
keit verwendet werden. Durch diese Entwasserungen
hat der Boden bedeutend an Volumen verloren; haufig
hat er sich um 2 — 3' gesenkt, wie man an den alten
Erlen-, Fichten- und Birkenstocken sieht, die so hoch
fiber den Boden hervorragen. In dem feuchten Moor
fand man Pfahle von 15jahrigen Birken, welche 40 Jahre
darin gesteckt hatten, ohne im Mindesten von ihrer Frische
zu verlieren.
Im Allgemeinen ist die Beschaffenheit des Waldbo-
dens im Chrzelitzer Reviere mehr mittelmafsig, als gut,
ein bedeutender Theil desselben wohl gar schlecht zu
nennen. Nur die vordern, gegen Siidwest gelegenen
Jorsttheile, besonders bei Pogorcz und Ringwitz, haben
eine gute, die Holz- und Grasproduction fordernde (Eichen
-)Bodenmischung, und eignen sich auch grofsten-
theils zu jedem okonomischen Betriebe. Der an der
Ostseite liegende Klein-Strelilitzer Distrikt enthalt an
seiner Sfidostseite in mehreren Jagen ebenfalls einen gu-
ten Waldboden, und stellenweise tiefe, schone Topfer-
waaren liefernde Thonlager.
Zu den Unglucksfallen, welche dies vielfach heimge-
suchte Revier von jeher belrafen, gehoren die frfihern
bedeutenden Waldbrande in den hintern, d. li. nordlichen
Theilen. Der Humus wurde durch das Feuer verzehrt,
und die Culturen haben jetzt, da die alten Brandflecken
jahrelang unbebaut lagen, nur wenig Erfolg. Auf sol-
chen Stellen bleibt der Holzwuclis merklich zurfick.
Der dominirende Bestand der Forstcn ist die Kiefer,
hier und da mit Fichten und Birken durclisprengt. Eichen,
Weifstannen, Aspen, Weymouthskiefern und Lerchen
kommen nur einzeln eingemischt vor. Sammtliche
Holzbestande sind grofstentheils, wie sich aus dem Vor-
hergehenden erklart, sehr raum und ltickig. Bessere und
einigermafsen geschlossene Bestande sind nur in einzelnen
Abtheilungen zerstreut vorhanden, meist nur in den
jfingern Holzklassen.
Der Kiefer wird man auch in Zukunft die grofsere
Flache einraumen miissen. Sie hat selbst im Moorbo*
den, wenn er mafsig abgewassert ist, besonders in der
Vermischung mit Fichten, guten Fort gang; nur mufs man
sie hier nicht fiber 80 Jahre alt werden lassen, indem
sie spater auf dem nassen Untergrunde bald stille steht.
Auf den niedriger gelegenen Theilen wiirde man zunachst
Birke und Erie anzubauen haben. In den Belaufen
Dziedzilz und Pogorsz ist der Boden wegen seiner moo-
rigen Beschaffenheit am Meisten fiir die Fichte geeig-
net, weniger schon in Klein-Strehlitzer, Jagerhauser und
Przichoder. In mehreren Distrikt en konnte der Anbau
der Fichten mit einer Mischung von Birken und Erlen
versucht werden. Die Birke ist hier gar zu eintraglicli,
da das Birken-Sclieitholz einen reinen Ertrag von bei-
nahe 3 Thlr. liefert. Bei der Besamung kann man aber
der Naturhfilfe nicht entbehren; denn wenn der moorige,
kahl abgetriebene Boden ganz nackt und blofs ist, werden
die jungen Fichten im Friihjahre regelmafsig durch
Auffrieren herausgeworfen. Ein solcher nackter Moor-
boden wird in der heifsen Jahreszeit so trocken wie
Staub, und gelinde Regen dringen gar nicht durch, sondern
laufen wie von einer beolten Flache ab. Unter
den Saaten werden die kleinen Plattensaaten gewahlt,
Die Pflanzen zu den Culturen werden in Pflanzgarten
gezogen, und theils einzeln, theils in Bfischeln ausge-
pflanzt.
Friiher wurde der Forst auf einen 1 2 0 jahrigen Um-
trieb bewirthschaftet. Mit Rucksicht auf Boden, Absatz
und Ertragsverhallnisse aber sollen die Nadelholzbestande
kfinftig auf einen XOOjahrigen Turnus, in 5 Period en von
20 zu 20 Jahren gesetzt werden; die Laubholzer (Bir