
bauer dadurch belastigt werden. Ueberall erkennt man
sie an den kleinen, weifsen Sandhaufen, welche sie
ausgescharrt haben, wefshalb sie auch Sandmaus hier ge-
nannt werden. Nach des Hrn. Geheimenrathes Lichtens
tein miindlichen Mittheilungen sind sie seit 1816
im Grofsherzogthum Posen, und waren friiher nicht in
Schlesien bekannt; wahrscheinlich bekommen wir sie
nun auch bald weiter westwarts. Sie sollen auch iiber
der Erde sehr selten laufen; zuweilen jedoch sieht man
sie iiber der Erde wie Wiesel, mit aufgerichtetem Vor-
dertheile sitzen.
Ueberhaupt hat Dembio auch fast nur Nadelholz, so-
wohl Kiefern als Fichten. Der grofste Theil des Re-
viers besteht aus trocknem Sandboden, welcher sich an
der Nordostscite sogar zu kleinen Anhohen erhebt, eine
Erscheinung, die hier ziemlich selten ist. Moorboden
ist im Ganzen weniger vorhanden, als auf dem benaeh-
barten Grudschiitz.
Von Laubholzern findet sich nur die Birke in be-
merkenswerther Menge. Wahrscheinlich ist dies eine
Folge der friihern Wirthschaft, obgleich nicht zu ver-
kennen ist, dafs hier mehr, als in Grudschutz, der Anflug
von Birken in den kiinstlichen Kiefernsaaten statt-
findet. Es wird jetzt thatig auf die Vernichtung dieser
Holzart hingewii-kt, theils weil die Birke einen zu ge-
ringen Materialertrag bei der Hochwaldbenutzung ab-
wirft, theils weil die Eisenwerke, bei welchen hier der
wichtigste Holzabsatz stattfindet, zur Kohlenbereitung
das Nadelholz vorziehen.
kleine Gefangene wurde in einem Yogelbauer mit Heu zuge-
deckt mit Kornern gefiittert, liefs es sich immer trefflich
schmecken und zeigte wenig Scheu, bis ihn nach einigen Ta-
gen der unerbittliche Tod, welchen er fur die Wissenschaft
erlitt, ereilte. Ihn lebendig die Reise machen zu lassen, hatte -
man nicht gewagt.
Wir fuhren noch am spaten Abend iiber das bedeu-
tende Hiittenwerk von Malapane nach der Oberforsterei
Krascheow, wo wir beim Herrn Oberforster v. Fuchs
ubernachteten. Die grofse Miidigkeit verhinderte mich
nicht, bis spat in die Nacht mit diesem interessanten
Manne zu plaudern. Er ist einer von den wenigen noch
iibrig gebliebenen Schillianern. Ich konnte die weh-
miithigen Erinnerungen an einen langst verstorbenen
Yerwandten, welcher auch zu der tapfern denkwiirdi-
gen Schaar gehorte, nicht unterdriicken.
Das Revier Krascheow hat die grofste Aehnlichkeit
mit dem eben von uns verlassenen, nur durch den Malapane
Flufs davon getrennten. Die Weifstanneu fehlen
aber schon ganz. Es ist hier bereits dahin gekommen,
wohin die andern Reviere auch nach und nach gelangen
werden. Bei dem kahlen Abtriebe der Flachen mit
nachfolgender kunstlicher Cultur kann die Tanne nach
dem einstimmigen Urtheile aller Forstmanner, welche
Weifstanneu in ihren Revieren haben, nicht bestehen.
Eine isolirte Parzelle, Himmelwitz, konnten wir wegen
Mangel an Zeit nicht sehen. Sie soil wegen des
Kalksteins, welcher hier fast zu Tage steht, merkwiirdig
seyn und einen ausgezeichneten Wuchs der gemischten
Fichten und Kiefern haben. Hr. Regierungsrath Krause,
einer der altesten Neustadter Commilitonen, den ich in
Oppeln besuchte, erklarte die Kiefern fiir die schonsten,
die er je gesehen habe. Sie sind fast 100 - hoch und
sollen im 60sten Jahre 55 Klaftern pro Morgen geben!
A m D o m i e r s t a g d en . JLOten traten wir in
Begleitung des Herrn v. Fuchs die Reise durch sein
Revier an. Wir sahen eine Menge schoner Kieferncul-
turen, fuhren dann iiber ein grofses Sandfeld bei Fried-
richsgratz, welches nach sichern Urkunden noch im J.
1756 mit den schonsten Eichen und Buchen bedeckt ge-
wesen seyn soil. Die Colonie wurde damals eben mit