
danke ich der Liberal itat meines verehrten Chefs,
des Herrn Geheimen Staatsministers v o n L a d e n -
b e r g Excellenz.
Recht sehr verbunden bin ich auch dem Herrn
Oberforstrath P f e il . Mit ihm, dem erfahrensten
und belesensten forstwissenschaftlichen Lehrer, habe
ich mehrere Reisen gemeinschaftlich gemacht, und
in seiner Gesellschaft, und begleitet von vielen ver-
stiindigen jungen ForStmannern unseres Instituts Ge-
legenheit gefunden, die mannigfaltigsten forstlichen
Ansichten und Aufgaben mit Anwendung der Na-
turwissenschaften im Freien kennen zu lernen. Fer-
ner meinen herzlichsten Dank den zahlreichen Gon-
nern, welche mich so freundlich und giitig aufnah-
men, geleiteten und belehrten. Indem ich mir theils
neue Freunde in ihnen erwarb, theils alte Commi-
litonen, die jetzt schon in amtlicher Thatigkeit be-
griffen waren, unterweges begriifste, wurde ich da-
durch schon allein fur die Reschwerden der Reisen
entschadigt.
Auf meinen ersten, in fruheren Jahren unter-
nommenen Reisen (in den Harz und Thiiringerwald)
hatte ich die Tagebiicher nur zu Erinnerungsblattern
fur mich selbst bestimmt. Auf den spateren durch
die Rheinlande, Westphalen und Schlesien reifte aber
in mir der Entschlufs, sie zu verciffentlichen. Zu
viele Griinde bestimmten mich dazu, als dafs ich
mich hatte widersetzen konnen. Die Personen, mit
denen icli unterweges zusammentraf, hatten es ge-
wiinscht. Meine Zuhorer nalimen den Plan, als ich
ihnen denselben mittheilte, ebenfalls beifallig auf;
sie konnen mit einem solchen Buche in der Hand,
wenn es auch nicht nach Art eines systematischen
Lehrbuches eingerichtet ist, sich das schwierige,
odiose Nachschreiben von Zahlen und Namen, die
beim Vortrage der bodenkundlich wichtigen geo-
gnostischen Verhaltnisse Deutschlands nicht zu ent-
behren sind, ersparen, und sie besitzen zugleich ei-
nen mit manchen Literaturnachweisungen und einer
kleinen Anleitung zum Sammeln und Beobachten
versehenen ^/V^egweiser, im Falle sie fihnliche Reisen
machen wollen. Ich bin oft durch Forstman-
ner, welche die Gegenden am Besten kennen, ge-
fiihrt worden, habe also immer auf dem-ktirzesten
"Wege inoglichst viel gesehen. Die Namen der
Forstorte, Gebirgspunkte, so wie die nachsten
Stadte und Dorfer wurden stets genannt, so dafs
Jemand, der die Gegend wieder betritt, und nicht
die belehrende Fiihrung haben kann, wie ich sie
hatte, sich allenfalls durch einen Holzhauer nach
den angegebenen Punkten geleiten lassen kann. Um
in diesen Angaben moglichst treu zu seyn, habe ich
sie gleich am Abend eines jeden Tages, mit Auf-
opferung mancher Bequemlichkeit, niedergesclirieben.
Daher auch der von mir auf dem Xitel gebraucbte
Name eines „Be g l e i t e r s u n d e i n e s Ra t h g e -
b e r s b e im U n t e r r i c h t e “, Dafs man eines solchen
Rathes noch vielfach bediirftig ist, zeigen die
haufigen Lticken in den Biichern. Die Handbucher
iiber Botanik, Bodenkunde und Geognosie, ja selbst
iiber Chemie, in denen wir am Ersten Auskunft
liber die Beziehungen ihrer Wissenschaften zum
Walde erwarten sollten, enthalten noch lange nicht
genug dariiber. W ir bleiben bei Durchlesung der