
wenn nicht der ganze Wurzelfilz derselben mit der Haclce
zerstort wird, so sind sie immer gleich wieder da und er-
sticken die in zwischen aufgegangenen schwachen Pflanz-
chen. An dies Hacken mufs aber schon sehr friih ge-
gangen werden, d. h. zu einer Zeit, wo der Moor noch
so ieuclit ist, dafs die Arbeiter tief in denselben einsin-
ken. Ich sah verschiedene Flachen, welche im Frfih-
jahre so bearbeitet worden waren; die Macht des Un-
krautes war gebrochen und die jungen-Pflanzchen standen
sehr schon. Auf einigen Stellen hatten die zwei-
sommrigen Pflanzen iiber 1 ' Lange.
Wir lenkten von der Chaussee ab, und fanden bei
Derschau einen geognostisch wichtigen Punkt, der um
so interessanter ist, als ich ihn noch in keiner Karte
verzeichnet finde, und man einen solchen fiberhaupt in
der weit und breit aufgeschwemmten Gegend nicht er-
wartet. Es ist ein im Jahre 1827 vom Oberforster
Rusch entdeckter Basaltbruch. Er hat seitdem der Gegend
einen sehr grofsen Nutzen gebracht, indem es an
einem festen Material zum Wegebau friiher ganzlich
fehlte. Leider wird dies nur bald erschopft seyn. Der
Umfang des Bruches ist gar nicht grofs, etwa nur tau-
send Schritte. Vor Zeiten bedeckte denselben ein leicht
gewolbter Hiigel, an dessen Peripherie, wie mir Herr
Rusch der Sohn sagte, schone Weifstannen wuchsen.
Man ist daher mit dem Abbauen des Steins schon in
bedeutende Tiefe gekommen.
Ich mufs bei der Beschreibung dieses Steinbruches
noch ein wenig verweilen, denn es ware moglich, dafs
derselbe verschwindet, ehe wieder ein Geognost die
Stelle betritt und ihn der Vergessenheit entreifst.
Der ganze Steinbruch zerfallt in zwei Abtheilungen.
Die eine enthalt den festesten, hartesten und schwarze-
sten Basalt, den man sich nur denken kann. Von Oli-
vin bemerkt man nur kleine unbedeutende Spuren in
demselben. An den Randern kommen Andeutungen von
saulenformiger Zerklfiftung vor. Die andere kleinere
Abtheilung, welche nach NO. daneben liegt und nur
durch eine diinne Wand von der Hauptabtheilung ge-
trennt wird, ist mir die merkwfirdigste. Sie enthalt
gar keinen festen Basalt, sondern nur feuerfliissige Um-
wandlungen desselhen. Es scheint, als ware sie die
Masse gewesen, welche dem Feuer am Nachsten lag,
und sich, da die weniger fliissige Hauptmasse nicht hoch
genug emporgehoben wurde, einen Ausweg zur Seite
bahnte. Die ganze Gruppe ist einem Krater nicht un-
ahnlich. Man kann etwa 20 — 25' tief in die Mitte hin-
einsteigen, und hat dann an alien Seiten Wande und
Vorspriinge von der sonderbarsten Art. Obgleich ich
nur kurze Zeit hier verweilte, so konnte ich doch schon
folgende verschiedene Bildungen auffinden: 1) einen
Basaltporphyr mit Krystallen von Augit und kleinen
stecknadelknopfgrofsen, eine weifse, nicht deutlich kry-
stallisirte Mineralmasse (Zeolith, Chabasit oder Harmo-
tom) entlialtenden Hohlungen, das Ganze in Form von
faustgrofsen spharischen Stiicken, mit eisenreicher poro-
ser Oberflache; 2) eine dem Basalte noch ahnliche aber
ganz matte und mit unzahligen braunlichgelben Piinkt-
chen und ganz kleinen Hohlungen durchsprengte Masse,
welche durch unzahlige grofsere und kleinere, die schonsten
Chabasit-Krystalle enthaltende Hohlungen ausge-
zeichnet ist; wahrscheinlich wiirde man bei langerem
Suchen auch schone Harmotome finden; 3) eine un-
endliche Mannigfaltigkeit von ganzlich umgewandelten
Basaltmassen; einige haben noch eine schwarzlichbraune
basaltahnliche Farbung, sind aber geschichtet, wie Thonschiefer.
Andere sind schon ganz und gar rbthlichbraun,
und endlich gehen einzelne Stellen in ein thonartiges,
weifses, sehr brockliches, auch geschichtetes Gestein
fiber. Dann kommen wieder Stucke vor, in welchen