
lich geschtitzt durch eine bogenformige Anholie, die mit
60—70jahrigen Fichten bestanden ist. Gegen Morgen
und Mitternacht umgiebt sie ein, durch Windbruch sehr
liickenhaft gewordener, 80—90jahriger Fichtenbestand,
der bereits in Anhieb genommen ist, und bis dahin,
wo er mit dem vorhin erwahnten jfingeren Bestande
zusammentrifft, also in der Nahe der Konigsfichte, nur
noch circa 100 Schritte breit seyn kann. In der Mitte
dieses alteren Bestandes, und zwar dicht vor der Ko-
nigsfichte, befindet sich eine Raumde, die gerade von so
grofsem Umfange ist, dafs man von da aus den Wipfel
und zugleich auch den Wurzelkfioten der Konigsfichte
recht gut in’s Auge fassen und so weit in horizontaler
Linie zurficktreten kann, bis der der Fichte gegeniiber
liegende Winkel am Auge des Beobachters genau 45
Grad enthSlt. Es lafst sich daher mit Hiilfe eines
Winkel-Instruments die Hohe der Fichte sehr leicht er-
mitteln. Nach einem solchen, mit grofster Sorgfalt und
Genauigkeit angestellten Verfahren hat sich nun erge-
ben, dafs die Hohe 156 Rheinlandische Fufs betragt.
Der Stamm mifst einen halben Fufs fiber der Erde 22
Fufs 2 Zoll, und 4^ Fufs fiber derselben 13 Fufs 6 Zoll
im Umfange, wobei jedoch bemerkt werden mufs, dafs
die vom Stamme horizontal auslaufenden 12 Hauptwur-
zeln (jede von 10—14 Zoll Durchmesser) am untern
Stamm-Ende eben so viel einzelne Erhohungen (Stocke)
bilden, fiber welche mittelst einer Schnur in der Art
hinweg gemessen wurde, dafs die Yertiefungen zwischen
den einzelnen Wurzelstocken uuberficksichtigt blieben,
d. h. die Schnur wurde von einem Kamme des Wur-
zelstocks zum andern in gerader Linie gezogen.
Um nun auch den Cubikinhalt der Fichte moglichst
richtig angeben zu konnen, wurde dieselbe in zwei Theile
zerfallt angenommen, namlich das unterste Ende des
Stammes — da dasselbe auf eine Hohe von nur 4y Fufs
schon um 8 Fufs 8 Zoll abnimmt — als ein abgekfirzter
4 Fufs hoher Kegel, und der fibrige (obere) Theil
der Fichte — da dieser bis in die Spitze ganz regelmafsig
spitz zulauft — als ein Kegel von 152 Fufs Hohe
berechnet. Beide Theile des Stammes ergeben nun einen
korperliehen Inhalt von 791 Cubikfufs und 592 Cu-
bikzoll, was ungefahr 11 Klafter a 72 Cubikfufs —
fester Holzmasse — gleichkommt. Die nicht sehr star-
ken Aeste dfirften auf 2 Klafter anzusprechen seyn;
es enthalt also die ganze Konigsfichte, ex cl. des Stockes,
13 Klafter Holz. (Natfirlich wiirde der 2te, noch 152
Fufs lange Theil, wenn er nicht als Kegel berechnet
worden ware, noch einige Klafter mehr gegeben haben.)
Bis auf eine Hohe von 50 Fufs ist der Stamm ganz
von Aesten frei und nirgends das kleinste Merkmal von
einem innern Fehler zu entdecken; schlagt man kraftig
mit dem Rficken einer Holzaxt daran, so giebt es jenen
bekannten hellen Klang, den man nur beim Anschlage
ganz kerngesunder Baume horen kann.
Es lafst sich daher mit grofster Wahrscheinlichkeit
annehmen, dafs der Stamm durch und durch gesund ist,
und bis auf 120 Fufs Hohe, wo der Durchmesser noch
15 Zoll betragt, als Nutzholz zu gute gemacht werden
kann; man hat also aus diesem einzigen Stamme 8 Stfick
15 Fufs lange Sageklotze zu erwarten, deren schwach-
feter noch 15 Zoll Zopfstarke haben wird.
Die Aeste verbreitcn sich grofstentheils in wagerech-
ter Richtung, und nehmen aufwarts so stufenweise in
ihrer Lange ab, dafs die ganze Krone eine vollkom-
mene, gegen den Himmel frei emporstrebende Pyramide
bildet, die weit fiber die umstehenden Fichten hervor-
ragt. Der Wipfel weicht dagegen von der gewohnlichen
spitzigen Form der Fichten-Wipfel auffallend ab, und
nahert sich ganz der runden facherartigen, mehr abge-
stumpften Form der Tannen-Wipfel, auch ist derselbe
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