
volistandiger als andere beschreibe, mache ich allerdings
eine Ausnahme; allein es ist dieser Versuch wohl hin-
langlich gerechtfertigt durch das Interesse, welches alle
Forstmanner an diesem Reviere nehmen, und durch den
Mangel an irgend einer gedruckten Beschreibung dessel-
ben. Ich werde nacheinander von dessen Lage, Exposition,
Grofse und Eintheilung, so wie von dem Boden,
dem Holzbestande, der Holzzucht und der Wirthschaft
reden.
Das Forstrevier Holz l iegt in der Rheinprovinz, im
Regierungsbezirk Trier, und steht unter der Forstinspek-
tion Saarbriicken. Gegen Osten grenzt es an das, so-
wohl durch schone alte Eichenbestande, als durch aus-
gezeichnete Buchen-Stangenholzer gleichfalls interessante
Revier Neunkirchen (Oberforster Utsch) , an die Lan-
dereien von Friedrichsthal und Sulzbach, so wie an Ko-
nigl. Bayerische Waldungen; gegen Siiden an Friedrichs-
thaler, Sulzbacher und Dudweiler Felder, so wie an
Bayerische Forsten, und das mit sehr wuchsigen Buchen
- Stangenhdlzern reichlich versehene Revier Saar-
briicken; gegen Westen ebenfalls grofstentheils an die
Waldungen von Saarbriicken, ferner an Dudweiler, Neu-
hauser, Guichenbacher und Hilschbacher Landereien; gegen
Norden endlich an einige Privatwaldungen und die
Gemeindebanne (Feldmarken) von Hilschbach, Holz,
Walschied, Illingen, Guirschied und Merchweiler. Der
Oberforster bewohnt ein im Dorfe Holz belegenes Ko-
nigl. Dienst-Etablissement. Holz liegt nur einige Hun-
dert Schritte von der nordlichen Waldgrenze (Jagen 49),
und nimmt sich durch seine hohe freie Lage (etwa 1200
Fufs iiber der Meeresflache) auf einer grofsen, nordwest-
lich geneigten Wiesenflache freundlich aus. ' Wohl an
welche Hr. Oberforster Ut s ch zu Neunkirchen und Hr. Forster
Al tpe t e r zu Dudweiler gefalligst brieflich ertheilten.
20 Dorfer, Hofe, Weiler u. s. w. in naherer und feme*
rer Umgebung, so wie die nachsten Berge auf der fran-
zosischen Grenze, den 8 — 9 Stunden entfernten Hoch-
wald gegen Weifskirchen, den Schaumberg bei Tholey,
den Littremont bei Dillingen, die Schlofsruine Kirkel
bei Neuhausel in Rheinbayern, so wie die hochsten Kup-
pen der Gebirgskette der Yogesen sieht man von hier.
Die Expos i t ion des Reviers ist eher gebirgig, als
eben zu nennen, wenigstens sehr uneben. Die Berge
sind zwar selten steil, sondern meist abgerundet, errei-
chen aber doch bis 1200' Hohe, und zeigen offers das
nackte anstehende Gestein. Sie wechseln muldenformig_
mit schmalen, von Bachen durchschnittenen Wiesenthal-
chen, welche ganz den Gebirgscharakter tragen. Die
bedeutendsten sind die Sulzbach, Fischbach, Netzbach,
Kohlbach und Trenkelbach.
Die Boschung der Berge ist zum Theile, besonders
bei den siidwestlichen Hangen in dem langen, aber en-
gen Thale der Netzbach ziemlich stark, und mag bei ei-
nigen bis 30° gehen, wird meistens aber wohl nur wenig
iiber 20 ° betragen, gegen die iibrigen Himmelsgegen-
den vielleicht kaum 15°. Die beiden Hauptthaler der
Fischbach und Sulzbach laufen ziemlich parallel von
Osten nach Westen.
In Betreff der Grofse und Einthei lung des Reviers
bemerke ich, dafs von den 16315 Morgen nur
15780- als Forstgrund nutzbar sind. Der Forst ist in 2
Hochwald- und 3 Mittelwaldblocke getheilt. Alle zu-
sammen enthalten 54 Jagen. Wahrend ehedem die Be-
gange, aufser dem veraufserten Belaufe Wiesbach, welcher
lediglich aus detachirten Parcellen auf den Feldern
zwischen Holz und Lebach bestand, sechs Unterforstern
zugetheilt waren, sind jetzt nur 3 Forster und 3 Hiilfs-
aufseher vorhanden.
Ueber Boden und Holzer t rag ist das Meiste und