier eine kleine Bemerkung fiber den
Gneufsboden einschieben, die ich schon an einer frfihe-
ren Stelle (p. 161.) gemacht hatte, wenn ich nicht die
grofse Arbeit des Umbrechens des bereits abgesetztcn
Bogens hatte vermeiden wollen. Herr Ki t tel , dessen
werthvolle Schrift ich dort anfuhrle, beschrankt sich nicht
blofs auf das Geognostische, sondern giebt auch sehr dan-
kenswerthe, in andern geognostischen Bfichern immer
nur karglich ausfallende Nachrichten fiber den Boden-
wer th der Gesteine. Seine Ansicht in Betretf des
Gneufses darf aber, wie die Konigsfichte und Umgebung
lehrt, nicht als eine allgemein gfiltige angesehen werden,
ja ich glaube seine eigene Gegend, wenigstens die
von mir untersuchte Stelle, spricht dagegen. „Der aus
der Verwitterung des Glimmerschiefers sich bildende Boden,
sagt er, ist bei Weitem (?) vorzfiglicher, als der
des Gneufses; und er ist um so besser, je glimmerrei-
cher (?) das Gestein war, aus dem er sich bildete. Gewohnlich
zeigt er sich zuerst als ein graugelber locke-
rer Sand, und spater, nach vollstandiger Zersetzung, als
ein lehmiger, von noch unze r setztem Glimmer glan-
zender Sandboden. Nimmt man bei dem Gneufs jeden
Gemengtheil zu und bei dem Glimmerschiefer den
Glimmer zu \ an, so stellt sich das Verhaltnifs der Be-
standtheile der Erde, im Mittel genommen, dennoch gtin-
stiger ffir den Glimmerschiefer heraus, wie folgt:
Gneufs. Glimmerschiefer.
Kieselerde........................... 66,98 60,10
Thonerde ........................... 15,56 26,00
Eisen- und Manganoxydul . 5,44 8,20
Kali oder Natrum . . . . . 9,00 4,10
Flufssaure............ ... . . . . 1,35 0,60
K a lk .................................... 0,67 0,00
Lithion . . . . . . . . . . . 1,00 1,00
100,00 100,00
Es ergiebt sich demnach ein Thonerdefiberschufs von
10,44 Proc., bei einer Verminderung der Kieselerde um
6,88 Proc., was n u r zu Gunsten der Bfindigkeit
des Bodens wirken kann. Der Ueberschufs des Eisen-
oxyduls vermehrt die ockerrothe Farbung des Bodens
merklich. So lange das Eisenoxydul noch seine graue,