
rallele nicht so ganz genau genommen werden dfirfe.
Ich habe ebenfalls schon friiher bemerkt., dafs, wahrend
man auf den niedrigern Holien dieses Dorfes noch reich-
lichen Getreidebau findet, unterhalb des Forsterliauses
das Winterkorn nur noch mit Miihe und durch friihe
Aussaat erzogen werden kann.
Nur an einigen Besitzungeu kann, durch besonders
ungiiostige Lage veranlafst, kein Fruchtbau stattfinden;
sonst aber wird von alien Haus- und Grundbesitzern Getreide
und Kartoffelbau getrieben, wenn auch allerdings
nicht alle Friichte jedes Jahr zur Reife kommen. Ich
habe noch eine Menge sehr specieller Angaben durch
die Gefalligkeit des Herrn Forstmeisters Per schke er-
halten. Vom Anfangc des Dorfes, wo es an Petersdorf
grenzt, bis hinter die evangelische Kirche hinauf (also
bis nahe an 1600 F.), wo sich auch 6 Bauernhofe, eine
Erbscholtisei und eine Pfarrwiedmuth befinden, wird von
den Feldern in der Regel ^ mit Winterkorn, \ mit Gerste,
oder, wie mehrentheils, mit Hafer, 4 mit Kartoffeln be-
stellt, und \ bleibt als Brache zur Gras- und Heuge-
winnung liegen. Weiterhin bis zum entgegengesetzten
Dorfende bestehen nur Hauslerstellen, jedoch immer noch
mit bedeulenden Landereien, die grofstentheils beackert
werden. Der kleinste Theil dieser Besitzungen hat 6
bis 12 Morgen, der grofste Theil aber 20 — 30, selbst
bis 40 Morgen solchen Landes. Von ihren Besilzern
wird jedoch kein Winterkorn mehr, wohl aber allerlei
Sommergetreide, wie Sommerweizen, Gerste und Hafer
gesat, vorziiglich aber der Kartoffelbau gepflegt, so dafs
bei jeder Besitzung 40 — 80, auch bis 100 Sack Kartoffeln
geerntet werden. Die Halfte des Ackerlandes bleibt
in der Regel bei jeder Besitzung als Brache zur Futter-
gewinnung liegen. Selbst der Forster Kohler (also bei
mehr als 1900 F. Hohe) erzeugt noch Sommerweizen,
Gerste und Hafer, und 50 — 60 Sack Kartoffeln alljahrlich,
welche bei troclcnen Jahrgiingen immer recht gut
geniefsbar sind. Auf der Pr e i f s le r ’sehen Besitzung,
( urspriiuglicb Glashfitte), dem Forsterbause gegeniiber,
aber 400 — 500 F. niedriger, wird noch Winterkorn gesat,
und meistentheils, wenn auch spat im September,
reif eingebracht; die Aussaat geschieht aber schon in
der Mitte des August, gebraucht also fast 13 Monate zu
ihrer Zeitigung! Bis hierher gehen auch noch die Sper-
linge, weiter hinauf aber nicht. In Kiesewald, oberhalb
Petersdorf (etwa 1900 F. hoch), sollen sie nach Herrn
Oberforster Bormann schon fehlen.
Obstbaume von ganz ordinaren Sorten, die mehr den
Charakter der Wildlinge tragen, sind nur im untern
Theile des Dorfes, bis einige hundert Schritte fiber die
evangelische Kirche hinaus, in ziemlicher Anzahl vor-
handen. Es sind Birnen, Pflaumen, Vogelkirschen und
wenige Aepfel, welche Anfangs October reifen, je nachdem
die Sorten sind. Weiterhin bis an das entgegen-
gesetzte Dorfende sind wenige Baume anzutreffen, namentlich
die den Schleen ahnlichen Kieseln (Prunus
insiticia) und Vogelkirschen, und auch wenn diese reife
Friichte bringen sollen, miissen sehr gfinstige Jahrgange
eintreten. — Weinstocke sieht man nur in den untern
Gegenden des Dorfes an den Hausern, aber die Friichte
reifen nicht mehr. Es ist also nicht an Weintrauben,
bei den Grenzbauden gezogen, wie uns die Haude- und
Spenersche Zeitung vom Jahre 1841 berichtete, zu denken.
Herr Pe r schke hatte die Giite sich bei den
Grenzbauden (wenigstens 2300 F. hoch) zu erkundigen,
aber es war am ganzen Orte nicht Eine Weinrebe.
Auch fiber die hiesigen Gartenblumen will ich noch
Einiges sagen, da ich ein sehr vollstandiges Verzeichnifs
derselben, wie sie im Hochgebirge sowohl wie in den
Vorbergen gebaut werden, von Freund Goppe r t ’s er-
fahrener Hand besilze. Hierher gehoren (die arzneilich