
ken und Erlen) kommen hingegen mit dem 60sten Jahre
zum Abtriebe.
Bei den vielfachen Mifshandlungen und Unfallen, welche
diese Forsten auf die schon angegebene Weise er-
litten, vorziiglich aber bei den bestehenden lastigen Ser-
vituten wird es Niemand befremden, dafs der nachhal-
tige Naturalertrag in keinem ricbtigen Verhaltnifs zur
Waldflache steht. Nach der Feststellung desselben vom
Jahre 1838, in Folge deren in der ganzen Umtriebszeit
von 100 Jahren jahrlich 26,000 Klaftern geliauen werden
sollen, ergiebt sich fiir die Iste Periode nur ein Er-
trag pro Morgen der bleibenden Forsten von hochstens
15 Cubikfufs.
Verflofsung findet nicht statt, indem die dazu nothi-
gen Gewasser fehlen. Kolilereien werden ebenfalls nicht
betrieben. Bei Przichod steht ein Theerofen, welcher
jahrlich 6 Brande macht, und jedesmal dafiir 21^ Thlr.
an die Forstkasse entrichtet.
In Chrzelitz ist ein Holzhof, auf welchem die fiir
Lohn angefahrenen, Brennholz-Sortimente zu bestimmten
Preisen (Kiefern zu Thlr.) verkauft werden, ein Ver-
fahren, welches gewifs am Meisten geeignet ist, dem mo-
ralisch so verderblichen Diebstahle entgegen zu wirken.
Der Wi ld s tand im Walde war sehr herunterge-
kommen, theils durch friiheren iibermafsigen Abschufs,
grofstentheils aber durch die Wilddieberei. Es finden
sich unter den jagdbaren Thieren: Rothwild, Sauen',
Rehe, Hasen, Dachse und Marder, und unter dem Flii-
gelwild: Rebhiihner, Birkhuhner, auch etwas Haselwild.
Der Rothwildstand hebt sich in jungster Zeit, kann ge-
genwartig vielleicht der beste in ganz Schlesien genannt
werden, dagegen verliert sich das Schwarzwild fast ganz,
was bei einer so grofsen Menge zusammenhangender
Kieferwaldungen wegen zu befiirchtender Insektenplage
nicht gut ist. Fiichse giebt es wenige, da ihnen sehr
nachgestellt wird.
Unsere heutige Excursion war schon beinahe vollen-
det, als ich noch im Rehhofer Begange, Jagen 70, auf
einige iuteressante Gegenstande stiefs. Ich hatte mir
schon ofters im Stillen die Frage aufgeworfen, wie sich
wohl die Buche auf einem solchen Moorboden, wie man
ihn hier in Oberschlesien so haufig antrifft, befinden
wiirde. Es iiberraschte mich daher nicht wenig, hier
eine kleine Anlage von dieser Holzgattung zu finden,
die der verstorbene Meine eke noch gemacht hat. Es
waren vor etwa 40 Jahren 2 Morgen mit Bucheln be-
saet worden. Sie gingen auf und wuchsen, aber — sie
verschwanden auch nach und nach wieder, und jetzt
sind etwa nur noch 200 Stammchen iibrig, die trotz
ihrer 40 Jahre, immer noch . strauchartigen Wuchs zei-
gen. In der Nahe dieser Anlage sah ich Aspen von
60 Jahren, auch vielleicht noch etwas jiinger. Sie haben
ausgezeichneten Wuchs, messen 80 — 90' Lange,
3' Durchmesser, und haben gewifs 1 Klafter Holz.
Am Ausgange des Waldes, da wo man Chrzelitz
schon liegen sieht, befindet sich eine kleine Anlage von
Weymouthskiefern, die etwa 47 Jahre alt sind, und von
denen die dominirenden 40—50' und die schwachern
25 — 30' Hohe haben. Was dabei zuerst ins Auge fallt,
ist der auffallend verschiedene Wuchs rechts und links
vom Wege. Der Theil links (Abtheilung b.) ist hoher
gelegen, und hat wegen grofserer Trockenheit etwas
schlechtere Stamme; rechts hingegen (Abtheilung a.),
wo das Terrain sich gegen eine Wiese neigt, und bis
auf (wo ein grober, jedoch mit etwas Lehm gemeng-
ter Kies beginnt) liumos ist, und an freien Stellen einen
sehonen Rasenwuchs zeigt, stehen die Stamme aufserst
iippig, und gewahren, hier und da mit Lerchen oder mit