
1 ) Stamme, Blat ter , Bliithen, Friichte zwi schen
Ste in- ode rErds chichten gelagert (soge-
nann t e Ab dr u ck e ), kommen y o n d e r ganz bieg-
samen, nur schwach gebraunten Beschaffen-
he i t bis zu alien Stufen der Verkohlung vor.
So findet man sie namentlieh im Schieferthone und Thon-
eisensteine der Steinkohlen-Formation, ferner in der
Grauwacke, Keuper-, Oolith- und Braunkohlen-Formation.
Hierher gehoren z. B. die sehonen biegsamen Far-
renkrauter aus der Grauwacke und altern Kohlenforma-
tion, denen auch die mit gegliedertem Ringe versehenen
Haufchen der Keimkorner nicht einmal fehlem Bei den
Versuchen, solche fossile Pflanzen kiiristlich herzustellen,
wurden frische Farren zwischen Schichten yon Topfer-
thon gelegt, langsam getrocknet und dann bis zum Glii-
hen erhitzt. Je nachdem schwachere oder starkere Hitze
angewandt wurde, gerielhen auch die Pflanzen von dem
getrockneten braunen bis zum vollig verkohlten Zustande.
Ja, Gopper t konnte auch auf nassem Wege Pflanzen-
verstemungen tauschend nachahmen, mdem er die zwischen
Thonplatten eingeschlossenen Pflanzen 1 Jahr lang
tief unter YYasser eines Grabens versenkte.
2 ) Abdriicke der Rinde von Pf lanzen, deren
Inneres ze r s tor t , und entweder hohl ist, oder
durch Steinmas se wiederum ausgefiillt wurde.
Ein Pflanzentheil gerieth zwischen die noch weichen
Schichten eines Gesteins, wodurch ein Abdruck der
Rinde oder iiberhaupt der aufsern Flache des versteinenim
Voriibergehen beriihrte Punkte die interessantesten Auf-
scbliisse giebt, und das Studium der organiscben Natur in
noch nahere Beruhrung mit der Chemie und Mineralogie
bringt, befindet sich in: „Arbe i ten und Yeranderungen
der Schl es. Ges el l s chaf t f. vaterland. Cultur im J.
1839. Breslau in 4to p. 73 u. f.“
den Gegenstandes entstand; spater wurde derselbe (wahrscheinlich
durch Faulnils) entfernt, und die entstandene
Holung fiillte sich mit einer unorganischen, allmalig er-
hartenden Substanz. Die Ausfiillungsmasse, welche na-
turlich convexe Figuren auf ihrer Oberflache zeigt, nennt
man Ste in k e rn , und die ausgefiillte, welche jene Figuren
eingedriickt oder concav zeigt, Spurenstein.
Rinden von Stammen wurden entweder in steinkohlen-
ahnliche Masse verandert, oder sie wurden auch zerstort,
und blieben nur als ein kohliger Staub zuriick,
welcher zwischen Spurenstein und Steinkern gefunden
wird, wie dies in der Grauwacke, im Kohlensandstein,
in der Keuper- und Griinsandstein-Formation vorkommt.
In dem Innern solcher ausgefaulten Stamme findet man
sogar wieder Ueberreste anderer Pflanzen, die mit der
an vegetabilischen Trummern reichen Ausfiillungsmasse
hineingeriethen. Auch diesen Prozefs kann man leicht
kiinstlich nachmachen.
3) D ie kle ius ten Thei le (Elementarorgane )
der Pf lanzen, wi eZe l len und Gefafse, sind ihit
Steinmasse ausgefiillt, oder , wie man g ewohnl
ich sagt, in Stein ve rwande l t (ve r s te ine r t ,
besser ver s teint ) . Die Ausfiillungsmasse ist gewohnlich
Kieselerde, kohlensaure oder schwefelsaure Kalk-
erde, Eisen.- und Kupferoxyd. Wahrscheinlich drang
diese Masse im aufgelosten Zustande, begiinstigt durch
die Lange der Zeit, allmalig in jedes Gefafs und in jede
Zelle der Pflanzen, und erhartete darin langsam. Da-
durch erhielt sich die Gestalt der Pflanze am Vollkom-
mensten; sie behielt ihre ganze friihere organische Tex-
tur, sogar zuweilen mit dem Inhalte der Zellen (Amy-
lumkornchen, Harz und dergl.) und der urspriinglichen
naturlichen Farbe. Man sieht dies besonders bei den
hartern Theilen der Pflanze, dem Holze: das versteinte
Holz, besonders wenn es durch Kieselerde versteinte,