
selben iiber die wichtigsten Fragen in. Zweifel, z. B .:
welche Eigenthiimlichkeiten zeigen sich in derVer-
breitung ganzer und einzelner Waldmassen? Ist
diese Vertheilung von dem Boden allein abhangig,
oder haben auch noch andere Verhaltnisse darauf
Einflufs? Kann durch die Eingriffe des Menschen
der Wald einer Gegend allmalig einen ganz an-
dern Charakter annehmen, ohne gerade verwiistet
zu werden? Welche Wirkungen bringen diese
Eingriffe z u n a c h s t liervor? Sind gewisse Gebirgs-
arten nur fiir gewisse Holzer fruchtbar, oder kann
man auf alien alle erziehen? AYie spricht sich der
Einflufs derselben auf die Flora aus, erleidet der
herrschende Charakter der letztern in verschiedenen
Gegenden unseres Yaterlandes wesentliche Veran-
derungen, oder nicht? W ie wirken ilire Bestand-
theile, wie die Exposition, oder Hohe, oder Lage-
rung derselben? Ist unsere Forst-Botanik schon
ganz abgeschlossen, oder kann man iiber eigenlhum-
liche Fortpflanzung unserer Waldbiiume, ihre Wur-
zel-, Stamm-, Blatt- etc. Bildung noch neue Erfah-
rungen machen? W ie verschieden verhalten sie
sich draufsen und in Pflanzgarten kiinstlich er-
zogen?
Ich bescheide mich, natiirlich nur sehr geringe
Beitrage zur Beantwortung dieser Fragen gege-
ben zu haben, und bin schon zufrieden, wenn
anerkannt werden sollte, dafs ich manche in Bii-
chern noch gar nicht besprochene Punkte angeregt
habe. Am Fleifse habe ich es nicht fehlen lassen,
und es mochte sich diese Reise von vielen andern
dadurch auszeichnen, dafs sie zu Hause unzahlige
Male wieder zur Hand genommen und stets mit
neuen Bemerkungen vermehrt wurde. Wen n ich
eine Erscheinung der fruhern Reise, die mir noch
unerklart geblieben war, durch eine ahnliche bes-
ser verslandene, welche mir auf den spatern Reisen
vorkam, beleuchten konnte, unterliefs ich es
nie, Oft habe ich mir noch brieflich Auskunft Und
Ansichten der Forstmanner und Gelehrten, in de-
ren Gegend ich war, spater erbeten. Solchen nach-
traglichen Beralhungen verdanken auch die weni-
gen hinzugefiigten Abbildungen ihre Entstehung.
Sie werden, so wie manche der von mir beschrie-
benen Baumriesen, gewifs die Bewunderung der nach-
sten Jalirhunderte, denen unsere Wa lde r wenig mehr
davon aufheben mochten, erregen!
Konnte ich iiber Gegenden, die mir rechts oder
links liegen blieben, Auskunft erhalten, so nahm
ich es dankbar an. So verdanke ich z. B. der Giite
des eben verstorbenen Herrn Oberforstmeisters v o n
Kl e i s t werthvolle statistische Nachrichten iiber Nie-
derschlesien, ferner dem Hrn. Oberforstmeister v o n
P a n n ewi t z viele schatzbare Notizen iiber Ober-
schlesien, so wie auch dem Herrn Forslmeister St e r -
n i t z k y die Bemerkungen iiber die im Oesterrei-
chischen Antheile von Sclilesien im Fiirstenthume
Neifse gelegenen Breslauer Bisthumsgiiter, besonders
die dazu geliorigen lierrlichen Forsten, welche ich
von der Bischofskoppe aus zum Theile iibersehen
konnte, — hier nicht zu gedenken der zahlreichen im
Buche selbst mitgelheilten Notizen giitiger Freunde.
Manchen wird die pedantische Bemerkung von
Tag und Datum auf der Reise argern. W ir finden
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