
Gesellschaft zu Bamberg einen Theil der angrenzenden
Aecker gepachtet hat, um die Kalksteine abzubauen
und nach Versteinerungen zu durchsuclien. Es wird
dabei, wie bei alien hier vorgenommenen Untersuchun-
gen, mit grofser Genauigkeit verfahren, indem das Gestein
schichtenweis durchspaht wird. Bald konnen wir
wichtige Ergebnisse dieser Nachforschungen erwarten.
Von sammtlichen jungen Flozformationen fehlen hier
also nur wenige Glieder. Die Kreide-Quadersandstein-
Formation ist nur durch schwache grime Farbung eines,
iiber dem Jurakalk liegenden Sandsteines, so wie durch
einzelne hier und da vorkommende Feuersteinknollen
angedeutet. Die unter dem obern Keuper-Sandstein la-
gernden Schichten (bunter Keuper-Mergel, Keuper-Kalk-
stein und unterer Keuper-Sandstein) sind zwar hier noch
nicht in unmittelbarer Nahe entdeckt, kommen aber in
grofser' Ausbreitung im Steigerwalde vor, da wo ich
ihn auf dem Wege von Wurzburg nach Bamberg durch-
schnitt. Die Gesteine treten an dieser Stelle nur in
Form von losen Triimmern vor, und leuchten durch ihre
auffallende Farbung oft weithin, besonders die rothen
und blaugriinen Mergel, welche die Felder farbeu und
die Streifen der. Berge malen.
Aelter als alle diese Glieder der Flozperiode ist der
Muschelkalk. Mit ihm schliefst sich die Kette der in
der Nahe vorkommenden Gesteine, indem der bunte
Sandstein ziemlich entfernt ist, und auch der nachste,
vom Hrn. Dr. Kirch'ner entdeckte Basaltkegel (Schlofs
Bromberg), welcher merkwiirdiger Weise durch den
Keuper empordrang, 6 Stunden weit ist.
Die Gegend um Bamberg ist nun auch defshalb so
belehrend, weil man von dem genannten Friesener Berge
aus alle umherliegenden Formationen der Oberflache und
Erhebung nach iibersieht. Der grofste Theil des Landes,
das man iiberblickt, besteht aus Keuper, und nur
hier und da ist eine kleine Strecke Lias iibergelagert.
Der Bergzug, welchen man in der Entfernung von meh-
reren Stunden ziemlich parallel dem Friesener Berge
fortziehen sieht, besteht auch aus Keuper. An den Friesener
Berg nordlich lehnt sich der Geisberg, welcher
von NW. nach SO. streicht. Beide bestehen aus Jurakalk.
Sie sind in so fern merkwiirdig, als mit ihnen
der aufserordentlich lange, aber nur 6 — 8 Stunden breite
Bergzug des Jurakalkes beginnt, welcher seine hochste
Hohe in Deutschland auf der rauhen Alp (circa 3000
Fufs) erreicht, und ganz in der Nahe von Bamberg, bei
Bodenstein, in der Gegend vom Warenberg schon 2000
Fufs Hohe hat. Der Keuper hat seinen hochsten Punkt
bei Koburg, welches, wenn man die hiesige Gegend langer
und genauer studiren will, auch von grofsem Inter-
esse ist. Die Lias-Formation erhebt sich nur bei Klo-
ster Banz zu einiger Hohe.
Endlich mufs ich auch noch des Bodens erwahnen,
welcher auf diesen jiingern Flbzformationein liegt. Er
ist iiberall fruchtbar. Nur da findet man reinen, ausge-
waschenen Sand, wo der austretende Main ihn absetzen
konnte, und ihn hochstwahrscheinlich aus Keuperbergen
herbeifiihrte. In ihm wurzeln die Kiefern des beriihm-
ten Hauptsmoor, welches 6 — 8 Stunden lang und 1—2
Stunden breit ist. Am Rande sind die Baume meist
schiechtwiichsig, besonders an der Niirnberger Strafse;
im Innern der Bestande aber, wo der Boden wahrscheinlich
durch Humus schon verbessert wurde, oder von
den Kalk- und Thontheilen der daran stofsenden Keuper
und Liasberge etwas ab bekam, sieht man herr-
liche starke Kiefern, viele als Starkbauholz brauclibar.
Sie sollen von den Hollandern sehr gesucht und ge-
schatzt seyn. In diesem aufgeschwemmten Boden wird
auch der grofse Bau von Gemiise und Siifsholz ( Glycyr-
rhiza glabra und echinata) betrieben, durch welchen