
deutungen einer etwa schon eingetretenen Rothfaule vor-
handen. Nachstens sollen einige Stamme gefallt werden,
aus denen man die Eigenschaften des Holzes erselien wird.
Dies Befinden ist um so auffallender, als der Boden
eigentlich nicht giinstig an der Stelle fiir die Lerche
erscheint. Er ist an diesem siidlichen Abhange des Zie-
genkammes ziemlich steinig mit einer Granit-Unierlage.
Hier und da finden sich auch Nassen, die dann aber auch
gleich einen nachtheiligen Einflufs auf den Wuchs dieser
Holzart aufsern. Um so mehr sollte man iiberall,
wo der Standort nur einigermafsen geeignet erscheint,
dazu schreiten, die so niitzliche und schdne Lerche unter
die dominirenden Holzer mit aufzunehmen.
Den wohlthatigen Einflufs der Untermischung bemerkte
ich auch liier ganz deutlich. Da, wo die Baume
mit den Fichten zusammengeprefst stehen *), sind sie am
Slarksten und Kraftigsten. Wo sie aber so viel Freiheit
haben, dafs der lange diinne Stamm mit seiner breiten,
vom Winde fortwahrend bewegten Krone, wie ein Per-
pendikel hin und her geht, da wird schon ein Kiimmern
bemerkbar. Es wird mir auch immer mehr klar, dafs
ein gan? reiner Lerchenbestand nie einen vorziiglichen
Wuchs haben kann. Viele Stammclien sterben in der
Unterdriickung. Andere werden ihrer Aeste durch Wind
und Schneedruck beraubt. Der Schlufs ist dann gestort
*) Hr. Forstmeister Ste rni tzky machte dabei folgende
Bemerkung: der Starkezuwachs der Lerche wird durch einen
etwas freien Stand, gemischt mit andern Holzarten, aber in
so viel wie moglich geschiitzter Lage, namentlich gegen Wesl-
siidwest und Siiden befordert werden. Ist der BeStand in
der Jugend dicht, ,, so mufs oftere vorsichtige Durchforstung
stattfinden, aber immer nur so, dafs das Langenwachsthum
darunter nicht leide. — INasseimmd sehr bindende Thon-Un-
terlage sind Haupthindernisse fiir das Gedeihen dieser niitz-
lichen Holzart.
und es tritt die eben erwahnte Ersclieinung ein. Etwas
Anderes ist es in denjenigen Fallen, wenn man kleine
Liicken in grofseren Laub- oder Nadelholzbestanden aus-
pflanzen will. Kein Holz eignet sich mehr dazu, als die
sehnellwiichsige Lerche. Sie holt alle iibrige Holzer,
wenn sie nicht zu weit voraus sind, bald ein, und stellt
den unterbrochenen Schlufs wieder her.
Mit diesen eben beschriebenen Lerchen wetteifern
nur die des Giersdorfer und Rabishauer Reviers, fiber
die ich, da ich sie leider nicht selbst sehen konnte, mir
Notizen von den Herren Forstmeistern Per schke und
Ste rni tzky erbilten mufste.
Im Giersdorfer Reviere heifst ein muldenfdrmig ge-
senkter Ort am Abhange des Sieberberges Liebigsloch.
Hier stehen vinterm nordostlichen ^ sehr steilen Hange,
auf mildem, tiefgrundigem, trockenem Granitboden in einem
gemischten Fichten- und Kiefernbestande circa 60
dominirende Lerchenstamme von 60 Jahren. Bei einer
Hohe von 100' und einem Umfang von 4f — 5^' haben sie
mindestens 60 Cubikfufs Inlialt, also jahrlich 1 Cubikfufs
Zuwachs.
Wciterhin an einem s f idos t l ichen, circa 80 Fufs
hohen Bergabhange, steht noch ein geringer aber altc-
rer Horst Lerchen. Obgleich der Boden tiefgrfindig und
gut ist, hier und da mit Granitstficken durchsetzt, so
scheint doch der Einflufs der siidlichen freien Lage die
Baume, im Verhaltnifs zu den vorigen, etwas zurfickge-
setzt zu haben. Herr Per schke hatte die Gfile, mir von
einem der slarksten, jedoch von der Fichte um 10—15
Fufs fiberwipfelten Stamme folgende Angaben zukommen
zu lassen. Die Hohe betrug 89 Fufs, der Durchmesser
(mit der Rinde) am Stockabschnitt 19£ Zoll, bei 11^ F.
Lange 14 Zoll, bei 2 2 | F. Lange 12$ Zoll, bei 33f F.
Lange 11 Zoll, bei 45 F. Lange 10 Zoll, und bei 5 6 |F .
Lange 8 Zoll. Der Inhalt des ganzen Stammes wurde