
Im Dudweiler Forste kommt auch hunter Sandstein
vor. Er hangt mit der ausgedehnten Sandstein - Formation
zusammen, welche am linken Rheinufer, in einiger
Entfernung von demselben, bis zu den Quellen der Saone
und Mosel hinlauft, und ein durch den Rhein abgerisse-
nes Glied des ungeheuren Buntensandstein-Gebildes am
rechten Rheinufer von der Rheinschlinge an bis nach
dem Sollinge hinunter zu seyn scheint, und welche zwi-
schen Landstuhl und Kaiserslautern fast den Charakter
eines Markischen Sandes annimmt, und dort auch ein
bedeutendes, iiber 6 Stunden langes Torflager einschliefst.
Der Er t rag dieses Bodens ist vorziiglich, obgleich
demselben eine gewisse Kalte (wegen der meist iiber-
wiegenden Thontheile) eigen ist, worauf bei der Kultur
und dem Wirthschafts - Betriebe Riicksicht genommen
werden mufs, wie sich dies aus den weiterhin folgen-
den Erorterungen ergeben wird. Wir finden auf demselben
die schonsten Hochwald-Laubholzbestande, welche
Preufsen aufzuweisen hat, die auch gewifs mit den
schonsten in ganz Deutschland wetteifern, wenigstens
was die Langschaftigkeit der Stamme, oder das Tannen-
artige des Wuchses, wie man es hier nennt, betrifft.
Der Herr Forstmeister verglich sie mit den herrlichen
Buchen waldungen. im Paderborn’schen und im Eichsfelde
(auf Flozkalkboden), welche letztere den Saarbruckener
Bestanden nicht einmal gleichkommen sollen. Ich fuge
noch hinzu, dafs die schonsten Buclienbestande, welche
ich am Sollinge und besonders am Spessart sah, nur hin-
sichtlich des gedrangten Schlusses vorzuziehen sind, nicht
aber in der Sehonheit einzelner Stamme. Selbst die
Hainbuchen erlangen hier eine Hohe von mehr als 70',
z. B. im Gumbert. In dem 150—200jahrigen Distrikt
Gumbert, welcher vermischte Eichen und Buchen (die
erstern aber dominirend) enthalt, fanden sich, ehe er Be-
hufs der Yerjiingung in die Samenstellung gebracht wurde,
einzelne Morgen von 70 — 85Klaftern, und durchschnitt-
lich wenigstens 56 Klaftern. In dem meist etwas jiin-
gern Genzelberge, wo indessen die Buche bei Weitem
dominirend und nur in einzelnen Theilen die Eiche ein-
gesprengt vorkommt, wurden auf einer Probeflache aus
dem besten Bestande, welche £ Morgen enthielt, 25 Klaftern
gefunden, also ein Ertrag, der an die glanzendste
Massenerzeugung des Spessart angeht. Durchschnittlich
kann man aber nicht mehr als 50 Klaftern pro Morgen
rechnen. In den 100 — 150jahrigen Buchen des Mittel-
teicherwaldes stehen durchschnittlich 45 Klaftern, auf
einzelnen Morgen auch 50—60. Einzelne, aus dem frii-
heren Turnus iibergehaltene schone Stamme^ die bis 6 '
Durchmesser und iiber 100' Hohe haben bis in die au-
fserste Spitze, und wohl iiber 300 Jahre alt seyn mo-
gen, konnen 6 Klaftern und mehr geben.
Dies sind die vollkommensten Bestande. Die iibri-
gen stehen ihnen an Vollkommenheit des Schlusses so-
wohl, als an Kraftigkeit des Wuchses nach, d. h. in
grbfserer Ausdehnung, indem in alien Distrikten klei-
nere Strecken von ausgezeichnetem Wuchse vorkommen.
Bei alien diesen alten Hochwaldbestanden ist noch
bemerkenswerth, dafs ein grofser Theil der Eichen aus
Stockausschlagen besteht. Es deutet dies sichtlich auf
eine friihere Schlagholzbehaudlung hin, die eine Art Hack-
waldwirthschaft (Rodhacken, Rodung, Hauberg) gewe-
sen seyn mag. Nur bei einer solchen konnten die Stocke
einen so bedeutenden Umfang erlangen, wie wir ihn an
vielen Steilen bewundern. Einige mogen iiber 12 Fufs
Durchmesser gehabt haben! Es versteht sich, dafs man
den jetzigen Durchmesser der Stamme nicht mehr als
den des ehemaligen Stockes ansehen darf, weil die Aus-
schlage, so wie sie dicker wurden, sich auch nach au-
fsen' vergrofserten. * )
) Von einigen solcher Stockausschlage, -welche sich durch